Montag, 31. Dezember 2012

Our Day Will Come

Und der ist wohl nicht heute.
Was soll ich sagen? 2012 war nicht unser Jahr. 2013 soll es sein. Es wird. Et kütt. Anders will und kann ich es mir nicht vorstellen. Da wir Sylvester in Frankreich verbringen - was rein medikationsmäßig ja trotz allen Frustes noch ein Glücksfall ist, da dort die Medikamente wesentlich günstiger zu haben sind - waren wir heute schon in der Apotheke und haben radebrechend zu erfragen versucht, ob man das Menopur schon mal bestellen könnte. Sicherheitshalber. Damit es da ist, wenn ich es brauche. Da aber noch ein Restfunke Hoffnung da ist, dass es doch noch geklappt haben könnte (Tante Rosa ist zwar vermutlich schon am Packen aber noch nicht in Frankreich eingetroffen) möchte ich nicht jetzt schon alles kaufen müssen für 800€. Die arme Apothekerin war - nachvollziehbarerweise - mit meiner Frage wohl etwas überfordert, darum gehe ich am Mittwoch oder Donnerstag nochmal hin, wenn ich nochmal getestet habe. Sie meinte, ich könnte es morgens bestellen, dann wäre es schon am Abend da. C´est superbe.
Das Komische ist: ich habe noch gar kein Tante- Rosa- Gefühl. Was am Utrogest liegen mag. Was natürlich auch daran liegen kann, dass sich die Kryos schön laaangsam breit machen. Ich will mich aber nicht auf diesen Gedanken versteifen.
Was kann ich noch sagen? Wir haben es gut. Trotz alledem. Wir sitzen vor dem Kamin mit meinen Eltern, lassen uns den Wind um die Nase wehen und haben einen traumhaften Blick aufs Meer. Wir könnten es schlechter treffen. Trotz alledem bringt P. mich zum Lachen, wenn ich traurig und mutlos bin. Trotz alledem weiss ich, dass ich eine gute Tante bin und dass die Kids mich und P. sehr mögen. Ich will kein Mitleid, auch nicht über den Blog, das haben wir überhaupt nicht nötig, jawollja!
Vor dem Urlaub hatten wir ein weiteres Gespräch mit einer Dame von der Adoptionsstelle, die im Unterschied zu der vom Jugendamt sehr sehr nett und menschlich war. Den ersten Bewerbungsbogen haben wir vor Weihnachten schon ausgefüllt, sodass wir nun auch diesen Weg eingeleitet haben. Sie meinte, dass es bis zu einem halben Jahr dauern kann, bis man in die Adoptionskartei aufgenommen wird, die Zeit geht auch noch vorbei. Vielleicht haben wir ja ganz gute Chance, trotz unseres Alters. Das sei nicht zwingend ein Hinderungsgrund, meinte die Adoptionsdame.
2013 hat demnach viele Zipfel und Enden, die hoffnungsvoll sind. Bin gespannt.

Freitag, 28. Dezember 2012

Der Countdown läuft

Das Jahr geht zu Ende und das ist gut so, nur noch ein paar Tage bis es endgültig vorbei ist mit 2012. Wobei ja eigentlich komisch: immerhin geht es doch im Januar einfach nahtlos weiter und trotzdem ist das Gefühl einer Wende da. Sei es wie es will: am Montag werde ich testen, da ist der 31.12. und damit hat 2012 noch ein letztes verdammtes Mal die Chance, uns das lang ersehnte "positiv" zu schenken. Dann bin ich bei ZT 28, TF +11 und Auftauen +14. Da ich nach meinem Zyklus die Uhr stellen kann sollte dann Tante Rosa im Anmarsch sein oder eben nicht. Dem von Flora so schön beschriebenen "Heiapopeia" fröne ich bereits wieder seit dem Transfer, immer schön den Knopf offen lassen an der Hose, damit auch ja nichts auf Pünktchen und Anton herumdrückt, am besten nicht auf dem Bauch schlafen, nicht heiß duschen, keine schweren Sachen tragen etcpp. Alles völliger Pillepalle vermutlich, aber man will sich ja hinterher keine Vorwürfe machen.
Nur noch 3 Tage! Das schaff ich.

Montag, 24. Dezember 2012

Weihnachtswunsch

Mein stiller Weihnachtswunsch: Zufriedenheit. Für meine Familie und alle, die mir am Herzen liegen. Egal wie 2013 aussehen wird. Trotzdem sind meine beiden Daumen und Zehen gedrückt für unser Wunder 2013. Ganz ganz feste.

Sonntag, 23. Dezember 2012

Wo sind all die KiWu-Blogs hin??

Mit 2012 geht ein sehr fruchtbares Jahr zu Ende, ich hoffe, dass 2013 ebenfalls ein solches wird! Wenn man sich die Listen beim kleinen Muc so anschaut haben es doch sehr viele über die Schwangerschaftslinie geschafft. Gut so! Übrig bleiben einige wenige, die vielleicht auch noch dran sein werden. So sehr ich mich für Euch alle freue, die 2012 ein "positiv" in Händen halten durften, so sehr ist es doch auch komisch, übrig zu bleiben. Ein bißchen fühlt man sich wie die Quoten-Nerds, die dicken Kinder mit Brille, die nicht in die Schulsportmannschaft gewählt wurden. Damit so ein Gefühl nicht auf Dauer entsteht, soll dieser Blog ja auch dazu dienen, Gleichgesinnte zu finden und sich auszutauschen. Natürlich machen die entstandenen Schwangerschaften Mut, aber man will ja auch mal. Wenn man ehrlich ist.
Wo sind sie also, die alten Kinderwunschler, die noch im Versuch sind oder Versuche planen, die Unsicherheit plagt und Zukunftsängste? Die trotzdem voller Hoffnung sind und sich nicht unterkriegen lassen? Wo, wo? Meldet Euch zahlreich und nennt mir Eure Blogs!!!

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Krishna Krishna

In Ergänzung zum vermaledeiten und nicht stattgefundenen Hormonyoga (s. Eintrag Shanti Shanti) war ich gerade bei einer Homöopathin, um mich beraten zu lassen, wie ich die Einnistung vielleicht auch auf diesem Wege unterstützen kann. Nach einer Stunde Warterei in einem Zimmer mit St Leonhard- Wasser (die Vollmondabfüllung) und 3 anderen "Kunden" (die eine strickend, die andere in wollenen Gewändern, der andere mit Pudelmütze und Hängegewand) wurde ich in das doch recht große Arztzimmer gebeten. Eine Kerze brannte. Ein Kopf wurde mütterlich zur Seite geneigt. "Wie kann ich Ihnen helfen". Nun gut. Ich also unsere KiWu- Geschichte erzählt: Pille abgesetzt 2009, seither Zyklusmonitoring, 3x Insemination, 3x IVF, 1x Kryo, einmal schwanger, einmal Abbruch, keine Diagnose, nur Hashimoto. "Sie erzählen das so runter, was mir da fehlt sind die Gefühle". "Ich kenne Sie nicht (innerlich: SIE PISSNELKE) und würde mich wundern, wenn Ihnen andere Patienten bei ihrem ersten Gespräch sofort ihre Gefühle offenbaren, abgesehen davon war es natürlich eine schlimme Zeit, aber ich habe das Gefühl, dass ich diese Dinge mit meinem Mann und meiner Familie besprechen kann (innerlich: UND SICHERLICH NICHT MIT IHNEN) und ich nach vorn sehen will". Daraufhin wurde ich aufgeklärt, dass sie für eine homöopathische Behandlung auch nicht unbedingt meine inneren Konflikte kennen müsse (innerlich: WARUM PSYCHST DU MICH DANN SO PLATT VON DER SEITE AN). Sie arbeite mit energetischen Mitteln (da haben wir es schon wieder, s. Eintrag Shanti Shanti), würde mir aber nach einer eingehenden Anamnese auch Tropfen empfehlen können (whs. Bachblütenextrakt, bei Vollmond von kleinen glücklichen Elfen gepflückt). Die eingehende Anamnese bestand darin, nach Erkrankungen meiner Familie zu fragen (meine Eltern hatten beide Krebs, haben es aber gut überstanden), ob ich lieber Kälte oder Wärme mag, ob ich ehrgeizig bin, ob ich Scham kenne, ob ich Gefühle rauslassen kann, ob ich mißtrauisch bin (da hab ich nur gegrinst, sie allerdings auch), ob ich Selbstvertrauen habe etc.pp. Dann mußte ich noch meine Zunge rausstrecken, an der sie dann abgelesen hat, dass ich Hashimoto habe (ach was!!) und schon Kummer im Leben (ach was!!). Es sei schon ganz erstaunlich, was man so alles an der Zunge ablesen könne, da hätte sie schon so manchen Patienten mit überrascht (innerlich: VERKAUFEN SIE MICH DOCH NICHT FÜR BLÖD!!!) Sie hätte den Eindruck, ich sei sehr beherrscht und streng mit mir, würde aber viel Kummer mit mir herum tragen und hätte kein "innerliches Nest" (dazugedachter Zusatz: in dem sich ein Kind breitmachen kann). Ein Nest im Sinne von, dass ich "mütterlicher" mit mir umgehen solle. Woraufhin ich noch grelliger wurde als ohnehin schon (sowas zielt doch nur wieder darauf ab dass "der Bauch bereit sein muß", nach dem Motto: nur die verklemmte Psyche hat eine Schwangerschaft bisher verhindert und wenn Sie sich mal so richtig gehen lassen würden dann ja dann klappt es auch). Daraufhin meinte ich, das Gefühl hätte ich nun mal gar nicht, innerhalb meiner Beziehung, meiner Familie und meinen Freunden hätte ich sehr wohl ein "Nest" und meine eigenen Bedürfnisse würde ich sehr wohl zu befriedigen wissen. Daraufhin wollte sie mir doch tatsächlich weismachen, dass Hashimoto als Autoimmunerkrankung Ausdruck unverarbeiteten Kummers sei, der sich gegen einen selbst richte und dass die Einnahme von Cortison sehr SEHR teuflisch sei. Ich solle alles absetzen und zurückfinden zum "Natürlichen" und dann klappe es auch mit der Schwangerschaft. Soviel Laienpsycho-Kacke hab ich selten gehört. 
Und trotzdem geht mir sowas nach, und der Gedanke "selbst schuld", den ich ohnehin dauernd habe, ist nun wieder näher gerückt.
Danke, Pißnelke.

Nachtrag: gerade hat Pißnelke angerufen und mir das Präparat empfohlen, was ich einnehmen soll: Natriumchloratum LM3. Bin mal gespannt, was ich bei google dazu finde. Und den Oberknaller schiebt sie am Schluss noch ein: sie hätte nochmal über das Cortison nachgedacht, ob ich schon mal darüber nachgedacht hätte, dass das Kind ja "nicht gesund" gewesen sei und ob es nicht auch am Cortison gelegen haben könnte? UND DIE KUH WILL AUCH THERAPEUTIN SEIN???? Sorry, da hakt es leider komplett bei mir aus. Während der Schwangerschaft habe ich zum Glück sowohl bei embryotox als auch reprotox nachgefragt und die einhellige Antwort bekommen, dass eine Prednisolondosis von 15mg dem Kind NICHT schadet. Und das sagen Experten! Und keine Pulswärmer-Tussis!! Abgesehen davon habe ich es nach pos. Test bereits wieder auf 10mg runtergefahren und dann immer weiter runter, nachdem der Herzschlag zu sehen war. Der Endokrinologe hat mir damals sogar empfohlen, 5mg über die gesamte Schwangerschaft beizubehalten. Aber natürlich war ich damals verunsichert, Cortison zu nehmen, darum muss die blöde Kuh jetzt nicht auch noch in der Wunde herumstochern. Die Kuh und Fr. Reichel-Fentz sollten sich doch mal an einem runden Tisch zusammensetzen. Wäre bestimmt witzig.

Pünktchen und Anton

Meine IVF-Schwester liegt gerade mit einer dicken Überstimulation im Krankenhaus. Über 30 Follikel, ist das zu fassen??? Neid ist da beim besten Willen nicht angebracht, auch wenn sie nun etwa die Hälfte der Eierchen im Tiefkühlschrank hat. Sie will nie wieder eine IVF machen lassen und ich kann sie verstehen. Bei so vielen Kryoversuchen wird doch was dabei sein, was sich festbeißt!
Morgen bekomme ich meine 2 letzten Eierchen zurück. Seitdem ich nun auch in der Kryo-Schleife bin überlege ich jedes Mal, wie ich sie nenne: Eisbärchen? Beim besten Willen: nein. Brummer? Nein. Käferchen, Bärlis oder ganz profan Embryonen? Auch nicht. Ich glaube, ich nenne sie Pünktchen und Anton. Sachlich und doch niedlich. Und irgendwie auch noch geschlechtsbezogen gleichberechtigt. Ich hudele mich seit Montag durch meine Urlaubstage, um möglichst viel "wegzuschaffen" vor morgen. Denn morgen, ja morgen will ich mich nur noch auf die Couch knallen, ein bißchen vor mich hin starren, Weihnachtsmusik hören und Tee trinken. P. ist diesmal beim Transfer dabei, wer weiß, vielleicht bringt es Glück!!

Samstag, 15. Dezember 2012

Bertchen- Krise

Ja ja ja, es klingt sehr nach "nicht gönnen können" oder gelb-welligem Neid aber das muß jetzt einfach raus: ES NERVT!!!!
Es nervt mich, wenn ich am Telefon über Minuten der Hechelatmung eines Säuglings lauschen soll, es nervt mich, wenn ich mit früher normal- intelligenten bodenständigen und sich nun anscheinend einer Gehirnwäsche unterziehenden Menschen telefoniere, die nicht mehr in der Lage zu sein scheinen, mit einer Stimme in normaler Stimmhöhe und Schnelligkeit und mit einem für einen Erwachsenen adäquaten Inhalt zu sprechen sondern stattdessen nur noch ins Telefon flöten und säuseln und sich nicht eine Minute auf das Gespräch konzentrieren können, weil dann doch wieder etwas rasend Entzückendes passiert. Was ebenso nervig ist: Mails und Kurznachrichten, die früher lässig hin und her geschickt wurden, wo jeder ohnehin wußte, von wem sie stammt werden nun unterschrieben mit "liebe Grüße von Bert und Berta mit Bertchen". Namen als Platzhalter und nicht aus dem echten Leben. Ist das nicht endnervig? Ich gönne Bertchen wirklich jedem einzelnen von Herzen aber jetzt muß es einfach raus: all ihr frisch gebackenen Eltern da draußen, reißt Euch mal ein bisschen zusammmen, verdammt!!!

Freitag, 14. Dezember 2012

Aua

Aua, das tut weh: heute kam die Rechnung für die letzte Kryo. Da der Versuch ja nicht in die Hose ging und die Embryönchen überlebt haben ohne schockgefrostet zu werden, müssen wir das Einfrieren, die Lagerung und das Auftauen zahlen und das sind auf einen Rutsch wieder etwa 1000 Euro. Glmp!
Wenn man bedenkt, dass man dieses Geld auch einfach in den Gulli stecken könnte tut das schon richtig weh. Aber was tut man nicht alles. Am Dienstag habe ich ein Telefondate gehabt mit meiner KiWu-Gyn, die meinte, wir könnten die Einnistung im Wesentlichen auch nicht beeinflussen. Was wir jetzt versuchen ist, die Schleimhaut neben Kügelchen, Teechen und viel gutem Willen durch zusätzliches Estradot aufzupimpen. Auch wenn es eigentlich nicht nötig wäre, da sich die Schleimhaut ja immer auch von selbst recht gut aufbaut. Samstag muß ich auslösen und am Donnerstag ist dann Transfer! Zeitgleich mit einer anderen "unschwanger und übrig geblieben"en Freundin. Dann können wir etwa an Sylvester testen. Und hoffentlich hat es dann bei uns beiden geklappt.
Ab heute habe ich frei. Urlaub!!! Tschacka!!!

