Montag, 30. Juli 2012

Es wird spannend (ÜZ 2, ZT 29)!

Ich hatte mir so fest vorgenommen, die Übungszyklen vor der nächsten IVF "ganz entspannt" anzugehen. Von wegen NICHT NACHZÄHLEN, ab wann ich testen kann und schon gar NICHT WILD TESTEN, bevor es überhaupt Sinn macht. Und ich bin kurz davor, genau das zu tun! Da ich nicht sicher sagen kann, wann der Eisprung (falls es denn einen gab) nun wirklich war (vom 17.-20. Zyklustag hat der LH-Test einen Doppelstrich angezeigt), könnte ich (theoretisch, ganz theoretisch) ab morgen testen (ES + 11). Und dann einfach mal täglich, bis er irgendwann dann positiv ist. Haha! Alternativ könnte ich mich ganz entspannt zurücklehnen und erst Anfang nächster Woche testen. Wenn nicht bis dahin klar ist, daß es nichts geworden ist. Trotzdem möchte ich eigentlich frühzeitig wissen, ob negativ oder positiv, weil ich ja auch noch die Medikamente besorgen muß, und das würde ich nun erstmalig lieber in Frankreich als in Deutschland tun. Man kann soviel sparen!! War mir gar nicht klar. Aber da das Zeug ja noch geliefert werden muß kann ich ja nicht erst am Tag der einsetzenden Blutung was bestellen, dann wäre es zu spät. Nun habe ich mich entschieden, die erste Ration hier zu besorgen, damit ich sofort losspritzen kann wenn der nächste Zyklus startet (uäch) und alles andere in Frankreich zu bestellen. Meine Krankenkasse zahlt dann trotzdem die Hälfte, verlangt aber eine Bearbeitungsgebühr von 9% (und dann ist es immer noch günstiger als hierzulande. Nun müßte ich nur noch wissen, ob ich nun negativ oder positiv bin..... und schon habe ich mich entschieden. Ich gehe morgen zum BT. Coolness wird doch einfach überschätzt. Und vielleicht teste ich dann einfach übermorgen nochmal. Und dann wieder. Und dann wieder und wieder und wieder.....

Freitag, 27. Juli 2012

Eiersalat (ÜZ 2, ZT 26)

Ich habe heute frei, blinzle auf dem Balkon in die Sonne und fühle mich blendend. Heute ist kein Arzttermin in Planung und ich habe nichts vor außer heute abend ganz entspannt ins Open Air-Kino zu gehen. Die Phase der Teststäbchen ist vorbei, und da ich seit ein paar Tagen wieder Utrogest schiebe ist auch das Temperaturmessen hinfällig (was ich ohnehin jeden 2. Tag vergesse). Im übrigen wird mein Hormonspeck weniger, was sowohl am Verzicht auf Süßigkeiten liegen kann als auch daran, daß ich gerade auf einer L-Thyroxinwolke schwebe. Meine Hausärztin sagte dazu einfach ganz nüchtern: "Sie wirken, als seien Sie in einer Überfunktion". Unverschämt!!! Gut, vielleicht bin ich ein wenig beschleunigt und -gut- vielleicht auch etwas angetrieben, aber es ist Sommer!! Die Sonne scheint!! Und ich rede immer schnell!! Die peripheren Werte waren dann gar nicht so schlecht, T4 minimal drüber, T3 in Ordnung und TSH 0.07. Da ich im nächsten Monat wieder mit der Stimulation anfange und meine Werte darunter beim letzten Mal in Richtung Unterfunktion gerutscht sind, habe ich die Dosis nur ganz leicht reduziert, von 150 auf 137,5. Und rein symptomatisch geht es mir wirklich gut. Ich bin weder lätschig noch müde noch ansatzweise depressiv. Mit ein bißchen Herzrasen kann ich leben... Nein, so schlimm ist es wirklich nicht. Frau Reichel-Fentz hat mir sogar empfohlen, die Dosis zu belassen. Habe jetzt trotzdem ein bißchen reduziert, immerhin bin ich das letzte Mal mit Werten um 2 schwanger geworden und bei einer Überfunktion sind die Chancen ja auch nicht so gut.