Samstag, 8. Dezember 2012

Schritt. Für. Schritt

"Man muß mit etwa 4 IVFs rechnen". Das sage ich mir nun immer und immer wieder. Das ist realistisch. Und es hilft. Alles wird gut. Der Schnee ist wunderschön. Die Sonne scheint. Der Frosch klettert wieder eine Stufe rauf auf der Leiter. Kurze Sätze. Kurze Gedanken. Und keinen Schritt weiterdenken. Little babysteps. One. By. One.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Tiefpunkt

Heute ist der Tiefpunkt erreicht. Ich heule, was das Zeug hält und aus allen Poren. Vielleicht, weil ich zu Hause bin und sich meine Psyche sagt, ich kann mich gehenlassen, vielleicht weil die rote Pest schon wieder da ist (in 10 Jahren freu ich mir wahrscheinlich darüber ein Loch in den Bauch) oder vielleicht weil ich hier umgeben bin von Familien und, so sehr ich mit P. auch verbunden bin, eine Familie sind wir nun mal nicht ohne Kind. Ich fühle mich allein und defekt. Und kann es auch niemandem begreiflich machen, wie es sich anfühlt. 3 Jahre ohne Kind. Der nächste Zyklus bedeutet die nächste Hoffnung und vielleicht das nächste Tief. Die gut gemeinten Tipps kann ich auch schon nicht mehr hören. "Viele Frauen haben eine Fehlgeburt, bevor es klappt". Sicherlich. Trotzdem ist es ein Unterschied, ob man sich zu einem Abbruch entscheiden muß oder eine Fehlgeburt hat. Beides ist schlimm, sicherlich, aber fühlt sich sicher ganz anders an, auch wenn das Resultat dasselbe ist. "Streßt Euch doch nicht so". Dazu sage ich nichts. "Es gibt Schlimmeres". Auch das ist vermutlich wahr, aber aus meiner Perspektive war diesess Jahr das schlimmste, was ich je hatte. Und um meine Perspektive gehts nun mal beim eigenen Denken und Fühlen. "Es hat doch schon mal geklappt". Ja. Nach 2 1/2 Jahren Herumprobierens. Umso ungerechter fühlt es sich an, dass gerade wir es verloren haben. Und umso angsterfüllter bin ich, dass es vielleicht wieder so lange dauern wird, bis es wieder klappt. "Mit IVF könnt Ihr doch die Dinge, die nicht funktionieren, umgehen". Schön wärs. Wenn wir eine Diagnose hätten vielleicht. Gegen Einnistungsstörungen hilft wohl nur die Frequenz des Versuchens und nicht die Methode an sich.
Ich habe beruflich mit psychisch kranken Menschen zu tun und weiß, dass diese Gedanken zu einseitig negativ sind. Das weiß ich alles. Aber es fühlt sich nun mal so an.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Mufflon

Bin so mufflig und grantelig, dass ich gar nicht weiß, wie ich mein Treffen heute abend mit einer alten Freundin ansatzweise freundlich hinter mich bringen soll. Das Gespräch mit einem anderen Freund gestern abend hat mir in meiner Laune noch den Rest gegeben. *flöt* "jetzt saaaag doch mal was zur Tante E, haaaaallllo Tante E, haaalllooo jetzt saaag doch mal was" Der Kleine ist noch nicht einmal 6 Monate alt, verdammt, was soll er denn da am Telefon sagen, bitteschön? Ich konnte nur den Hörer vom Ohr halten, warten, bis man wieder normal mit mir spricht und mich fremdschämen. Warum werden Eltern so bekloppt, wenn sie Kinder haben??

Dienstag, 4. Dezember 2012

Urlaub in Sicht

Nur noch 5 Tage arbeiten nächste Woche und dann habe ich erst einmal eine lange lange Zeit frei. Den ganzen Januar habe ich mir frei genommen, um für eine Prüfung zu lernen und ein wenig durchzuatmen, bevor ich ab Februar an meiner neuen alten Stelle weitermache. Morgen fahre ich zu einer Fortbildung bis Sonntag, was auch recht entspannt sein wird, da sie in der Nähe meiner Eltern stattfindet. Somit werde ich dort übernachten und die Zeit um die Fortbildung herum nutzen, um bei meiner Familie zu sein. Meine Nichte ist 7 und die einzige, die zu mir sagen darf: "Du bist ja immer noch nicht schwanger". Ich weiß, wie sie es meint und dass sie aus der Sorge heraus fragt, ich könnte traurig sein. Das wäre ihr ganz furchtbar arg und (u.a.) dafür habe ich sie unheimlich wahnsinnig lieb. Um Ostern herum kommen sie uns mit meiner Schwester immer besuchen, in diesem Jahr mußten wir es verschieben, weil ich liegen mußte wegen des blöden Hämatoms. Sie hat mir damals einen sehr süßen Brief geschrieben (sie konnte damals gerade so erst schreiben), in dem drin stand, dass es so schade ist, dass sie nicht kommen können, aber wohl besser, damit ich auf mich aufpassen kann, damit das Baby nicht rausfällt. Ist das nicht supersüß? Ist es. Insofern darf sie mir ruhig Löcher in den Bauch fragen und ich werde versuchen, ihr möglichst wahrheitsgemäß zu antworten. Ansonsten gibt es nicht viel Neues, außer dass ich wahnsinnig angepisst bin von dem ganzen Hype um Kate und William. Meine Güte, soll sie doch schwanger sein. Und sich mit Kotzbrech ins Krankenhaus legen wenn ihr danach ist. Und bei mir? Och, nix so. Tag 1 halt. Roter Rotz.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Buon natale, may all your wishes come true

Bin wieder in der Doppel-Seufz-Phase angelangt. Ich hatte mir vorgenommen, heute zu testen. Hab ich. Blütenweiß in der Hoffnungszone. Nicht mal ein winziges bisschen rosarot. Meine Stimmung ist im Keller, mein letztes bisschen Humor liegt entwaffnet am Boden und schwenkt noch müde eine kleine weiße Fahne. Jetzt höre ich Weihnachtsmusik, die ich seit Jahren zum Weihnachtsbaum schmücken höre und die mir sonst ein fröhliches Herz beschert und Vorfreude auf alles, was die Weihnachtszeit so mit sich bringt. Heute hört sich die Musik traurig an. .... to face unafraid the plans that we `ve made...Skol, Barbra.

Freitag, 30. November 2012

ZT 27 oder zählt das nicht?

Ach verdammt. Nach Tagen der Hoffnung, der fröhlichen Zuversicht und guten Laune liege ich wieder niedergestreckt am Boden. Von 3x2 Utrogest, die mich sowieso immer platt bügeln und leichten Blutungen heute mittag (der Grund, warum ich von 3x1 auf 3x2 erhöhen mußte). Und jetzt muß ich doch nachzählen: heute bin ich bei Auslösespritze +13, TF +7 und ZT 27. Auftaustart an Auslösespritze + 2. Getestet wird an TF +14. Mehr Zahlen hab ich nicht. Was heißt das nun? Kommt nun Tante Rosa oder wie oder was? Und ist es dann überhaupt gut, den natürlichen Zyklus, der ja zum Glück immer noch wie ein Uhrwerk funktioniert, um eine Woche nach hinten auszudehnen? Warum werden eigentlich nie meine Hormone bestimmt, weder vor dem Transfer noch danach? Wäre es vielleicht doch besser gewesen, den Transfer an Tag 2 oder 3 zu machen? Müßte ein SST nicht auch schon morgen was anzeigen, weil ich dann bei Spritze +14 bin? Fragen über Fragen, die mir niemals nie jemand beantworten wird. Oder mit den Worten "kann mann, kann man nicht, weiß man nicht, kann man nicht vorhersagen".
Natürlich habe ich unter der erhöhten Dosis Utrogest nun keine Blutung mehr. Ich weiß aber, dass sie lauert. Mies und fies im Hintergrund. Warum werden alle schwanger nur ich nicht? Gibts da jemanden da oben, der Arschkarten verteilt? Kann der sich bitte mal zurückhalten für ne Weile, einfach mal so? Bitte? BITTE???

Donnerstag, 29. November 2012

Ich will nicht zählen, nein nein ich will nicht

ES+? TF+? Ja, ich weiß es eigentlich. Aber ich WILL nicht darüber nachdenken. Der Vorteil bei einer Kryo ist doch anscheinend, dass es einem gut geht, man keinen Blähbauch hat (über die ohnehin vorhandene Wampe hinaus), keine Riesen- Eierstöcke und eigentlich gar nicht so recht körperlich wahrnimmt, dass das eigentlich auch schon wieder ein Versuch ist. Darum will ich -eigentlich- nicht googlen, nicht auf Stäbchen pinkeln und mich nicht verrückt machen. Und trotzdem merke ich, wie es mich langsam wieder packt. Der Wahn, der nach etwa einer Woche nach Transfer einsetzt und der mir einflüstert, wenn Du nur genug testest biste ja vielleicht doch schwanger. Egal wie dünn die Linie sein mag. Und egal wie oft ich vor einem "negativ" schon mal eine hauchzarte zweite Linie hatte. Und egal wie oft ich bei google lese, dass es diese falsch positiven Ergebnisse gibt. Jetzt rede ich schon so, als hätte ich bereits einen schwach positiven Test in der Hand. Hab ich aber nicht. Will ich aber, verdammte Hacke! Ich teste am Sonntag. Mit einem Apotheken- Test. Und vorher pinkle ich vielleicht nur noch bei der Arbeit. Oder bei Freunden. Oder im Wald.

Samstag, 24. November 2012

Shanti Shanti

"Ich werde Ihre Frage auspendeln und dann verraten mir Ihre Zellen, was gut für Sie ist". Fassungloser Blick meinerseits. "Äh, nein, das ist nicht ganz so meine Methode". "ALSO DANN KANN ICH IHNEN AUCH NICHT WEITERHELFEN" (wütendes Tremolo in der Stimme). Und die Kerze am Boden weht im Wind, während mich 3 andere Augenpaare milde und verständnisvoll anlächeln.
Ich komme gerade vom Hormonyoga. Nach dem Negativ vom letzten Mal dachte ich, es sei vielleicht eine ganz gute Idee, neben Tees, Akupunktur, Homöopathie etc.etc.etc. auch mal sowas auszuprobieren. Und ich muß sagen, ich hätte die Übungen WIRKLICH gern gelernt. Trotzdem bin ich verunsichert, da nun mal gestern erst Transfer war und ich mich danach sofort, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, wie ein rohes Ei fühle. Da ich dieses Hormonyoga aber nicht kenne wollte ich mich heute morgen vor Beginn des Kurses unter 4 Augen beraten lassen, ob das nur so leichtes Stretching mit Entspannung ist oder ein ausuferndes Verrenken. Genau 3 andere und die Kursleiterin waren da, die anderen 3 so um die 50 und mittelgrau, die Kursleiterin eine Eso-Tante mit Wallehaar und geklöppelten Pulswärmern, in der Mitte des Raumes eine - natürlich - indische Decke, Duftstäbchen und Kerzlein. Schon in diesem Moment war meine Entscheidung, die Biege zu machen, eigentlich klar. Aber trotzdem hab ich der Kursleiterin kurz gesagt, wie der Stand der Dinge ist, mit leiser Stimme, damit mein Problem nicht durch den ganzen Raum schallt. Ihre Reaktion: sie wendet sich von mir ab und spricht sonorig und pastoral zum ganzen Raum, damit auch die Maus hinter der Wand ganz genau mitbekommt, dass da Emma steht, die ein Problem hat. Mann mann mann. Jedenfalls meinte sie dann, das sei eine heikle Frage, die sie eben gern auspendeln würde. Nach meiner Antwort, dass das nicht meine Methode sei und ich mich eigentlich eher kurz beraten lassen wollte, inwiefern die Übungen anstrengend sind oder mit Dehnungen und Quetschungen des Beckenbereichs zu tun haben hat sie nichts Verwertbares zurückgebrüllt sondern nur schnippisch gemeint, also dann könne sie mir nicht weiterhelfen, das sei nun mal IHRE Methode und sie arbeite schon LANG damit und überhaupt sei das ganz ganz toll und ich hätte mich ja eh schon entschieden, nicht mitzumachen, zickezackeHühnerkacke. Daraufhin meinte ich, im Laufe unseres Gespräches hätte ich mich tatsächlich entschieden, nicht teilzunehmen, dankeschön, auf Wiedersehen. Und bin gegangen.
Jetzt steh ich hier, so ganz ohne Hormonyoga. Vielleicht hätte es was genützt. Vielleicht aber auch nicht. Stattdessen werde ich mit P. einen langen Spaziergang machen und nach meiner Yoga-DVD turnen.
Ommm!

Freitag, 23. November 2012

My ICE ICE BABIES

Ich habe nun alle 3 wieder bei mir. Eigentlich "nur" zwei, da einer in seiner Entwicklung von gestern auf heute stehengeblieben ist. Die anderen beiden haben sich schön weiterentwickelt und so habe ich heute einen fragmentierten Krümel, einen 16-Zeller und eine schöne Blastozyste zurückbekommen. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, zumal ja ohnehin nicht sicher war, ob wir überhaupt welche für den Transfer übrig haben. Es ist schon erstaunlich, wie schnell man von "eigentlich relaxt" auf "eigentlich ein rohes Ei" wechseln kann. Auf dem Weg zur Arbeit nach dem Transfer hat mich jede Bodenwelle und jedes Ruckeln von Bus und Bahn unglaublich gestresst. Zumal die KiWu-Ärztin meinte, ich solle "Erschütterungen vermeiden"... was immer das heißt! Darf mich ein Seppel von Arbeitskollege erschüttern in seiner hilflosen Unfähigkeit oder zählt das auch dazu? Harhar.
Ihr lieben Süßen, gerade heute, am Entbindungstag Eurer Schwester oder Eures Bruders wünsche ich mir Kooperation. Ein BISSCHEN guten Willen. Dafür fahren P. und ich auch mit Euch in den Europapark. Und lesen Euch jeden Tag vor. Und kleiden Euch von Kopf bis Fuß in Selbstgenähtes und Selbstgestricktes. Und haben Euch ganz doll lieb.
Und jetzt reißt Euch mal am Riemen und wachst und gedeiht in einem fort!!!

Donnerstag, 22. November 2012

*hüpf*!!! *hüpf*!!! *hüpf*!!!

Tschacka!!! Nicht nur 1, nicht 2 sondern ALLE 3 haben überlebt!!! !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Ich bin so froh und dankbar und bewundere die Kleinen jetzt schon für ihren Durchhaltewillen. Wir hatten es so sehr gehofft aber dann doch nicht zu hoffen gewagt, dass überhaupt eines überlebt. Morgen um 8:15 Uhr bekomme ich die drei zurück. Danach werde ich wieder arbeiten gehen, aber ganz entspannt. Relaxt. Und zuversichtlich. Vielleicht hat die Glücks-IVF dann indirekt doch einen glücklichen Ausgang?
:o) :o) :o)

Mittwoch, 21. November 2012

Sie leben, sie leben, sie leben!!!

Juhu!! Nachdem ich am Samstag ausgelöst habe mit Brevactid wurden unsere Kryos am Montag "aufgetaut" (das klingt so wahnsinnig profan). Heute konnte ich anrufen, ob sie den Auftauvorgang überstanden haben und JAWOLL!!! Sie leben! Wie viele noch leben konnte die Arzthelferin mir zwar nicht sagen aber 1, 2 oder 3 sind vital. Morgen soll ich nochmal anrufen, dann wird mir der Termin für den Transfer am Freitag mitgeteilt. Und dann werde ich nochmals nach der genauen Zahl fragen, so ganz überraschen lassen will ich mich am Freitag nicht. Ich habe mich innerlich so gewappnet vor dem Telefonat heute (nicht damit rechnen, nicht damit rechnen), dass ich am liebsten getanzt hätte. Ein bisschen ins Telefon gebrüllt YIIIHAAA!!! hab ich aber. Vielleicht haben unsere Babys das ja gehört :o) ?

Sonntag, 18. November 2012

wie alle anderen

Ich habe eine Bekannte, die behandelte ihre Schwangerschaft wie Gentialherpes. Eigentlich wollte sie nicht schwanger werden, so behauptet sie zumindest, sondern hat es nur ihres Mannes zuliebe versucht, der sich wiederum schon lange eigene Kinder gewünscht hat. Eigentlich wollte sie adoptieren, eigentlich wollte sie, wenn schon ein Kind, gern ein Mädchen, und eigentlich wollte sie auch nie stillen, das komme für sie nun mal gar nicht in Frage. Pfui bäh baba. Eigentlich wollte sie nicht, daß ein Kind ihren Alltag großartig verändert, und eigentlich wollte sie bereits kurz nach der Geburt wieder arbeiten gehen. Soll sich doch ihr Mann, der das Kind wollte, auch um es kümmern. Eigentlich wollte sie auch gar nicht über ihre Schwangerschaft sprechen, da sie sich nur mit Mühe damit anfreunden könne und wissen sollte es nur ein erlauchter, eingeweihter Kreis von Personen. Und wehe, man erzählt es weiter. Eigentlich wollte sie auch schon gar nicht heiraten, und viel Aufhebens darum machen wollte sie eigentlich auch nicht.
Was ist passiert?
Sie hat geheiratet, vor einigen Jahren, in Designerkleid, Designerschuhen und mit Pferdekutsche. In den Monaten danach erkundigte sie sich immer wieder mal über 5 Ecken, ob Leute ihres Freundeskreises denn schwanger sind oder es planen. Dann wurde sie selbst recht zügig schwanger, behauptete weiterhin, sich nicht damit anfreunden zu können (s.o.) und das Thema am liebsten verdrängen zu wollen, thematisierte ihren Schwangerschaftsfrust jedoch bei jeder sich bietenden Gelegenheit und vor allen zur Verfügung stehenden Personen. Die Schwangerschaft schritt fort, es wurde ein Junge, er kam 8 Wochen zu früh und brachte doch tatsächlich ihren Alltag durcheinander. Er wird gestillt, er wird geliebt, er wird in die Kamera gehalten, es werden Fotos verschickt, sie bleibt bis Ende des Jahres zu Hause und findet es total ungerecht, dass es dort, wo sie lebt, keine richtige Elternzeit gibt.
Was sagt uns das?
Eigentlich nichts. Außer, dass der Satz  "Willst Du wissen was Du willst, mußt Du gucken was Du tust" mal wieder zutrifft. Und dass es immer Leute geben wird, die so egozentrisch sind, dass sie doch tatsächlich den Mist glauben, den sie von sich geben, auch wenn sie sich komplett entgegengesetzt verhalten. Und dass auch diese Frauen keine Carrie Bradshaws sind, die sich in strahlender Hippness von allen anderen abheben sondern genauso zufriedene, schlaflose, vollgekotzte Mütterlein wie alle anderen.

Samstag, 17. November 2012

Schneller höher weiter und - rumms

Nur eine kleine Randnotiz, bevor ich - völlig gestreßt  - zum Yoga hetze (für irgendwas muß es ja gut sein). Ich komme gerade von einer Fortbildung zurück, wo ich Leute getroffen habe, die ich von einer früheren Arbeitsstelle kannte. Da war ich so etwa zwischen 29 und 31. Es hat so gut getan, Leute zu treffen, die mich noch aus dieser Zeit kennen, aus einer Zeit ohne Abkürzungsstress und phasenhaftem Mürbe- Unlustig- sein. Wo ich mich noch jung, dynamisch und frisch gefühlt habe und bereit, die Welt aus den Angeln zu heben. Klinge ich ein wenig nostalgisch- verklärt? Klar, auch an dieser Arbeitsstelle gab es schwierigere Zeiten, wo ich die Kollegen am liebsten zum Mond befördert hätte, aber mit diesem einen, den ich nun wiedergetroffen habe, war es super. Wir waren ein richtig gutes Team, haben uns gegenseitig verstärkt und motiviert und konnten wirklich was aufbauen. Und die Wertschätzung von damals hab ich jetzt auch wieder gespürt. Dass man eben nicht nur ein doofes Rädchen im Getriebe ist, sondern dass man was Besonderes geschafft hat. Weggegangen bin ich damals, weil ich P. kennengelernt habe, der leider in einer anderen Stadt wohnte und dort, wo ich gearbeitet habe, keine passende Stelle finden konnte. Leicht war es nicht für mich, wegzugehen, da ich die Stadt auch sehr gemocht habe, und auch für P. war es in dieser Zeit nicht leicht, weil ich ihm meinen Frust natürlich dick und fett aufs Brot geschmiert habe. Daß ich in dieses blöde Provinzkaff ziehen muß. Und meiner "Karriere" schade, was immer das sein mag. Und überhaupt. Neben dem kleinen "Rumms" in unserer Beziehung gab es dann auch beruflich einen kleinen "Rumms". Es gab kein richtiges Team mehr, was so gut paßte wie dort und mit dem Kinderwunsch setzte ich auch meine Prioriäten anders. Mittlerweile lebe ich gern im Provinzkaff und würde meinen Mitbewohner nicht um alles in der Welt gegen einen anderen austauschen wollen. Trotzdem fühlt es sich manchmal so an, als würde ich mit dem Blick einer Uralten auf das naiv-fröhliche Leben einer jüngeren Version meiner selbst schauen. Ich dachte, es geht so reibungslos weiter? Ich dachte, ich hätte noch alle Zeit der Welt, um Kinder zu bekommen? Gott, wie naiv. Gleichzeitig will ich der Uralten am liebsten in den Arsch treten und ihr eine Pappnase aufsetzen. Jetzt hab doch mal wieder Spaß! Sei nicht so abgeklärt! Natürlich wird das was!
Auch wenn es nicht klappen sollte, will ich zurück zu meinem alten Selbst. Dieses Uralte mag ich nicht. Uäch. Bäh. Nope. 

Dienstag, 13. November 2012

Ich will mein ICE, ICE, BABY

Heute war ich zum gefühlten 180.000 Millionstenmal beim Ultraschall. Die Eierstöcke sind noch vergrößert und die Schleimhaut an ZT 10 ist erst bei 5mm. Das ist noch nicht berauschend, sei aber nach einer IVF wohl schon mal so, dass sich der Zyklus nach hinten verschiebt. Die könnten mir Gott weiß was erzählen. Nachdem ich nun wieder angesprochen habe, dass ich doch bitte, bitte einen Blasto-Transfer machen möchte das nächste Mal, da die Erfolgsaussichten nach dem, was man so liest, mit Blastos doch besser erscheinen, haben wir uns jetzt auf TF an Tag 5 geeinigt (sofern die Krümel nicht schockgefrostet sind). Nicht an Tag 3 und auch nicht an Tag 4, wie bisher geschehen. Warum ich das immer wieder ansprechen muß und von sich aus keiner nach neuen Ideen sucht bleibt mir ein Rätsel. Habe auch Studien gefunden, die wohl behaupten, unter Stimulation mit Östrogenen in der 1. Zyklushälfte seien die Erfolgsaussichten bei einer Kryo besser. UND es gibt Studien, dass die baby-take-home-Rate bei Kryos sogar besser ist als bei frischen IVFs. Da scheinen Frühgeburten, Fehlbildungen etc. weniger ausgeprägt zu sein und die Kinder sind bei der Geburt etwas größer. Wie auch immer. Wäre jetzt natürlich richtig RICHTIG blöd, wenn uns diese Chance genommen wäre durch den blöden Gefrierschrank der blöden Uniklinik. Ich versuche, mich nicht allzu sehr auf den Transfer zu versteifen und es als eine Chance zu sehen. Und wenn die nicht machbar ist, ist eben die nächste IVF angesagt. Mit hoffentlich ebenso gutem Eizell-Resultat. Und Befruchtung. Und Weiterentwicklung. Und Einnistung. Und und und... *Seufz.*
*Maxi-Seufz*

Sonntag, 11. November 2012

Ottos Mops

Wenn ich mich im Spiegel anschaue sehe ich nur "rund". Runde Hüften, runder Bauch, rundes Gesicht. Mein Bauch war neben meinen Händen immer der Körperteil, der mir an mir selbst am besten gefallen hat. Schlank und flach. Sogar meine Mutter, von der ich den Bauch geerbt habe, hat nicht so eine runde Bauchwalze wie ich. Ponyhofmädel- Gejammere? Vielleicht. Ein leidenschaftlicher Herumsportler war ich leider nie, ich bin der typische begeistert- anfangen-nach 5x-wieder-aufhören-Unsportler. So kurzatmig und unfit wie ich jetzt durch die Welt keuche würde ich im Schulsport bei der Teamauswahl sicherlich als Letzte übrig bleiben (neben der mit der dicken Brille und den uncoolen Klamotten). Ich fühle mich Gretchen-fett. Genauso fühlt es sich an. Bäh. Die Pragmatischen unter Euch werden mir nun zurufen: dann mach was! Geh in den Wald! Jogge! Hüpfe! Schwimme! Darauf kann ich nur erwidern: super Idee im Prinzip, aber 1. wie lange? Die paar Tage bis zum nächsten Transfer, woraufhin wieder nur Spazierengehen angesagt ist, da Joggen verboten und Schwimmen ebenso wegen Utrogest? Die paar Tage bis zur nächsten Stimulation, wo ich wieder nicht darf? Lohnt das rein plauzentechnisch? Für die Psyche und ein wenig auch für den Körper mache ich jetzt immerhin Yoga, aber auch davon wird die Plauze nicht weniger. Tröstliche Gedanken: 1. wenn ich schwanger bin ists eh egal. 2. ich schaue ja nur aus mir raus und nicht auf mich drauf, wenn ich Spiegel vermeide, insofern kann ich mich ablenken. 3. wenn ich das Cortison wieder absetze werde ich auch besser abnehmen können. 4. vielleicht ist der Bauch schon weniger rund, wenn ich aufhöre, ihn mit Spritzen zu quälen, sei es Menogon oder Clexane. 5. ist ja alles eh nur Wasser.
Merkt Ihr was? Ja, ja JA. In meinen Grundzügen bin ich sportlich betrachtet stinkfaul. Ich geb`s ja zu...

Donnerstag, 8. November 2012

Kinn raus Bauch rein

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und nach dem Negativ kann doch eigentlich auch genausogut wieder vor dem Positiv sein, oder? Und schon bin ich wieder mitten drin, ganz ohne Stimulation und totzdem dabei.      1. Zyklushälfte vor Kryo. Hoffentlich vor Kryo, je nachdem, ob unsere Ice-Ice-Babys das Auftauen überstehen. Nach tiefschwarzen, dann grauen und dann nur noch leicht nebeligen Tagen habe ich momentan das Gefühl, dass sich die Dunkelheit verzogen hat und die wichtigsten Spieler der ersten Zyklushälfte, nämlich Hoffnung und Zuversicht, dann doch wieder aus ihrer Ecke gekrochen sind, um den Ball einzulochen. Ich danke Euch für Eure lieben Kommentare, das hat mir sehr geholfen!!!
Egal, wieviel Angst ich davor habe, dass die Embryos schockgefrostet sind, es ist trotzdem beruhigend, dass ich weiß, ich muß derzeit keinerlei Spritzen in meinen Bauch drücken. Auch wenn vielleicht kein Transfer stattfinden sollte ist es doch keine "verlorene Zeit", da ich ohnehin einen Zyklus hätte warten müssen, bis die Stimulation von vorne losgeht.
Und: nur noch 15 Tage arbeiten, dann habe ich 6 herrliche Wochen frei. Ist jetzt ein bißchen schwer zu erklären, warum das so ist und ist auch eigentlich wurscht. Wichtig ist nur: in den 6 Wochen werde ich es mir gut gehen lassen, und zwar ausschließlich! Ich muß zwar zwischendurch noch für eine Prüfung lernen, aber das wird mich nicht davon abhalten, die Zeit zu genießen. Leider kann P. nicht frei nehmen, aber ich werde zu meiner Familie fahren, Freunde besuchen, kreativ sein und HACH, das wird herrlich.

Sonntag, 4. November 2012

Entschieden.

Wir kommen gerade vom Familien- WE zurück... bin traurig. Habe am Freitag negativ getestet und seit gestern abend ist Tante Rosa zu Besuch. Hat wohl wieder nicht geklappt. Mir fehlt jede Energie, am liebsten würde ich mich ins Bett verkrümeln und nur noch schlafen. Die Zeit mit meiner Familie war schön und eine gute Ablenkung, gleichzeitig habe ich gemerkt, dass ich momentan nur ein Thema kenne, mich gedanklich nur mit dieser Kinderwunschgeschichte auseinandersetze, überlege und grübele, warum es einmal geklappt hat und nun zweimal nicht. Was ich noch tun kann, um die Chancen zu verbessern. Warum das gerade uns passiert. Auf nichts anderes kann ich mich konzentrieren. Ich habe das Gefühl, mich immer mehr als andere anstrengen zu müssen. Oder auch Entscheidungen zu treffen, die mit mehr Anstrengung verbunden sind, immer mit dem unbewußten Gedanken dahinter, dass da oben jemand sitzt, der all die Mühen registriert und mich irgendwann dafür belohnt. Ist aber nicht der Fall. Ich bin dankbar für das, was ich habe, das bin ich wirklich. Wir haben uns und das ist das Wichtigste. Unserem Ziel sind wir aber trotzdem jetzt wieder nicht näher gerückt. Ich habe keine Energie mehr, um arbeiten zu gehen, all das kommt mir so wahnsinnig sinnlos vor. In Fr. Reichel-Fentz hatte ich auch so große Hoffnungen gesetzt, da es nach ihrem Rat direkt geklappt hatte. Aber wahrscheinlich war das nur ein Zufallstreffer. Die Jahre zwischen 30 und 40 sollten eigentlich spannende und freudige Jahre sein. Was für eine Zeitverschwendung. 

Dienstag, 30. Oktober 2012

Unentschieden.

Ich weiß nicht. Ich weiß es einfach nicht. Heute morgen habe ich mit einem Billigtest (ich betone: der kann ja gar nix!!) negativ getestet. Trotzdem habe ich immer noch Symptome, Brustspannen, leichte Übelkeit, Ziehen der Eierstöcke. Kann natürlich alles noch von der leichten Überstimulation sein, kann aber auch sein, dass der Test einfach nicht funktioniert. Ich hatte so ein gutes Gefühl diesmal, ich will noch gar nicht daran glauben, dass es nicht geklappt haben sollte. Problem ist, dass ich erst am Montag zum Bluttest kann, weil wir ab Donnerstag beim Familienwochenende sind und es morgen aus Termingründen auf gar keinen Fall geht. Sowas Blödes. Ich will mich noch nicht entschließen, traurig zu sein. Es darf einfach nicht negativ bleiben!!!