In dieser Woche war ich übrigens kurz davor, meine letztlich hochgerühmten Ovulationstest-Billigstäbchen in die Tonne zu werfen. Seit ZT 17 war ich über 5 Tage fett positiv. Kann das sein?! Nach wilder Googlelei mußte ich das mit einem klaren "Ja" beantworten. Ob nun wirklich ein Eichen vorhanden war und gesprungen ist bleibt zu hoffen. Nächste Sorge: wenn der ES so spät kommt, sollte die zweite Zyklushälfte natürlich trotzdem 10-14 Tage dauern. Zur Sicherheit schiebe ich daher seit ein paar Tagen wieder Utrogest, 2 am Abend. Das Rezept für Menogon und Cetrotide habe ich noch nicht eingelöst. Irgendwie macht sich wieder eine irrsinnige Hoffnung breit, daß es in diesem Zyklus geklappt haben könnte. Aber bei LH-Anstieg über 5 Tage und einer Temperaturkurve, die bis zum fraglichen ES aussah wie von einem Kind auf Speed gezeichnet, ist das vielleicht nicht so wahrscheinlich. Und trotzdem!

Freitag, 20. Juli 2012

Verdammte- Zyklus- Optimiererei (ÜZ 2, 19. ZT)

Der ganz normale Alltag hat mich nun wieder voll im Griff. Arbeiten, Temperatur messen, Teststreifen, VZO. War es noch aufregend in den ersten Monaten unseres Versuchens, habe ich für diese Dinge nur noch ein müdes Lächeln übrig. Klingt grausam, aber momentan empfinde ich die Optimiererei als notwendigen Termin. Und ich könnte mir Besseres vorstellen. Damit meine ich nicht nur Sex zum optimalen Zeitpunkt. Sondern auch alles drumherum. Das Durchzählen der abgelaufenen Tage, die Teststreifen, das Temperatur messen, das SD-Werte kontrollieren, die Vitaminpillchen, der ganze Rest. Darum habe ich auch so wenig festgehalten von meinen Gedanken und Gefühlen in den letzten Tagen. Es ist wieder Eisprungzeit. Die vielleicht 28. Und ich bin genervt. Es fühlt sich ja so gar nicht an wie etwas, was einen mit freudiger Erwartung erfüllen sollte. Hoffnung! Leidenschaft! Tanzende Kinder in Blumenkleidchen! Wir werden schwanger! Juchee!
Vielleicht glaube ich einfach nicht mehr daran, daß ein Wunder geschieht und ich auf natürlichem Wege schwanger werde. Vielleicht ist alles außerhalb der IVF verschwendete Mühe und Hoffnung. Ich will gar nicht sagen, daß ich aufgegeben habe, so weit ist es noch nicht. Aber ich schwanke immer wieder zwischen Hoffnung und Skepsis. Seltsam ist, daß sich seit der Ausschabung mein ES verschoben hat, um immerhin 6 Tage, vom 11. ZT auf den 17. Aber laut KiWu- Ambulanz kann das schon mal sein durch die Hormonumstellung. Im übrigen liegen die Rezepte für die Stimulation schon bereit. 225 Menogon, 0,25 Cetrotide. Macht etwa 800€. Dazu habe ich letztes Mal in der Apotheke Gummibärchen und Taschentücher bekommen. War wahrscheinlich Kunde des Tages. Wenn ich an die Spritzerei denke grault es mich. Neben den Menogon- Ampullen werde ich nach dem Transfer auch wieder Clexane spritzen. Tut weh, aber hat schließlich geholfen. Ich werde berichten!