Freitag, 26. Oktober 2012

Symptomfrei? Dass ich nicht lache!!!

Gebt mir eine Placebo- Schokolade und ich werde fett! So langsam zweifele ich an meinem Verstand. Hat mich der Warteschleifenkoller nun fest im Griff oder habe ich wirklich Symptome? Seit heute bin ich neben dem - ich gebe zu nur leichten - Brustspannen und der bleiernen Müdigkeit stolze Besitzerin eines dritten Symptoms: Übelkeit. Was nicht sein kann bei - im besten Fall - 2,3 ßHCG-Molekülen im Blut. Habe ich vielleicht einfach den Milchreis nicht vertragen? Oder eine Magenschleimhautreizung vom ASS und Predni? Ich tippe auf letzteres. Die miese fiese Neugier lauert schon an der nächsten Ecke, mit einem Pipi-Stäbchen in der Hand, und will mich reinlegen. Nicht mit mir, meine Gute, nicht mit mir!!
Und jetzt alle: gebt mir ein P! Gebt mir ein L! Gebt mir ein A! Gebt mir ein CEBO!!!!

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Symptomfrei

Nächsten Dienstag werde ich frühestens testen können, da bin ich bei PU+14. Noch so lange hin! Außer einer nun bleiernen Müdigkeit wegen schlechten Schlafens und leicht empfindlichen Brustwarzen, was ich dem Utrogest in die Schuhe schiebe merke ich noch nichts. Ich versuche, mich auf so wesentliche Dinge wie Haushalt, Nähen, Stricken und Lernen zu konzentrieren (so sexy!), was mir allerdings nur leidlich gelingt.
Bitte, bitte, Ihr zwei Süßen, krallt Euch fest und laßt die nächsten 9 Monate nicht wieder los!!!

Montag, 22. Oktober 2012

Oh Happy Day!

Stimmungsschwankungen? I-C-H?? Neiheihein. Heute war wieder ein sehr ausgeglichener, ruhiger, beschaulicher Tag. Wegen der großen Eierstöcke und der Flüssigkeit im Bauch bin ich noch ein paar Tage krank geschrieben und versuche, mein noch pochendes schlechtes Gewissen durch hausfräuliche Tätigkeiten zu kompensieren. Somit habe ich ein Strickwerk vollendet (einige Babyteile habe ich inzwischen zusammen, angefangen habe ich seit etwa dem Beginn der Stimulationsbehandlungen...die Hoffnung stirbt zuletzt!!!), habe aufgeräumt, war spazieren und habe vor mich her gedödelt. Nur kurz unterbrochen von einem Riesenschreck im Flur, als ich meinen dunklen Mantel mit in der Sonne blitzender Schnalle als Meuchelmörder verkannte, der es auf mich abgesehen hat. Ich hatte noch Minuten danach Herzrasen, demnach scheine ich emotional doch noch nicht so ganz sauber zu ticken...
Abgesehen davon zwickt und zwackt und drückt und zieht es mal links und mal rechts, ich versuche aber, die Symptome nicht überzuinterpretieren. Aktuell können es nur die Eierstöcke sein, die sich hoffentlich gerade wieder etwas zusammenziehen.
Heyho morgen schon TF+4! Die Zeit rast... :o)

Sonntag, 21. Oktober 2012

Tante Hysteria

Ich bin affektlabil, schlafe schlecht und bin latent hysterisch, sei der Ode an P. ist nur noch Streiten angesagt, da Tante Hysteria der Ansicht ist, sie verdiene Schonung und Rücksicht. Und zwar immer und überall. P. hat nun zugesagt, mit Freunden 2 Stunden spazierenzugehen. Ist das zuviel mit freier Flüssigkeit und 2 kleinen Wesen im Bauch? Ich weiß es nicht. Es nervt mich, dass ich mich seit dem Transfer und der Eröffnung, unsere 5 Kryos haben es vielleicht nicht überlebt, bei jedem kleinsten Pups unsicher, voller Zweifel und hysterisch fühle, das wiederum schürt meine Wut auf P., mich seit dem Transfer dauernd mit diesen Fragen zu konfrontieren und mich nicht einfach in Ruhe zu lassen. Wieso laufen wir nicht einfach ne halbe oder eine Stunde, machen dann ein Picknick und gut ist? Weil wir den Freunden vom Stand der Dinge nichts erzählt haben und P. es ihnen auch nicht erzählen will. Gründe, warum man es nicht schafft, 2 Stunden die Füße voreinander zu setzen, sind rar gesät. Runde 2 der Wut auf P. P. ist sowieso an allem Schuld. Oder es sind die Östrogene, das Utrogest, das Predni, das Clexane oder das ASS, das Bryo oder der Tee. Hört Ihr mich stampfen?

Freitag, 19. Oktober 2012

Ode an P. (mir war danach)

Danke, dass Du für mich da bist.
Danke, dass Du neben mir sitzt und lächelst und nie die Hoffnung verlierst.
Danke, dass Du die richtigen Worte findest, um mich aufzubauen, wenn ich am Boden bin. Und ich bin mir sicher, Du hast an vielem genauso zu knabbern wie ich.
Du bist witzig und liebevoll und klug und sexy und genau der Mann, den ich brauche.
Danke danke danke.
Ich hab Dich furchtbar lieb.

(Und ich weiß, dass Du das völlig unnötig finden wirst. Ist mir aber egal. So.)

Wie betäubt

Wie betäubt sitze ich in unserer Wohnung und kann weder reden noch klar denken. Als ich heute morgen in die KiWu-Ambulanz kam wurde ich sofort von der Oberärztin in ein Nebenzimmer gebeten, wo sie mir dann eröffnet hat, dass es beim Einfrieren wohl Komplikationen gab. Der Einfriervorgang dauere 2 Stunden und die Temperatur sinke langsam ab, der Schreiber, der die Temp. aufgezeichnet habe, habe aber zwischendurch einen 20minütigen Temperaturabfall gezeigt, sodass es sein könnte, dass die Embryonen nicht überlebt hätten. Darum würde die Klinik die Kosten der Kryokonservierung tragen und wenn es sich herausstellen sollte, dass sie das Auftauen nicht überleben, würden sie auch die nächste IVF bezahlen.
Ich hatte mich so auf heute gefreut und war so guter Dinge, auch weil es beruhigend war, dass wir noch 5 in Reserve haben. Meine Eierstöcke sind riesig und ich habe wohl auch freie Flüssigkeit im Bauch. Wie oft soll ich mir diese Spritzentortur noch geben, warum passieren Dinge, die eigentlich nicht passieren sollten und auch nur in 1:100000000 Fällen passieren, ausgerechnet immer uns? Wieviel Leid kann man eigentlich ertragen??? Das erste Mal, dass ich viele Eizellen produziert habe und dann sowas. Ich bin 36, verdammt. Warum können die nicht besser aufpassen? Ich bin traurig und wütend und sollte mich eigentlich auf die zwei konzentrieren, die jetzt bei mir sind. Ein Achtzeller und einer kurz vor der Morula, Qualität A-B. Ich zähle auf Euch. Eure Mama ist traurig.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Ich freu mich so!!

Ich freu mich so auf Euch! Das wird super, ich versprechs Euch. Morgen um 09:30 Uhr sind wir wieder vereint und alles wird lalulala gut.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Eizellenauslese Teil II

Ich realisiere es noch gar nicht richtig aber: HEUREKA!!! JUHU!!! Von den 9 EZ wurden 7 gut befruchtet und bei zweien sei es "unklar" gewesen. Da ich nicht vom Labor selbst angerufen werden konnte, da ich ja heute wieder bei der Arbeit war, konnte ich bislang "nur" mit der Arzthelferin sprechen, die keine weiteren Infos zum "unklar" hatte. Aber das bedeutet, daß wir !!!ERSTMALS ÜBERHAUPT!!! EZ übrig haben zum Einfrieren. Unglaublich aber wahr!! 2 bekommen wir zurück und 5 warten auf die Zukunft. Irgendwie seltsam, dass da jetzt im Gefrierschrank so überaus wichtige - Teile- von uns beiden lagern. Anteile von uns, unser gemischter Genpool, unsere Embryonen. Teil der Familie und irgendwie doch noch nicht. Ganz, ganz seltsam. Es ist übrigens doch ein spürbarer Unterschied, ob man viele Eierchen auf einer Seite ausbrütet oder nur 2. Es zieht und drückt noch ganz ordentlich, sodass ich heute abend wieder auf der Couch herumhängen werde.
Am Freitag bekomme ich die zwei allerschönsten tollsten Embryonen zurück und ich kanns gar nicht erwarten!!!

Dienstag, 16. Oktober 2012

Eizellenauslese Teil I

Mit noch leicht rammdösigem Lächeln im Gesicht komme ich gerade von der Punktion. Dieser Trip unter Dormicum ist jedes Mal phänomenal! Es wird alles ganz weich und leicht, keine Sorgen dringen durch die Watte hindurch, in die mein Kopf gehüllt ist. Herrlich. Auch bin ich jedes Mal erstaunt, was ich gesagt (bzw. gelallt) haben soll während der Punktion, auch heute hätte ich mich laut P. wohl rege an der Unterhaltung beteiligt, ohne im Anschluß noch ein kleines Fitzelchen davon zu wissen. P. saß auch diesmal die ganze Zeit neben mir und hat auf mich aufgepaßt. Wiederum laut P. hätten während der Punktion wohl 9 Follikel auf der linken Seite punktiert werden können und 3 auf der rechten, mit schon wieder klarerem Kopf habe ich dann mitbekommen, daß davon 9 Eizellen übrig geblieben sind. Die anderen waren vielleicht zu unreif oder die Follikel waren leer. Wiederum von diesen 9 sind 3 Eizellen wohl noch recht klein, sodass nicht sicher ist, ob die sich werden befruchten lassen oder nicht. Aber trotzdem: was für ein Erfolg!! Ich bin völlig begeistert, zumal ich, wenn sich viele befruchten lassen, nun endlich auch welche zum Einfrieren übrig haben werde und nicht jedes Mal das volle Hormonspritzen- Programm hinter mich bringen muß.
JUHU!!!
Jetzt kuschle ich noch ein wenig mit der Couch und schlafe meinen Rausch aus. War schon richtig, heute nicht arbeiten zu gehen, so ganz da bin ich noch nicht und es zwickt und zwackt auch noch etwas.

Freitag, 12. Oktober 2012

Es werden immer mehr!

Der Ultraschall heute war super, links waren nun 7 Follikel zu sehen und rechts 2 größere und mehrere kleinere, die bis zum Punktionstermin aber wahrscheinlich nicht ausreichend groß sein werden. Daß man so unterschiedlich auf die Stimulation reagiert, hätte ich nicht gedacht! Oder ist es doch die magische Wirkung von Ovaria comp., Himbeerblättertee und positivem Denken? Man weiß es nicht. Aber ich bin begeistert und spreche meiner Hormonplauze immer wieder Mut zu. Da ich ja zu früh mit dem Spritzen begonnen hatte habe ich immer wieder neue Rezepte für Menogon gebraucht und erstaunlicherweise immer nur die obligatorischen 10€ zahlen müssen. Ist das komisch? Ja, das ist komisch. Aber ich freu mich drüber und werde es sicher nicht hinterfragen... Sonntag muß ich um 22 Uhr mit Brevactid auslösen und am Dienstag um 09:15 Uhr ist dann die Punktion, also 35,5 Stunden später. Ich freu mich drauf! Gleichzeitig habe ich jedes Mal Angst, daß die Eierchen zu früh springen, aber da das noch nie der Fall war hoffe ich, dass sie wissen, was sie tun (und trotzdem: letztes Mal war ich 45min früher dran. Was mich schon wieder zum Zweifeln und Googlen und Grübeln bringt). Als ich erzählt habe, daß ich am Dienstag nach der Punktion eigentlich wieder arbeiten gehen möchte, meinte die KiWu-Ärztin sofort, dass ich das nicht solle und nicht dürfe, da ich noch eine Weile unter Medikamenten stehen würde und nicht voll einsetzbar sei. Ich werde also nicht arbeiten gehen aber ab Mittwoch wieder durchstarten.
Das wird was!!

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Schwierig, schwierig

Wahrscheinlich ist am Montag Punktionstermin, links sind 6 Follikelchen sichtbar und rechts 2. Anstatt mich nun mordsmäßig zu freuen, grübele ich schon den ganzen Tag darüber nach, wie ich es rein formal am besten machen soll. Bei der Arbeit ist gerade superviel Streß, gerade heute kam eine Kollegin heulend zu mir, weil sie unbedingt Urlaub bräuchte und ihr in der nächsten Woche keine zusätzlichen 3 Tage bewilligt worden wären. Nun wurden sie ihr bewilligt, sodass sie nächste und übernächste Woche komplett frei hat. Wenn ich nun auch fehlen würde nach der Punktion ist einfach niemand anwesend und von anderen Bereichen einspringen kann auch niemand, da dort ebenfalls knapp besetzt ist. Mir wurde heute schon angekündigt, daß es in der nächsten Woche wohl rund gehen wird. Was soll ich machen? Einfach fehlen ab Montag? Kann ich irgendwie nicht machen, außerdem würde ich mich damit auch nicht wirklich wohl fühlen. Somit habe ich nun so halbwegs beschlossen, nach der Punktion arbeiten zu gehen. Bisher habe ich jeweils kaum was gemerkt danach, insofern sollte es diesmal hoffentlich auch keine Probleme geben. Natürlich habe ich jetzt mehr Follikel aber trotzdem. Und Streß nach der Punktion sollte hoffentlich die Einnistung noch nicht beeinflussen. Nach dem Transfer hat mir die KiWu-Ambulanz immer empfohlen, ein paar Tage frei zu nehmen, eben weil mein Job stressig ist. Das werde ich dann auch machen,Transfer ist wahrscheinlich am Donnerstag oder Freitag, Freitag habe ich frei und in der Woche danach ist zumindest einer wieder aus dem Urlaub zurück und könnte dann hoffentlich einspringen.
Ich habe mir den ganzen KiWu-Streß nicht ausgesucht und fühle mich trotzdem immer schuldig, wenn ich zu Hause bleibe. Saublöd.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Bin ich ein Huhn?

Oder warum fühlt es sich so an, als könnte ich jedes Ei einzeln nachzählen? So langsam fällt es mir schwer, lange auf dem Stuhl zu sitzen, da es sonst in der Leiste richtig drückt. So stark habe ich es bei IVF I und II nicht gespürt und ich werte es mal als gutes Zeichen. Morgen geht es wieder zum Ultraschall, bin gespannt! Am Montag waren auf der linken Seite mind. 5 Follikel zu sehen bis etwa 15mm und auf der rechten Seite 2, ein größerer und ein kleinerer. So viele hatte ich noch nie, erwähnte ich das bereits?
Ich bin ganz beeindruckt von diesem Schwangerschaftsvirus, der gerade um sich greift! Hat da jemand ein Tor geöffnet? Die Lampe angeknipst? Dem Schicksal in den A*="(§ getreten? Man weiß es nicht. Aber es soll so weitergehen! Wenn es bei uns allen gut weitergeht machen wir vielleicht irgendwann eine virtuelle Pekip-Gruppe auf, tauschen Brei-Rezepte und machen Synchronstricken! Und was soll ich sagen - ich freu mich drauf.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Angst und Müdigkeit machen sich breit

Heute würde ich mir am liebsten die Bettdecke über den Kopf ziehen und schlafen, schlafen, schlafen. Ich weiß nicht, woran es liegt, das Wochenende bei Schwiegermuttern, zu viel Essen, zu wenig Bewegung? Spreche ich diesmal vielleicht wirklich viel besser auf die Hormone an? Machen die müde? So extrem habe ich es von der 1. IVF gar nicht in Erinnerung, bei der 2. habe ich ja nur schlecht angesprochen und die Behandlung kaum gemerkt. Vielleicht ist es auch mein Geburtstag nächste Woche, inzwischen machen mich Geburtstage immer ganz melancholisch. 36 Jahre! Uralt, verdammt! Kann nicht mal jemand die Zeit aufhalten?? Aber ganz tief in mir drin weiß ich eigentlich, woran es liegt. 1. Es ist das Wetter. Es sieht aus und fühlt sich an wie im November und 2. bald ist November. Ich habe eine Riesenangst vor dem 23.11. Das wäre der Entbindungstermin gewesen. Ab dem 11.10. hätte der Mutterschutz begonnen und am 23.11. wäre es dann soweit gewesen und unser Baby wäre geboren worden. Ich will mich in diesen Gedanken nicht hineinsteigern, andererseits verstehe ich den Pränatal- Doc nun besser, der meinte, wir sollten darüber sprechen und Trauer zulassen, damit das Thema nicht eine Art Geist im Hintergrund wird. Wir haben darüber gesprochen, wir haben Trauer zugelassen, trotzdem bleibt eine gewisse Traurigkeit übrig. Was soll ich machen? Meine Kollegin beneiden, die gleich weit war und bei der alles gut geht? Stundenlang vor mich hin heulen? Mich abschotten? Nope. Auch wenn die Versuchung groß ist, manchmal sogar sehr groß, so wie heute.
Ach, liebe Follikelchen, bitte bleibt bei der Stange und wachst schön weiter. Ich wünsche mir so sehr, daß Ihr zahlreich seid, schöne Eizellen enthaltet, Euch gut punktieren und befruchten laßt und kein anderes Ziel habt, als an einem Geschwisterchen zu basteln. Ich zähle auf Euch! Wenn ich im November wieder schwanger bin hatte das alles vielleicht irgendeinen Sinn.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Das wird was!!

Heute morgen war ich wieder beim Ultraschall, und es sieht gut aus!! Die KiWU-Ärztin meinte auf meine nochmalige besorgte Frage, ob ich mein "Hormonsystem" mit dem zu frühen Spritzen nun vollends durcheinander gebracht hätte, dass das nicht der Fall sei, ich müsste eben whs. die Tage, die ich zu früh gespritzt hätte, hinten dran hängen. Und ich bin völlig begeistert: auf meiner "starken Seite", der linken, sind 5 kleine Follikel à 8mm zu sehen!!! Juhu! Die rechte Seite war nicht richtig einsehbar, vielleicht wachsen da auch noch ein paar Follikelchen vor sich hin. Insofern darf ich hoffen, dass bei der PU mehr als die ömmeligen 2 Eizellen vom letzten Mal gewonnen und befruchtet werden können und dass wir diesmal auch einen Blastozystentransfer machen können. Ab morgen soll ich mit Cetrotide starten und Montag gehts wieder zum Ultraschall.
Liebe Hormonplauze, Du machst eine super Arbeit, ich bin begeistert!!!

Dienstag, 2. Oktober 2012

Tante Rosa sieht rot

HEUTE ist ZT 1. Definitiv. Leider bin ich damit 4 Tage zu früh dran mit dem Stimulationsbeginn, soviel zum Thema Intuition. Die KiWu-Ärztin kommentierte dies damit, dass es nicht schlimm sei, ich müsste eben die Tage dann im schlimmsten Fall hinten dran hängen, was immerhin 370€ wären in Deutschland oder 200€ in Belgien. Grmpf. Da war ich wohl zu ungeduldig. Am Donnerstag ist der nächste US, bin gespannt, ob man nach der vollen Dröhnung nun Eierchen sieht, die ZT 7 entsprechen oder doch erst ZT 3.

Montag, 1. Oktober 2012

Munter weiter

Ich darf weiterspritzen, der Progesteronwert war "unten", d.h., die 2. Zyklushälfte müßte rum sein. So war die Rückmeldung der KiWu-Ärztin. Ich bin froh, daß ich meiner Intuition gefolgt bin und Samstag angefangen habe mit dem Spritzen, gleichzeitig bin ich verunsichert, ob eine Einnistung wohl stattfindet, wenn sich die alte Schleimhaut nicht vollständig abgeblutet hat. Denn heute morgen beim Ultraschall war sie wohl noch recht hoch. Was soll ich machen? Ich kann nur meiner KiWu-Ärztin glauben und darauf vertrauen, daß sie weiß, was sie tut. Und alle miesen fiesen Zweifel in mir ignorieren, die mir sagen, dass es der doch egal ist, ob es funktioniert oder nicht, Hauptsache, das Problem mit der zittrigen Emma ist erst einmal kurzfristig aus der Welt geschafft.
Ich versuche, der Ärztin zu vertrauen, esse meine Kügelchen, trinke schönen Himbeerblättertee und hoffe auf schöne Eierchen. Donnerstag ist der nächste Ultraschall. Da der 2. ZT am Samstag war war ich nun nicht beim US bei meinem Gyn, um nach antralen Follikeln zu suchen und die KiWu-Ärztin meinte heute auch wieder, eine Suche danach sei ohnehin zu unsicher. Also entspannen. Vertrauen. Loslassen.
Ihr lieben Eierchen, ich zähle auf Euch. Enttäuscht mich nicht und wachst. Zahlreich und prächtig.

Sonntag, 30. September 2012

Verwirrt und unsicher

Donnerstag wenig Blut, Freitag etwas mehr aber immer noch wenig, Samstag ebenso und heute genauso. Da ich Angst hatte, den Start zu verpassen habe ich den Freitag als ZT 1 gewertet und ab Samstag 22 Uhr Menogon gespritzt. Jetzt habe ich seit heute Brustspannen und die Blutungen hören langsam wieder auf. War es vielleicht doch eine Einnistungsblutung?? Habe ich nun alle Chancen zunichte gemacht durch den vielleicht zu frühen Start??? Voller Panik habe ich heute nachmittag in der Klinik angerufen, der Diensthabende meinte, eine Einnistungsblutung halte er für unwahrscheinlich, ich solle heute abend weiterspritzen und mich morgen bei der KiWu-Ambulanz melden. O je!! Was, wenn die Schleimhaut noch zu hoch ist und nicht ausreichend abgeblutet und man den Folgezyklus damit vergessen kann? Was, wenn ich schwanger war aber jetzt nicht mehr? Was, wenn ich abbrechen muß? Warum passiert das eigentlich gerade jetzt, wo es wieder losgehen soll??

Freitag, 28. September 2012

Tante Rosa- Talk

Ich will Euch nicht mit Geschichten aus der Unterhose langweilen, darum nur ein kurzes Update: es wird noch nicht gespritzt, aber bald. Heute scheint noch nicht ZT 1 zu sein, weil die Schleimhaut noch bei 10mm ist, ich soll die Chose weiter beobachten, wenn die Blutungen "normal stark" werden, ist das eben ZT 1 und dann gehts am Folgetag los. Falls nichts mehr kommen sollte soll ich mich am Montag nochmal melden. Was das angeht hätte ich auch selbst herumorakeln können, finde ich. Irgendwie habe ich ja gehofft, daß sie mir mal vor der IVF Blut abnehmen, um zu checken, ob die Hormonlage wirklich schön im Lot ist, aber sie sagen mir immer wieder, nein, das sei nicht notwendig. Ob Kassenpatient- Phänomen oder tatsächlich begründet erschließt sich mir leider nicht. Aber was sich auch im US gezeigt hat: keine Zysten in Sicht! Und das ist doch schon mal was. Jetzt bin ich gespannt, wie Tante Rosa sich entscheidet.

Donnerstag, 27. September 2012

Zum neuen Start...

... ein neues Design!! Es wird gut werden, alles wird gut. Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.

Viel zu früh

Viel zu früh hat heute die Mens eingesetzt. Wenn es denn die Mens ist, so richtig helles Blut ist es nicht. Im ersten Moment dachte ich noch ganz euphorisch: Einnistungsblutung! Mittlerweile wird es jedoch wieder mehr und ich glaube nicht mehr daran. Da ich erst am Montag das Rezept für Menogon und Cetrotide nach Belgien geschickt habe, sind die Medis weder bereits bezahlt noch hier, sodass sich nun die Ereignisse überstürzen müssen. Das Gute ist: da wir ohnehin am Wochenende zu meinen Eltern nach NRW fahren werden, ist es nur noch ein Katzensprung bis nach Belgien, sodass der liebe P., der sich extra morgen früher von der Arbeit wegstiehlt und ich alles morgen persönlich abholen werden. Was mich ohnehin erleichtert, somit entfällt die Vor- Hibbelei, ob denn auch wirklich alles rechtzeitig ankommt. Morgen früh husche ich noch schnell in die KiWu-Klinik, um überprüfen zu lassen, ob es sich wirklich um die Mens handelt. Hab ich erwähnt, daß ich noch nicht überzeugt bin? Außerdem habe ich immer wieder ein leichtes Stechen in den Eierstöcken und Sorge, daß ich eine Zyste oder sowas entwickele. Mein Bauch hat schon genug mitgemacht!! Bevor ich also loslege mit dem Spritzen möchte ich mich unbedingt beruhigen, daß auch wirklich alles in Ordnung ist. In diesem Zyklus habe ich übrigens erstmalig Ovaria comp. und Bryophyllum probiert und habe irgendwie das Gefühl, daß mir das gut tut. Die Temperatur ist in der 2. ZH schön oben geblieben ohne wild herumzuzackeln, wie sonst, wenn ich kein  Utrogest nehme und der ES war zwar spät aber trotzdem einen Tag früher als schon da gewesen. Insofern werde ich die Mittelchen auch bei der nun 3. IVF weiternehmen in der Hoffnung, das es wirkt!
Aktueller Zwischenstand: ich fühle mich leicht gestresst, das sollte sich aber hoffentlich legen, sobald alle Medikamente bei mir sind und klar ist, wie es denn nun weitergeht. Hoffentlich ist die nette Ärztin morgen da. Das wäre ein gutes Zeichen. 

Freitag, 21. September 2012

Lichtblicke

Wir sind aus dem Urlaub zurück, schön wars, interessant, aufregend, anregend und in den ersten Tagen, die wir in einer der größten Städte dort verbracht haben, auch manchmal anstrengend. So viele Menschen auf einem Fleck, die die Kultur des entspannten Herumwuselns perfektioniert haben, so viele, die uns irgendetwas verkaufen wollten "excuse me, excuse me!!!", so viele Farben, Gerüche, Gassen, Winkel, Esel, Mopeds, herrliche Häuser hinter verfallenen Mauern... Mein Hormon- Ich, was sich in den Tagen nach dem Negativ in sich selbst verkrümelt hatte, war zunächst etwas überfordert und froh, als wir nach ein paar Tagen in der Stadt weitergereist sind ans Meer. Herrlich war`s! Eine laue Brise, wenig Gewusel, alles sehr entspannt und erholsam. Und ja, ich kann nicht anders, auch im Erholungszyklus vor dem nächsten Hormon- Versuch haben die LH-Stäbchen ihren Einsatz gefunden. Und trotzdem waren P. und ich guter Dinge und nicht gestresst, mein Bauch ist nun braun statt blau und ich bin sehr zuversichtlich, dass es wieder klappen wird. Natürlich werden wir Eltern! Und sonst werde ich eben Elton John in unserem Freundeskreis. Denn: ich bin wieder Patentante, juchee! Patentante vom kleinen Jakob. Und auch das ist so etwas wie ein Stück Familienleben. Und auch ich habe nun einen Grund, süße Babysachen zu kaufen :o)
Aber nochmal zurück zum Thema Bauch: mein ES scheint sich um ein paar Tage verschoben zu haben von Tag 11 auf Tag 16, das ist seit der ersten IVF im Februar der Fall. Sollte mich das beunruhigen? Hm.Wildes googlen führt leider auch zu keiner Erkenntnis, aber: ich bin ja jetzt tiefenentspannt und das streßt mich jetzt mal gar nicht. Nö. Nö. Nö. Denn Tag 11 ist ja eigentlich eh viel zu früh. Und die Zykluslänge paßt trotzdem. So what. Irgendwann Ende nächster oder Anfang übernächster Woche müßte dann die Mens kommen.
Was auch zu meiner Entspannung beiträgt: an der Jobfront macht sich ein dicker fetter Sonnenstrahl breit. Ich habe einen guten Job, der mir gefällt, gleichzeitig weiß ich, daß es kein Job ist, den ich mein Leben lang machen möchte. Ich möchte mich gern noch weiterentwickeln, am allerliebsten in einem Job, der sowohl Inhalte dessen, was ich ursprünglich gelernt habe, enthält, aber noch eine kreative Note hat. Und somit habe ich Bewerbungen rausgeschickt und hatte am Freitag vor dem Urlaub ein erstes Bewerbungsgespräch. Und es war super! Richtig richtig super. Ein sehr angenehmes, nettes und verbindliches Gespräch. Und ich könnte im nächsten Frühjahr anfangen. Die Stelle wäre mit einem Umzug etwa 2 Stunden weiter südlich verbunden, was somit umso mehr einen Neustart bedeuten würde. Wenn P. auch in der Gegend etwas findet - denn ohne ihn gehe ich auf gar keinen Fall! - könnten wir uns ein kleines Häuschen mieten und vielleicht einen Hund halten. Ich habe nämlich eine ganz große, unbefriedigte Hundesehnsucht in mir. Immer schon. Leider habe ich allein oder später P. und ich bisher immer nur in Wohnungen gewohnt oder Arbeitsbedingungen gehabt, die einen Hund nicht möglich gemacht haben, außerdem sind wir gern unterwegs und auf Reisen, was ja auch nicht unbedingt hundefreundlich ist. Aber da wir ja immer noch fest davon ausgehen, daß wir ganz bald Eltern sein werden wird sich ja ohnehin Einiges ändern. Und überhaupt ist es mit spontanen Wochenendbesuchen bei Freunden ohnehin nicht mehr weit her, da alle nun stillen oder gebären oder Schlaf nachholen durch schreienden Nachwuchs oder unter Kindergartenkrankheiten leiden.
Das sind doch mal gute Aussichten!! Darauf einen Federweißen. Prost!

Donnerstag, 6. September 2012

Nicht nur weiteratmen, DURCHATMEN! Urlaub!!