Freitag, 13. Juli 2012

Trauer, Freude, Hoffnung, Neid

... und alles ohne Extrateller, zusammen serviert, und das täglich. Am Wochenende waren wir bei der Hochzeit meines besten Freundes, nur standesamtlich erst einmal, da seine Frau im August ihr erstes Kind erwartet und sie so kurz vor der Geburt keine große Feier organisieren wollten. Bis zu diesem Termin hatte ich mir immer schön jede Woche in den Kalender geschrieben "20. Woche, 21. Woche" etc. Am Tag der Trauung wäre ich in der 22. Woche gewesen und hatte mir schon während der Schwangerschaft Umstandskleider im Internet angeschaut, die ich dann hätte tragen können. Und jetzt kommt der übliche Satz: natürlich freue ich mich für die beiden. Wirklich. Sie lassen die Schwangerschaft auch nicht raushängen oder haben ihre Wohnung schon mit Stramplern etc.dekoriert. Und trotzdem ist da immer dieser kleine miese gelb- gallige Stachel. Für den man sich schämt und der bewirkt, daß man nur mit Mühe die Mundwinkel oben behält. Unbewußt habe ich mir dann was gesucht, über das ich mich ärgern kann, in ihrem Fall, dass sie sich ganz ohne Ironie dauernd gegenseitig "Schatz" genannt haben. Und natürlich war es nur ein blödes, kleinkariertes Ventil für den eigenen Frust. Traurigkeit über die eigene Situation, Hoffnung, dass es bald anders wird, Freude für die beiden, Neid, dass es bei ihnen so scheinbar mühelos geklappt hat, liegen eng beeinander und kommen in meinem Fall immer zusammen. Als täglicher Gefühlseintopf. Schon oft beschrieben und nicht neu aber doch immer wieder so, dass ich darüber nachdenken muß. Auch gestern wieder, als P. und ich uns mit einer Kollegin getroffen haben, die 3 Wochen nach mir schwanger wurde. Und jetzt schon einen sichtbaren Bauch hat, der es gut geht und die sich freut, daß es ein Junge wird. Ich hatte fast schon Angst, mich mit ihr zu treffen, da ich befürchtet habe, sofort wieder vergleichen zu müssen, in welcher Woche ich jetzt wäre und wie mein Bauch jetzt aussehen würde. Meine Gedanken diesbezüglich waren im Endeffekt schlimmer als die Realität und der Abend war wirklich schön. Trotzdem. Das Leben ist so ungerecht und man kann es nicht ändern. Wie heißt es so schön? Wenn man was nicht ändern kann muß man es radikal akzeptieren. An manchen Tagen gelingt mir das besser als an anderen Tagen, wo ich mich fühle wie ein trotziges Kleinkind, das am Süßigkeitenstand vorbeigeht, mit dem Fuß aufstampft und sagt "will auch haben". Will haben, will haben, will haben. Vielleicht ist es schon hilfreich, den glücklich Schwangeren einfach zu sagen, ja, ich bin neidisch, und zwar wahnsinnig. Und ich freue mich trotzdem für Dich. Und es heißt nicht, daß wir jetzt miteinander umgehen müssen wie zwei rohe Eier. Irgendwann kommt auch meine Zeit. Und bis dahin bin ich halt manchmal verdreht und blöd und gelb im Gesicht. Das finde ich selbst nicht schön aber ich kanns nicht ändern. Und ich hab Dich trotzdem lieb.
Ich wiederhole mich wahrscheinlich, aber diese Gefühle tuns ja auch.

Dienstag, 10. Juli 2012

Blick ins Innere

Heute morgen saß ich wieder einmal mit einem Nümmerchen in der Hand in der Frauenklinik und wartete darauf, aufgerufen zu werden. Neues Quartal, neue Anmeldung. Und wie ich so da saß und die jungen Studentinnen an mir vorüberrauschten dachte ich in einem senilen Anfall von Altersweisheit, wieso ist Euch eigentlich der Caffè latte wichtiger als das Thema Kinderkriegen? Dann wiederum dachte ich, was für eine bekloppte These, zumal Du selbst doch auch erst mit 32 an Kinder gedacht hast. Wieso war das eigentlich kein Thema für mich in einem Alter, als es rein biologisch noch - vielleicht - viel besser funktioniert hätte? Ich habe darauf keine Antwort. Der falsche Mann? Sehr wahrscheinlich. Aber ich habe wirklich nicht eine Sekunde ans Kinderkriegen gedacht. Noch wahrscheinlicher ist, daß ich in meinem Gemüt auf dem Level einer 15jährigen stehengeblieben bin. Ich saß da also heute morgen auf meinem Stühlchen und habe vor mich hin sinniert, dann alles Revue passieren lassen, was ich in dieser Klinik schon alles durchmachen mußte und dachte, daß ich nicht weiß, wie ich das Ganze nochmal durchstehen soll. Dann wurde ich aufgerufen und die besorgt nette Oberärztin mit dem unbeweglichen Gesichtsausdruck hat mich das zweite Mal über die Risiken einer Hysteroskopie aufgeklärt. Auch wenn mein Gyn das nicht für notwendig halte würde sie mir die Untersuchung dringend empfehlen, immerhin seien ja schließlich zwei Ausschabungen gemacht worden und das könnte ja zu Verklebungen führen und überhaupt hätte man ja auch Myome gesehen, die sich im Ultraschall manchmal nicht so abbilden lassen. Wer sagt da schon "nein lieber nicht" zu so einem verlockenden Angebot?? Die Hysteroskopie wurde also durchgeführt und gesehen hat die Gute, ebenso wie mein Gyn, nichts. Vielleicht wurde nach der OP ja einfach behauptet, ich hätte einen "Uterus myomatosus", weil man das besser abrechnen kann? Eine kleine Verklebung gab es am Übergang vom Muttermund, die sie gelöst hat. Wahrscheinlich hat sich der Muttermund inzwischen leise schmollend gedacht, so, hier kommt jetzt keiner mehr rein, verklebe ich doch einfach mal. Dann wurde mir noch mitgeteilt, daß meine Akte verschwunden sei und gefragt, ob ich mich an das Protokoll vom letzten Mal erinnere. Echt schräg. Ich meinte "Antagonistenprotokoll" mit ASS, Heparin und Predni, sie meinte "Never change a winning horse". Beängstigend.
Nächsten Monat geht es los!!! Drückt mir die Daumen! Also dann! Oder jetzt schon! Egal!!!