Endlich. Ab morgen startet unser lang ersehnter Urlaub. 2 Wochen keine Arzttermine, hoffentlich kein Nachdenken über KiWu und IVF und PU und TF und EZ und überhaupt einfach mal die Seele baumeln lassen.
Trotzdem ist nach der IVF auch wieder vor der IVF und so ganz ohne Planung geht es im Abkürzungsuniversum natürlich nicht! Da die Oberärztin beim letzten Mal wegen der nur geringen Ausbeute von 2 EZ angedeutet hat, daß wir es beim nächsten Mal vielleicht mit "etwas anderem" versuchen, habe ich am Montag dort angerufen und um einen Termin gebeten, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Leider konnte ich vor dem Urlaub keinen Termin mehr bekommen, es wurde aber angeboten, daß wir das auch telefonisch klären können. Also habe ich gestern mit einer der KiWu-Ärztinnen telefoniert, die mir aber dann doch zum schon bekannten Antagonistenprotokoll mit Menogon und Cetrotide geraten hat. Ein großer Vorteil sei, daß ich ja schon mal schwanger gewesen sei, auch wenn das für mich traurig gewesen wäre schlußendlich. Sehr schön ausgedrückt. Auf meine Frage, ob man nicht beim nächsten Mal vielleicht vor Stimu-Start die Anzahl der antralen Follikel bestimmen könnte, um zu wissen, ob es sich lohnt, mit der Stimu anzufangen, meinte sie, man könne die Anzahl, wenn die Follikel noch so klein sind, nicht mit Gewißheit bestimmen, aber ich könnte ja bei meinem Gyn das mal anschauen lassen am 2. ZT. Irgendwie hat mich das irritiert, da ich jetzt schon so oft gelesen habe, dass diese Untersuchung in anderen KiWu-Zentren zum Standard gehört. Werde ich nach dem Urlaub mal mit meinem Gyn besprechen. Und sie meinte noch, dass die Ausbeute in jedem Zyklus anders sein kann trotz gleichem Protokoll. Ich hoffe es so sehr! Heute war das Rezept dann schon in der Post. Wie ich festgestellt habe, sind die Medikamente in Belgien sogar noch günstiger zu bekommen als in Frankreich, sodass ich diesmal bei der Apotheke Reul in Eupen bestellen werde. Soviel zum Thema Schleichwerbung... Sollte ich mehr als 3 EZ ausbrüten, werden wir das nächste Mal etwas länger warten mit dem TF, beim ersten Mal war der TF am 4. Tag, beim zweiten Mal am 3., irgendwie habe ich ein besseres Gefühl dabei, wenn die Embryonen schon etwas weiter sind. Ein Blastozystentransfer ist erst ab 3 EZ machbar, so hieß es. 
Der September wird also ein absolut hormonfreier Erhol- Monat, ein wilder Versuch, ein Freischuß, ein Freudenfeuer der Hoffnung! Ich werde jeden Tag einen Fruchtbarkeitstanz aufs Parkett legen, P. wird staunen!!!

Sonntag, 2. September 2012

Nicht nachdenken, nur nicht nachdenken (4. ÜZ, ZT 1)

Das Einzige, was mir in meiner Lage hilft, ist Ablenkung. Auf keinen Fall möchte ich inne halten, um über die Situation nachzudenken, dann werde ich sofort verrückt. Also ist laufen, fernsehen, Kreatives tun, Freunde treffen, putzen angesagt. Wie ein Wirbelwind bin ich am Freitag durch die Wohnung gewuselt und habe mich in Arbeit gestürzt. Nicht nachdenken, nur nicht nachdenken, weitermachen, konzentriere Dich auf das, was vor Dir liegt, nicht zurückblicken, immer schön weiteratmen. Ich bin müde, das merke ich, emotional bin ich erschöpft und ausgelutscht und trotzdem innerlich unruhig und getrieben. Da ist es gut, daß wir in einer Woche in Urlaub fahren, raus aus dem Alltag und Neues sehen. Und nach dem Urlaub wird dann eben weitergespritzt. Ich werde wohl nie genug Eierchen produzieren, um sie auf Eis legen zu können, darum werde ich jedes Mal die ganze Prozedur hinter mich bringen müssen. Aber zum Glück vertrage ich die Hormone ganz gut. Der Bauch ist mir inzwischen auch schon egal. Nach dem Absetzen des Utrogest kam recht zügig die Mens, die nun enorm zuschlägt. Aber ist wohl normal nach 3x2 Kps. P. skypt gerade mit Freunden, die im Juni Nachwuchs bekommen haben. Ich kann einfach nicht. Muß putzen. Stricken. Laufen. Nicht reden, schon gar keine Babys angucken von Leuten, die eigentlich keine Kinder wollten und nun alles "ganz entspannt" sehen. Alles easy gelaufen. Das Kind ist nicht unser Nabel der Welt und wir drehen jetzt nicht durch denn wir sind coole Eltern. Und müssen das auch stets erwähnen. Nein danke, das kann ich mir jetzt nicht antun, wirklich nicht. Ich habe mal gelesen, daß der KiWu-Streß mehr belastet als eine schwere Erkrankung. Wie das gemessen wurde weiß ich nicht und ich halte es auch für schwer vergleichbar. Ich hoffe nur, daß mich und uns der Streß nicht verändert. Daß wir nicht verbittern oder unsere Leichtigkeit verlieren. Daß wir trotzdem alles positiv sehen können und weiterhin lustig und humorvoll sind. Das hoffe ich sehr. P. ist so überzeugt, daß es klappen wird, ich hoffe, er behält Recht. Wir brauchen einfach einen längeren Atem als andere. Einatmen, ausatmen. Weitermachen.

Freitag, 31. August 2012

Negativ.

Warten...

Ich bin mir so sicher, daß es nicht geklappt hat und trotzdem nervös. Blut ist abgegeben und das Ergebnis bekomme ich heute Nachmittag. O je. O JE!!! Kann gar nicht viel schreiben. Sollte sich mein Gefühl bestätigen soll ich Utrogest und Estradot absetzen und wir machen einen Zyklus Pause. Trifft sich ganz gut, da wir ab übernächster Woche für 2 Wochen Urlaub machen. Dann habe ich 4 Wochen Ruhe und mein Körper kann versuchen, die ganzen Hormone wieder loszuwerden und sich zu erholen. Und danach geht es im Oktober weiter. Wann wird es wieder klappen? Es wäre so schön, wenn es noch 2012 wieder funktionieren würde...

Donnerstag, 30. August 2012

PU +15 TF +13

Der gefühlt 120. Pipitest war negativ und ich habe diesen Versuch so gut wie abgeschrieben. Morgen ist BT, erst dann besteht Gewißheit, ich weiß, aber es wäre doch schon sehr SEHR komisch, wenn kein einziger Test anschlägt. Und ich spüre weiterhin rein gar nichts, kein Ziehen, kein Stechen, kein Brustspannen. Dann habe ich Clexane, Predni, ASS, Utrogest, Estradot, Menogon, Cetrotide einfach umsonst genommen. Man kann doch nie genug Hormone zuführen. Das macht prall und rund und die Haut schön straff. Bin traurig. Aber kanns auch nicht ändern.

Montag, 27. August 2012

PU +12, TF +10

Ja, ja, jaaaa. Natürlich hab ich schon getestet. Ich weiß nicht, wie man die Kraft und Willensstärke aufbringt, es zu lassen. Und der Test war negativ. Jetzt könnte ich mir sagen: gut, alles gelaufen, ich könnte mir aber auch sagen: Du Olle, das war viel zu früh. Und im März haben die Pipistäbchen erst angeschlagen, nachdem der BT schon einige Tage positiv war. Andererseits habe ich keinerlei Symptome, kein Ziehen, kein Brustspannen, gar nichts, und das hatte ich im März. Hach mann.
Drückt mir weiter die Daumen!!

Samstag, 25. August 2012

PU +10, TF +8

Ich liege im Bett, mein Herz rast, ich frage mich, ob es jemals wieder klappen wird, ich werde immer älter, warum haben wir nicht schon vor 5 Jahren angefangen, es zu versuchen, was ist, wenn es nicht klappt, wie alt werden wir sein, wenn es klappt, werden wir den 50. Geburtstag unserer Kinder noch erleben, wir könnten froh sein, wenn wir den 40. noch erleben, oh mein Gott, wir sind so alt, was ist, wenn es nicht klappt, ich wünschte, ich könnte schlafen, ich kann aber nicht schlafen, was ist, wenn es nicht klappt, was wenn es klappt und es ist behindert, o je o je o je. Die große Panik hält mich fest im Griff. Ist das das Cortison oder sind das normale Gedanken in der Wartezeit? Kann mich nicht erinnern, daß ich beim letzten Mal so panisch war.  

Donnerstag, 23. August 2012

Nada (TF +6)

Ich spüre- gar nichts. Kein Ziepen, kein Stechen, kein Brustspannen, keine Übelkeit, gar nichts. Leider habe ich nicht mehr in Erinnerung, wie es im März war, ob ich da was gemerkt habe oder nicht. Wieso kann ich mich eigentlich an sowas Wichtiges nicht erinnern? Ist doch seltsam. Und als wäre das nicht genug der Lamentiererei: wegen meiner Clexane- Einschußlöcher, die nicht nur meinen Bauch sondern inzwischen auch meine Oberschenkel zieren, kann ich trotz schönen Wetters unmöglich ins Freibad, wenn ich nicht dauernd versichern will, daß ich KEIN Opfer häuslicher Gewalt bin, neinnein. Dem Rat einer netten Kommentatorin folgend achte ich darauf, daß keine Flüssigkeit an der Nadelspitze klebt, daß ich beherzt zusteche und anschließend trotz Brennens nicht reibe (was mir echt schwer fällt) aber trotzdem wird es in der Hälfte der Fälle noch ganz ordentlich blau. Hach ja. Ob es wohl geklappt hat? Haben die Häufchen ein schönes Plätzchen gefunden und es sich gemütlich gemacht? Die Wartezeit kommt mir ewig vor. Kann da mal jemand vielleicht den Fuß von der Zeitbremse nehmen??

Dienstag, 21. August 2012

Grrnn Gnnn Glmmp (TF +4)

Ich bin kein nervliches Wrack, ich doch nicht. Ich bin eine hochentwickelte Persönlichkeit von scharf ausgeprägter Intelligenz und mir ist klar, daß es sich bei einer Einnistung um einen ganz normalen biologischen Vorgang handelt, der sich seit Urzeiten immer wieder milliardenfach wiederholt und schon deshalb keinen Anspruch hat, als etwas Besonderes gewertet zu werden. Somit widme ich mich ganz entspannt meinem Alltag, nur noch kurz die Fenster öffnen, Sauerstoff ist gesund. Und nur noch eben geschwind in den Supermarkt, auch regelmäßiges Essen muß sein, ist zwar sonst überhaupt nicht mein Ding aber man kann ja nicht früh genug damit anfangen. Rein gesundheitsmäßig. Trauben? Überschätzt, zu viele Pestizide. Und überhaupt ist es doch schön, mal nur biologisch Einwandfreies zu kaufen. Ist auch ganz furchtbar gesund, schon mal gehört? Ha, was bin ich entspannt. Jetzt ein paar Stunden volle Konzentration und los gehts. Hm. Wie lange habe ich nun am Stück gesessen? Da mache ich doch mal einen schönen gesunden Spaziergang zur Abwechslung, ist wahnsinnig gesund. Diese Hitze ist stressig. Umso besser ist ein ausgiebiger Schönheitsschlaf. Streß macht alt. Und faltig.
Erwähnte ich bereits, daß ich wahnsinnig entspannt bin?

Freitag, 17. August 2012

Hab den Wagen vollgeladen...

Es ist immer wieder unglaublich, welche Gefühle man schon für 2 Zellhäufchen entwickeln kann. Heute morgen etwa 10:15 Uhr wurden ein 2- und ein 4- Zeller transferiert, einer mit A- Qualität, der andere A-B, sieht aber trotzdem gut aus, meinte die Laborfrau. Jetzt bin ich stolze Zell- Zwillings-Mama und freu mich.

Kleiner Einschub: sobald ich auf diesem Gynäkologen- Stuhl liege schalte ich von "versuchsweise souverän" auf "völlig hilflos". Die könnten mir vermutlich auch eine Waschmaschine transferieren und ich würde weiter Richtung Decke starren und sagen "öhö, jaja, alles klar". Gibts da draußen eine Frau, die sich in Steinschnittlage wie Herr/ Frau der Lage fühlt? Also ich gehöre definitiv nicht dazu. Im Anschluß bin ich immer wieder so froh, daß es vorbei ist, daß ich am liebsten wie Speedy Gonzales aus der Tür wischen würde und ab nach Hause.

Die Sorge, mich nach dem Transfer falsch zu verhalten, war sofort wieder da. Aber alles was jetzt passiert kann ich nicht mehr beeinflussen. Ich werde keinen Extremsport machen (was mir schwer fallen wird, meine täglichen Marathonrunden werden mir fehlen) und keine heißen Bäder nehmen in den nächsten Tagen (was ich auch sehr schade finde, so bei 40 Grad im Schatten wär mir eigentlich sehr danach). Heute werde ich es ruhig angehen lassen und ab morgen wieder "normal" unterwegs sein. Ab heute startet auch wieder Utrogest, davon soll ich 3x2 Kps. nehmen, und ich muß auch wieder Estradot kleben. Alles schon bekannt, alles wird gut. Auch die Schilddrüsenwerte sind in Ordnung, da ich zum Glück bei TSH 0.07 und freien Werten leicht über der Grenze nur wenig reduziert habe. Unter Stimulation geht der TSH hoch, meine Vermutung hat sich nun definitiv bestätigt! Warum sonst ist er innerhalb von 2 Wochen von 0,07 auf 1,3 gestiegen? Unter Östrogeneinfluß wird der TSH whs. weiter steigen, darum erhöhe ich wieder etwas auf nun 150 L-Thyroxin. Und damit hört das Optimieren auch schon wieder auf. Easy, dude! Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es auch noch nicht das Ende...
Drückt weiter die Daumen!!

Donnerstag, 16. August 2012

Haha!

Befruchtungsrate 100%! Jodeldidaho!!!! Morgen ist Transfer. Besser gehts gar nicht, meinte die Arzthelferin. Das stimmt! Das stimmt! Das stimmt!
Drückt mir weiter die Daumen, es hilft wirklich!!!

Mittwoch, 15. August 2012

Juhu!

Was war ich nervös vor dem Punktionstermin heute morgen. Ob die Follikel überhaupt noch da sind und nicht schon gesprungen, ob sie Eizellen enthalten und ob die Punktion glatt geht. Durchgeführt wurde sie diesmal nicht von der hypomimischen Oberärztin sondern von ihrer Assistentin, die in den Monaten zuvor noch sehr unsicher wirkte und bei mir dementsprechend Skepsis auslöste. Aber alles ist gut verlaufen! Die Follikel waren noch da, konnten ohne Probleme punktiert werden und enthielten "2 schöne Eizellen", wie die KiWu-Dame meinte. Und P. hat durchgehend meine Hand gehalten und aufgepaßt, daß nichts Schlimmes passiert. Die Punktion wird dort immer ohne Vollnarkose durchgeführt, ich habe auch diesmal nur Dormicum und noch was anderes bekommen, an das ich mich schon gar nicht mehr erinnere. Wie schon bei der ersten IVF fand ich das Gefühl unter Dormicum einfach einmalig und konnte mich nur mit Mühe davon abhalten, eine sentimentale Dankesrede an alle Beteiligten zu halten. - Das Leben ist schön! Kommt her, ihr Blumenkinder! Ja! - Kann schon verstehen, wie man zum Suchtmensch wird. Nach der Punktion konnte ich noch ein Weilchen meinen Rausch ausschlafen und dann konnten wir gehen. Morgen werde ich erfahren, ob sich die schönen Eierchen auch haben befruchten lassen und wann der Transfer sein wird. Drückt mir weiter die Daumen, es hat geholfen!!!

Montag, 13. August 2012

Keine Party im Eierstock

Heute war ich wieder beim Ultraschall, leider sind nicht wie erhofft weitere Follikel zu sehen gewesen. Keine Party im Eierstock, stattdessen liegen zwei wie ich finde schöne Follikel gesittet nebeneinander und haben ausreichend Platz zur freien Entfaltung. Gerade habe ich mir die Auslösespritze gesetzt und bange und hoffe, daß bis zur Punktion am Mittwoch beide noch vorhanden sind und schöne Eierchen enthalten. Und sich gut befruchten lassen. Und 1A - Embryonen ergeben. Drückt mir die Daumen!

Samstag, 11. August 2012

Geschlossene Gesellschaft

Ich bin genervt. Vom Leben genervt. Erwähnte ich, daß eine Kollegin von mir nahezu zeitgleich mit mir schwanger wurde? Sie trägt jetzt einen gut sichtbaren Bauch vor sich her, ich lediglich meine blauen Flecken. Noch dazu hat ein Freund gerade frisch entbunden und läßt sich kaum noch ans Telefon bewegen. Verstehe ich ja alles. Verstehe ich WIRKLICH alles und ich freu mir ein Loch in die Nase. WIRKLICH. Trotzdem bleibt ein kleiner Stich, der mit dem Gefühl verbunden ist, jetzt wieder ein Stückchen mehr nicht zum Club der Eltern dazuzugehören. Die, die jetzt so wahnsinnig beschäftigt sind. Und Fotos schicken. Und die Größe des Kopfes, Hüftumfang, Gewicht. Warum sind das eigentlich immer die ersten Informationen, die man bekommt? Warum nicht sowas wie "die Geburt war das Schlimmste, was ich an Schmerzen je erleben mußte" oder "so laut gebrüllt hab ich noch nie"? Mein Interesse erstreckt sich eher auf die Details des Geburtsvorgangs als solchen, die Frage, ob es Mutter und Kind gut geht oder ob man sich Geburt und Kind so vorgestellt hat, als auf die Frage, wieviel der Nachwuchs wiegt. Als ich dies kritisch- fragend anmerkte, wurde ich allerdings sofort in die Schranken verwiesen, denn NATÜRLICH sei das eine interessante Information, wenn nicht gar eine entscheidende. Denn wenn man schon mal ein Kind zur Welt gebracht habe könne man dies mit den eigenen Daten vergleichen, dann habe man schon eine ungefähre Vorstellung und das sei ja wohl hochinteressant. Tja, blöd wenn man kein Clubmitglied ist. Blöd blöd blöd.
Aber wißt Ihr was? Ich setze mich jetzt mit einer Pulle Wein auf den Balkon, esse ab sofort nur noch Kohl und Bohnen, Büffelmozzarella und Salami und teile mir mit unserer Nachbarskatze einen Teller rohen Fisch.  Und es kann mir egal sein, ob dabei ein Embryo drauf geht oder ein Kind Blähungen bekommt. So.

Freitag, 10. August 2012

Da waren`s nur noch 2 (ÜZ 3, ZT 8)

Ich  komme gerade vom ersten Ultraschall, war so gespannt, wie viele Eierchen gewachsen sind und so hoffnungsvoll, daß es diesmal ein ganzer Haufen ist, nachdem ich doch so lange Stimulationspause hatte und überhaupt der Gerechtigkeit wegen. Aber nein, diesmal sind auf der rechten Seite gerade mal 2 Follikel gewachsen und auf der linken ein kleines winziges Eichen. Die KiWu- Ärztin meinte, das sei das letzte Mal auch so gewesen, da könnte schon noch was nachkommen. Letztes Mal war der linke Eierstock tüchtiger, also wollen wir mal hoffen, daß er noch seine Arbeit ankurbelt und nachlegt. Bitte, bitte, bitte!!! Fühle mich alt. Soviel Menogon und nur so wenige Follikel, ist doch unfair. Ist das Cortison vielleicht Schuld? Oder das Clexane? Eigentlich will ich gar nicht soviel darüber nachdenken, aber unweigerlich werde ich vermutlich noch ein paar Stunden googlen, um im Endeffekt dann doch nicht wirklich schlauer zu sein.
Ein gutes Ei reicht ja schon.  Eigentlich.

Mittwoch, 8. August 2012

Blau blau blau (ÜZ3, ZT 6)

... sind alle meine Einstichlöcher. Die Spritzen waren pünktlich da, die Nachbarn haben das Paket entgegen genommen und alles war gut. Das Menopur sieht tatsächlich ganz genauso aus wie das Menogon HP, ist sogar vom gleichen Hersteller, und das Cetrotide ist ohnehin dasselbe. Da ich mir ja 3 Ampullen setzen muß war der erste Vorrat an Menogon HP schnell aufgebraucht, sodass ich seit gestern mit dem französischen Stoff weitergemacht habe. Et voilà, laissons faire un bébé, chicas!
Wie sehr habe ich mich wieder gegrault vor der ersten Spritze und wie wenig schlimm war es. Und nach der ersten ging es gleich nochmal besser. Clexane spritze ich morgens, das tut ein wenig weh und wird schön blau, das Menogon spritze ich abends. Ab heute kommt dann noch das Cetrotide dazu, das wird whs. wieder ein wenig jucken. Toi toi toi, alles wird gut! Und schon gehe ich wieder spritzen...

Freitag, 3. August 2012

Wir werden schwanger gemacht (3. ÜZ, ZT 1)

"Das nämmen wir mit, Wladimir". Heute wurde unser altes Bett abgeholt, 140cm waren auf Dauer dann doch zu klein, sogar wenn sich (noch) kein Kind in der Besucherritze tummelt. Um unsere Ehe nicht zu gefährden durch verbitterte Kämpfe um jeden Zentimeter Platz hat nun jeder von uns 90cm zur freien Verfügung. Ganz ohne Spalt zwischen den Matratzen. Nach der verschwörerischen Wichtigkeit, mit der der gerade noch so als heterosexuell durchgehende männliche Einrichtungshaus- Fachverkäufer diesen Fakt betonte scheint die Frage Besucherritze ja oder nein so eine Frage zu sein wie "Hussen oder keine Hussen" bei der Hochzeit, nämlich eine ganz essentielle, die viel über die jeweilige Persönlichkeit des Käufers oder Bestellers verrät. In logischer Konsequenz nach einer hussenfreien Hochzeit demnach nun auch ein spaltenbefreites Bett. Herrlich. Ganz abgesehen von der erweiterten Kampfzone (die wir bei IVF ja ohnehin nur brauchen, um meinen Hormonwanst gut unterzubringen) bin ich nun auch medikamentös gut vorbereitet. Die erste Ladung Menogon HP liegt bereit, weitere 20 Ampullen (!) werden zusammen mit dem Cetrotide aus Frankreich geschickt und kommen hoffentlich morgen an.
Da ich morgen arbeiten muß, P. nicht da ist und vielleicht auch kein Nachbar, der das Päckchen entgegennehmen kann UND der Postbote vielleicht nicht willens ist, das Paket im Friseurladen um die Ecke abzugeben (wie am Briefkasten vermerkt) kann das ganz schön in die Hose gehen. Aber ich wollte ja das Loslassen üben.
Mein Plan ist wie folgt: ab morgen werde ich um 22 Uhr Menogon spritzen, morgens eine Clexane 40, dazu nehme ich Predni 15mg, Selen, Folsäure. Ab dem 6. Tag wird zusätzlich Cetrotide gespritzt. Am Punktionstag werde ich Clexane für einen Tag aussetzen und abends zusätzlich mit ASS 100mg anfangen. Und dann 3x aufs Holz geklopft und in die Hände gespuckt, dass es klappt!!! Es gibt sicher Schöneres, als mir das ganze Zeug zu spritzen. Eine Wurzelbehandlung, eine Perianalthrombose, Fußpilz. Aber es tut sich was!

Mittwoch, 1. August 2012

Waiting for the monthlies to come (ÜZ 2, ZT 31)

Hach ja. Nachdem ich gestern einen kleinen Freudenschub hatte, da ich am Nachmittag "schnell mal getestet" hatte und eine kleine schwache Linie zu erkennen war, bin ich ganz zuversichtlich heute morgen zum Bluttest gegangen. Da sich meine Regel noch so gar nicht ankündigt, hatte ich kurzerhand dann doch den Termin von gestern auf heute verschoben. Als ich heute nachmittag dann wegen des Ergebnisses bei der Ambulanz angerufen habe ist fast mein Herz stehengeblieben, so aufgeregt war ich. Und das Ergebnis war: negativ. ßHCG <2. Das ist definitiv negativ, da gibt es nichts dran zu deuteln. Somit bin ich kurz  mit dem Kopf auf die Tischplatte geknallt, habe zweimal durchgeschnauft und weitergemacht mit dem Tagesgeschäft. Blöder Pipitest, ich habs doch gewußt. Eine kleine, irrationale Hoffnung gibt es noch, daß der BT einfach zu früh war. Sehr, sehr irrational. Im "spätesten Fall" der tagelangen LH-Positiv-Strecke wäre ich jetzt etwa an ES +11, im "frühesten Fall" an ES +14. Am 11. Tag müßte eigentlich schon was nachzuweisen sein, wenn es denn was nachzuweisen gäbe.
Somit gibt es keinen Weg zurück: Stimulation ist angesagt. Ich habe mir jetzt 2 Rezepte abgeholt, die erste Ration werde ich in Deutschland besorgen, die zweite bei Herrn Billmann. Es wäre zu blöd, wenn ich alles dort bestelle und es kommt dann doch nicht rechtzeitig an oder ich kann es nach der Arbeit nicht bei der Post abholen. Hach ja. Haaaaaaach ja. Bin ein wenig deprimiert. 

Montag, 30. Juli 2012

Es wird spannend (ÜZ 2, ZT 29)!

Ich hatte mir so fest vorgenommen, die Übungszyklen vor der nächsten IVF "ganz entspannt" anzugehen. Von wegen NICHT NACHZÄHLEN, ab wann ich testen kann und schon gar NICHT WILD TESTEN, bevor es überhaupt Sinn macht. Und ich bin kurz davor, genau das zu tun! Da ich nicht sicher sagen kann, wann der Eisprung (falls es denn einen gab) nun wirklich war (vom 17.-20. Zyklustag hat der LH-Test einen Doppelstrich angezeigt), könnte ich (theoretisch, ganz theoretisch) ab morgen testen (ES + 11). Und dann einfach mal täglich, bis er irgendwann dann positiv ist. Haha! Alternativ könnte ich mich ganz entspannt zurücklehnen und erst Anfang nächster Woche testen. Wenn nicht bis dahin klar ist, daß es nichts geworden ist. Trotzdem möchte ich eigentlich frühzeitig wissen, ob negativ oder positiv, weil ich ja auch noch die Medikamente besorgen muß, und das würde ich nun erstmalig lieber in Frankreich als in Deutschland tun. Man kann soviel sparen!! War mir gar nicht klar. Aber da das Zeug ja noch geliefert werden muß kann ich ja nicht erst am Tag der einsetzenden Blutung was bestellen, dann wäre es zu spät. Nun habe ich mich entschieden, die erste Ration hier zu besorgen, damit ich sofort losspritzen kann wenn der nächste Zyklus startet (uäch) und alles andere in Frankreich zu bestellen. Meine Krankenkasse zahlt dann trotzdem die Hälfte, verlangt aber eine Bearbeitungsgebühr von 9% (und dann ist es immer noch günstiger als hierzulande. Nun müßte ich nur noch wissen, ob ich nun negativ oder positiv bin..... und schon habe ich mich entschieden. Ich gehe morgen zum BT. Coolness wird doch einfach überschätzt. Und vielleicht teste ich dann einfach übermorgen nochmal. Und dann wieder. Und dann wieder und wieder und wieder.....

Freitag, 27. Juli 2012

Eiersalat (ÜZ 2, ZT 26)

Ich habe heute frei, blinzle auf dem Balkon in die Sonne und fühle mich blendend. Heute ist kein Arzttermin in Planung und ich habe nichts vor außer heute abend ganz entspannt ins Open Air-Kino zu gehen. Die Phase der Teststäbchen ist vorbei, und da ich seit ein paar Tagen wieder Utrogest schiebe ist auch das Temperaturmessen hinfällig (was ich ohnehin jeden 2. Tag vergesse). Im übrigen wird mein Hormonspeck weniger, was sowohl am Verzicht auf Süßigkeiten liegen kann als auch daran, daß ich gerade auf einer L-Thyroxinwolke schwebe. Meine Hausärztin sagte dazu einfach ganz nüchtern: "Sie wirken, als seien Sie in einer Überfunktion". Unverschämt!!! Gut, vielleicht bin ich ein wenig beschleunigt und -gut- vielleicht auch etwas angetrieben, aber es ist Sommer!! Die Sonne scheint!! Und ich rede immer schnell!! Die peripheren Werte waren dann gar nicht so schlecht, T4 minimal drüber, T3 in Ordnung und TSH 0.07. Da ich im nächsten Monat wieder mit der Stimulation anfange und meine Werte darunter beim letzten Mal in Richtung Unterfunktion gerutscht sind, habe ich die Dosis nur ganz leicht reduziert, von 150 auf 137,5. Und rein symptomatisch geht es mir wirklich gut. Ich bin weder lätschig noch müde noch ansatzweise depressiv. Mit ein bißchen Herzrasen kann ich leben... Nein, so schlimm ist es wirklich nicht. Frau Reichel-Fentz hat mir sogar empfohlen, die Dosis zu belassen. Habe jetzt trotzdem ein bißchen reduziert, immerhin bin ich das letzte Mal mit Werten um 2 schwanger geworden und bei einer Überfunktion sind die Chancen ja auch nicht so gut.

In dieser Woche war ich übrigens kurz davor, meine letztlich hochgerühmten Ovulationstest-Billigstäbchen in die Tonne zu werfen. Seit ZT 17 war ich über 5 Tage fett positiv. Kann das sein?! Nach wilder Googlelei mußte ich das mit einem klaren "Ja" beantworten. Ob nun wirklich ein Eichen vorhanden war und gesprungen ist bleibt zu hoffen. Nächste Sorge: wenn der ES so spät kommt, sollte die zweite Zyklushälfte natürlich trotzdem 10-14 Tage dauern. Zur Sicherheit schiebe ich daher seit ein paar Tagen wieder Utrogest, 2 am Abend. Das Rezept für Menogon und Cetrotide habe ich noch nicht eingelöst. Irgendwie macht sich wieder eine irrsinnige Hoffnung breit, daß es in diesem Zyklus geklappt haben könnte. Aber bei LH-Anstieg über 5 Tage und einer Temperaturkurve, die bis zum fraglichen ES aussah wie von einem Kind auf Speed gezeichnet, ist das vielleicht nicht so wahrscheinlich. Und trotzdem!