Dienstag, 3. Juli 2012

2. ÜZ, ZT 2

Mein 2. ÜZ sollte eigentlich ohne Cortison vonstatten gehen, wenn ich nach Empfehlung von Fr. Reichel-Fentz handeln würde, die mir ja empfohlen hat, einen Zyklus lang Predni einzunehmen und dann einen auszusetzen. ANDERERSEITS werde ich ja im nächsten Zyklus - vermutlich - wieder eine IVF starten, sodass ich ja in diesem Zyklus nach Studienlage eigentlich schon mal vorbereitend Cortison nehmen müßte. Darum werde ich es einfach durchnehmen. 5mg können nicht viel schaden. Außer meiner Hormonplauze, die leider noch nicht sehr arg geschrumpft ist. Hinten rum zumindest. Nachdem mein Gyn gestern gemeint hat, eine Hysteroskopie sei seiner Ansicht nach nicht zwingend notwendig, da er das vermeintliche submuköse Myom nicht gesehen hat, habe ich heute wie vereinbart wieder Kontakt zur KiWu-Ambulanz der Klinik aufgenommen. Und die waren fast schon ein wenig beleidigt, warum ich auf meinen Gyn höre und nicht auf deren Empfehlung. Nach einer Ausschabung - und in meinem Fall ja sogar nach zweien - würden sie in jedem Fall "noch mal reingucken" wollen. Na gut. Na schön. Wird halt nochmal reingeschaut in das gute Stück. Bauch aus Glas, das wär doch was. Termin ist nächsten Dienstag. Bis dahin mache ich eine ganz neue Erfahrung: Regelschmerzen. 

Montag, 2. Juli 2012

1. ÜZ beendet

Es gibt so Tage, da fühle ich mich wie Sterntaler. Allerdings eher wie eine Art Kindertroll mit verdreckten Haaren und schwarzen Füßen, auf den keine Sterne hinunterregnen sondern kleine Kuhfladen. Oder so.
Der Tag fing eigentlich ganz gut an, mein lieber Gyn hat wirklich ganz genau nachgeguckt in seinem supertollen Ultraschallgerät und konnte kein bißchen Morla-Myom mehr erkennen. Es gibt noch zwei wahrscheinlich subseröse Myome, die aber nichts machen, meinte er, aber von diesem angeblich submukösen Myom, was vor einer nächsten Schwangerschaft vielleicht entfernt werden sollte, war nichts mehr zu sehen. Dementsprechend war meine Laune bestens. Allerbestens. Im weiteren Verlauf des Tages kam es dann zu diesen kleinen alltäglichen Kuhfladen, die einen in der Summe aus der Haut fahren lassen. Eins nach dem anderen habe ich wahrscheinlich 10 Sachen fallen lassen, bin dreimal mit dem Knie gegen den Tisch geknallt, habe den Zug verpaßt, die S-Bahn und den Bus, dann ist die Papiertasche beim Einkaufen gerissen und irgendwann war ich dann soweit, daß ich beim nächsten Malheur locker in Tränen der Wut ausgebrochen wäre. Jetzt habe ich festgestellt, daß mein 1. ÜZ nun offiziell beendet ist.
Irgendwie ergibt dann doch wieder alles einen Sinn...