Freitag, 20. Juli 2012

Verdammte- Zyklus- Optimiererei (ÜZ 2, 19. ZT)

Der ganz normale Alltag hat mich nun wieder voll im Griff. Arbeiten, Temperatur messen, Teststreifen, VZO. War es noch aufregend in den ersten Monaten unseres Versuchens, habe ich für diese Dinge nur noch ein müdes Lächeln übrig. Klingt grausam, aber momentan empfinde ich die Optimiererei als notwendigen Termin. Und ich könnte mir Besseres vorstellen. Damit meine ich nicht nur Sex zum optimalen Zeitpunkt. Sondern auch alles drumherum. Das Durchzählen der abgelaufenen Tage, die Teststreifen, das Temperatur messen, das SD-Werte kontrollieren, die Vitaminpillchen, der ganze Rest. Darum habe ich auch so wenig festgehalten von meinen Gedanken und Gefühlen in den letzten Tagen. Es ist wieder Eisprungzeit. Die vielleicht 28. Und ich bin genervt. Es fühlt sich ja so gar nicht an wie etwas, was einen mit freudiger Erwartung erfüllen sollte. Hoffnung! Leidenschaft! Tanzende Kinder in Blumenkleidchen! Wir werden schwanger! Juchee!
Vielleicht glaube ich einfach nicht mehr daran, daß ein Wunder geschieht und ich auf natürlichem Wege schwanger werde. Vielleicht ist alles außerhalb der IVF verschwendete Mühe und Hoffnung. Ich will gar nicht sagen, daß ich aufgegeben habe, so weit ist es noch nicht. Aber ich schwanke immer wieder zwischen Hoffnung und Skepsis. Seltsam ist, daß sich seit der Ausschabung mein ES verschoben hat, um immerhin 6 Tage, vom 11. ZT auf den 17. Aber laut KiWu- Ambulanz kann das schon mal sein durch die Hormonumstellung. Im übrigen liegen die Rezepte für die Stimulation schon bereit. 225 Menogon, 0,25 Cetrotide. Macht etwa 800€. Dazu habe ich letztes Mal in der Apotheke Gummibärchen und Taschentücher bekommen. War wahrscheinlich Kunde des Tages. Wenn ich an die Spritzerei denke grault es mich. Neben den Menogon- Ampullen werde ich nach dem Transfer auch wieder Clexane spritzen. Tut weh, aber hat schließlich geholfen. Ich werde berichten!

Freitag, 13. Juli 2012

Trauer, Freude, Hoffnung, Neid

... und alles ohne Extrateller, zusammen serviert, und das täglich. Am Wochenende waren wir bei der Hochzeit meines besten Freundes, nur standesamtlich erst einmal, da seine Frau im August ihr erstes Kind erwartet und sie so kurz vor der Geburt keine große Feier organisieren wollten. Bis zu diesem Termin hatte ich mir immer schön jede Woche in den Kalender geschrieben "20. Woche, 21. Woche" etc. Am Tag der Trauung wäre ich in der 22. Woche gewesen und hatte mir schon während der Schwangerschaft Umstandskleider im Internet angeschaut, die ich dann hätte tragen können. Und jetzt kommt der übliche Satz: natürlich freue ich mich für die beiden. Wirklich. Sie lassen die Schwangerschaft auch nicht raushängen oder haben ihre Wohnung schon mit Stramplern etc.dekoriert. Und trotzdem ist da immer dieser kleine miese gelb- gallige Stachel. Für den man sich schämt und der bewirkt, daß man nur mit Mühe die Mundwinkel oben behält. Unbewußt habe ich mir dann was gesucht, über das ich mich ärgern kann, in ihrem Fall, dass sie sich ganz ohne Ironie dauernd gegenseitig "Schatz" genannt haben. Und natürlich war es nur ein blödes, kleinkariertes Ventil für den eigenen Frust. Traurigkeit über die eigene Situation, Hoffnung, dass es bald anders wird, Freude für die beiden, Neid, dass es bei ihnen so scheinbar mühelos geklappt hat, liegen eng beeinander und kommen in meinem Fall immer zusammen. Als täglicher Gefühlseintopf. Schon oft beschrieben und nicht neu aber doch immer wieder so, dass ich darüber nachdenken muß. Auch gestern wieder, als P. und ich uns mit einer Kollegin getroffen haben, die 3 Wochen nach mir schwanger wurde. Und jetzt schon einen sichtbaren Bauch hat, der es gut geht und die sich freut, daß es ein Junge wird. Ich hatte fast schon Angst, mich mit ihr zu treffen, da ich befürchtet habe, sofort wieder vergleichen zu müssen, in welcher Woche ich jetzt wäre und wie mein Bauch jetzt aussehen würde. Meine Gedanken diesbezüglich waren im Endeffekt schlimmer als die Realität und der Abend war wirklich schön. Trotzdem. Das Leben ist so ungerecht und man kann es nicht ändern. Wie heißt es so schön? Wenn man was nicht ändern kann muß man es radikal akzeptieren. An manchen Tagen gelingt mir das besser als an anderen Tagen, wo ich mich fühle wie ein trotziges Kleinkind, das am Süßigkeitenstand vorbeigeht, mit dem Fuß aufstampft und sagt "will auch haben". Will haben, will haben, will haben. Vielleicht ist es schon hilfreich, den glücklich Schwangeren einfach zu sagen, ja, ich bin neidisch, und zwar wahnsinnig. Und ich freue mich trotzdem für Dich. Und es heißt nicht, daß wir jetzt miteinander umgehen müssen wie zwei rohe Eier. Irgendwann kommt auch meine Zeit. Und bis dahin bin ich halt manchmal verdreht und blöd und gelb im Gesicht. Das finde ich selbst nicht schön aber ich kanns nicht ändern. Und ich hab Dich trotzdem lieb.
Ich wiederhole mich wahrscheinlich, aber diese Gefühle tuns ja auch.

Dienstag, 10. Juli 2012

Blick ins Innere

Heute morgen saß ich wieder einmal mit einem Nümmerchen in der Hand in der Frauenklinik und wartete darauf, aufgerufen zu werden. Neues Quartal, neue Anmeldung. Und wie ich so da saß und die jungen Studentinnen an mir vorüberrauschten dachte ich in einem senilen Anfall von Altersweisheit, wieso ist Euch eigentlich der Caffè latte wichtiger als das Thema Kinderkriegen? Dann wiederum dachte ich, was für eine bekloppte These, zumal Du selbst doch auch erst mit 32 an Kinder gedacht hast. Wieso war das eigentlich kein Thema für mich in einem Alter, als es rein biologisch noch - vielleicht - viel besser funktioniert hätte? Ich habe darauf keine Antwort. Der falsche Mann? Sehr wahrscheinlich. Aber ich habe wirklich nicht eine Sekunde ans Kinderkriegen gedacht. Noch wahrscheinlicher ist, daß ich in meinem Gemüt auf dem Level einer 15jährigen stehengeblieben bin. Ich saß da also heute morgen auf meinem Stühlchen und habe vor mich hin sinniert, dann alles Revue passieren lassen, was ich in dieser Klinik schon alles durchmachen mußte und dachte, daß ich nicht weiß, wie ich das Ganze nochmal durchstehen soll. Dann wurde ich aufgerufen und die besorgt nette Oberärztin mit dem unbeweglichen Gesichtsausdruck hat mich das zweite Mal über die Risiken einer Hysteroskopie aufgeklärt. Auch wenn mein Gyn das nicht für notwendig halte würde sie mir die Untersuchung dringend empfehlen, immerhin seien ja schließlich zwei Ausschabungen gemacht worden und das könnte ja zu Verklebungen führen und überhaupt hätte man ja auch Myome gesehen, die sich im Ultraschall manchmal nicht so abbilden lassen. Wer sagt da schon "nein lieber nicht" zu so einem verlockenden Angebot?? Die Hysteroskopie wurde also durchgeführt und gesehen hat die Gute, ebenso wie mein Gyn, nichts. Vielleicht wurde nach der OP ja einfach behauptet, ich hätte einen "Uterus myomatosus", weil man das besser abrechnen kann? Eine kleine Verklebung gab es am Übergang vom Muttermund, die sie gelöst hat. Wahrscheinlich hat sich der Muttermund inzwischen leise schmollend gedacht, so, hier kommt jetzt keiner mehr rein, verklebe ich doch einfach mal. Dann wurde mir noch mitgeteilt, daß meine Akte verschwunden sei und gefragt, ob ich mich an das Protokoll vom letzten Mal erinnere. Echt schräg. Ich meinte "Antagonistenprotokoll" mit ASS, Heparin und Predni, sie meinte "Never change a winning horse". Beängstigend.
Nächsten Monat geht es los!!! Drückt mir die Daumen! Also dann! Oder jetzt schon! Egal!!!

Dienstag, 3. Juli 2012

2. ÜZ, ZT 2

Mein 2. ÜZ sollte eigentlich ohne Cortison vonstatten gehen, wenn ich nach Empfehlung von Fr. Reichel-Fentz handeln würde, die mir ja empfohlen hat, einen Zyklus lang Predni einzunehmen und dann einen auszusetzen. ANDERERSEITS werde ich ja im nächsten Zyklus - vermutlich - wieder eine IVF starten, sodass ich ja in diesem Zyklus nach Studienlage eigentlich schon mal vorbereitend Cortison nehmen müßte. Darum werde ich es einfach durchnehmen. 5mg können nicht viel schaden. Außer meiner Hormonplauze, die leider noch nicht sehr arg geschrumpft ist. Hinten rum zumindest. Nachdem mein Gyn gestern gemeint hat, eine Hysteroskopie sei seiner Ansicht nach nicht zwingend notwendig, da er das vermeintliche submuköse Myom nicht gesehen hat, habe ich heute wie vereinbart wieder Kontakt zur KiWu-Ambulanz der Klinik aufgenommen. Und die waren fast schon ein wenig beleidigt, warum ich auf meinen Gyn höre und nicht auf deren Empfehlung. Nach einer Ausschabung - und in meinem Fall ja sogar nach zweien - würden sie in jedem Fall "noch mal reingucken" wollen. Na gut. Na schön. Wird halt nochmal reingeschaut in das gute Stück. Bauch aus Glas, das wär doch was. Termin ist nächsten Dienstag. Bis dahin mache ich eine ganz neue Erfahrung: Regelschmerzen. 

Montag, 2. Juli 2012

1. ÜZ beendet

Es gibt so Tage, da fühle ich mich wie Sterntaler. Allerdings eher wie eine Art Kindertroll mit verdreckten Haaren und schwarzen Füßen, auf den keine Sterne hinunterregnen sondern kleine Kuhfladen. Oder so.
Der Tag fing eigentlich ganz gut an, mein lieber Gyn hat wirklich ganz genau nachgeguckt in seinem supertollen Ultraschallgerät und konnte kein bißchen Morla-Myom mehr erkennen. Es gibt noch zwei wahrscheinlich subseröse Myome, die aber nichts machen, meinte er, aber von diesem angeblich submukösen Myom, was vor einer nächsten Schwangerschaft vielleicht entfernt werden sollte, war nichts mehr zu sehen. Dementsprechend war meine Laune bestens. Allerbestens. Im weiteren Verlauf des Tages kam es dann zu diesen kleinen alltäglichen Kuhfladen, die einen in der Summe aus der Haut fahren lassen. Eins nach dem anderen habe ich wahrscheinlich 10 Sachen fallen lassen, bin dreimal mit dem Knie gegen den Tisch geknallt, habe den Zug verpaßt, die S-Bahn und den Bus, dann ist die Papiertasche beim Einkaufen gerissen und irgendwann war ich dann soweit, daß ich beim nächsten Malheur locker in Tränen der Wut ausgebrochen wäre. Jetzt habe ich festgestellt, daß mein 1. ÜZ nun offiziell beendet ist.
Irgendwie ergibt dann doch wieder alles einen Sinn...

Samstag, 23. Juni 2012

Die Zeit ist nicht gegen mich

Wenn ich an mein Alter denke und mir vorstelle, daß ich - in einer idealen Welt - schon 3 Kinder haben sollte, und mich dann in diesen Gedanken so richtig reindenke, bekomme ich Panik. Wenn ich mich dann weiter in diesen Gedanken hineinsteigere - und an manchen Tagen  schaffe ich es nicht, mich dagegen zu wehren -, könnte ich mich nur noch in eine Ecke verkrümeln, die Bettdecke über den Kopf ziehen und schlafen. Wenn ich beim Laufen bin merke ich, wie sich mein Schritt verlangsamt oder ich ganz ins Schritttempo verfalle, weil plötzlich alle Energie von mir abfällt. An anderen Tagen schaffe ich es, mich von diesem Gedanken abzulenken, dann öffnet sich kein schwarzes Loch sondern ich kann an die Zukunft glauben und daran, daß es wieder klappen wird. Und daß ich es nun mal nicht ändern kann, daß ich beim ersten Kind dann eben 36 oder 37 bin. Daß P. und ich noch jung sind, innerlich wie äußerlich. Daß wir auch "in unserem Alter" noch toben und Quatsch machen und alles das machen können was Eltern mit um die 20 tun. Dann gewinnt so eine Art Trotz und ich denke, daß ich eben so lange Kinder produzieren werde wie ich noch nicht in die Menopause falle. So siehts aus. Jetzt im Sommer funktioniert das "Gegendenken" eigentlich ganz gut. P. und ich sind viel unterwegs, treffen uns mit Freunden (schwanger oder mit Kindern, aber trotzdem ok) und auch die Zeit zu zweit ist schön. Solange wir noch keine Kinder haben haben wir trotzdem eine gute Zeit. Die Zeit ist nicht gegen mich. Es ist meine Zeit.   

Donnerstag, 21. Juni 2012

Gegen die Wand treten 2

Klaus ist 70, Petra 38. Beide sind unverheiratet und wollen sich über das Thema Adoption informieren. Klaus leidet an einem Prostataleiden, genießt sein Rentnerdasein und hofft auf weitere 10 schöne Jahre, Petra ist unzufrieden und wünscht sich ein Kind. Da bleibt was übrig, wenn Klaus geht. Beide stellen sich zum Beratungsgespräch zum Thema Adoption vor, geben an, sie würden auch heiraten, um die Chancen auf eine Adoption zu erhöhen. Beide bekommen Folgendes mitgeteilt: eine Heirat vor der Adoption würde die Chancen deutlich senken. Verheiratete Paare, bei denen der eine deutlich älter als der andere ist, sind nämlich gegenüber unverheirateten Paaren benachteiligt, weil dann beider Alter berücksichtigt wird. Und wenn einer die magische Grenze von über 40 erreicht hat (so ist sie zumindest bei vielen - aber wohl auch nicht allen - Adoptionsvermittlern festgelegt), wird es schwierig. Und jetzt kommt der - finde ich - Hammer:  "Somit kann es sinnvoll sein, die Heirat auf die Tage nach der Adoption zu verschieben."  Steht in einem Buch zum Thema Adoption! Wie fadenscheinig ist das denn bitte?? Ohne Heirat ist für Petra, die ja noch unter 40 ist, eine Adoption, zumindest im Ausland, möglich. Und dann wäre das Kind eben bei Klaus, 70, und Petra, 38. Tut mir ja leid, aber das macht mich schon wieder sauer. Dabei habe ich doch gerade erst den Kloß mit "Sie müssen Ihren Kinderwunsch ausgiebig betrauert und ad acta gelegt haben" verdaut!
Ich dachte, ich lese zum Thema Alter nochmal nach, da die Dame vom Amt uns am Dienstag vorsichtig angedeutet hat, daß der Altersunterschied zwischen Kind und Adoptiveltern maximal 40 Jahre betragen soll. Was schwierig wird, da P. 39 und ich 35 bin. Dabei fühlen wir uns mitnichten "so alt" und ich kann, so denke ich, auch guten Gewissens behaupten, daß wir "für unser Alter" noch recht rüstig unterwegs sind! Ein Psychologe würde wahrscheinlich sagen, ich wehre meine Angst vor dem "zu alt sein" ab und bin stattdessen wütend. Fühlt sich aber richtig an. Geht es um Formalitäten oder steht das Wohl des Kindes wirklich im Vordergrund?? Wir bekloppt ist das denn bitte??