Montag, 7. Oktober 2013

Ein deutliches positiv-negativ

Es ist Freitag, Freitag der 13. Ich habe mich mit einer Freundin nach der Arbeit zum späten Kaffeetrinken verabredet. Wir sitzen gemütlich da und unterhalten uns, als.....

Ja, ich mache es spannend, ich weiß :o) 

Ich hoffe, Ihr zieht alle mit mir um auf 

http://verdinkst.wordpress.com

Ich freue mich auf Euch!!!

Bei Fragen meldet Euch doch unter verdinkst@gmail.com, da erhaltet Ihr auch das Paßwort für geschützte Beiträge unter wordpress.

Montag, 23. September 2013

IVF 5 - ZT 22 (TF + 3)

Ich merke nix, nüscht, nada. Kein Brustspannen, kein Ziehen, nix. Bei meiner ersten Schwangerschaft habe ich irgendwann einen scharfen Stich im Unterleib verspürt, von dem meine Schwester ja behauptet, das hätte sie ebenfalls bei ihren zwei (geglückten) Schwangerschaften gehabt. Auf den berühmten Stich warte ich nun, noch haben Tick, Trick und Track ja noch Gelegenheit, kraftvoll zuzubeißen. Ich schwanke zwischen "Schonung ist zwingend notwendig" und "Schonung ist ein Mythos". Heute zB habe ich zwei schwere Einkaufstüten vom Supermarkt nach Hause geschleppt. Sollte es geklappt haben ist dies nun der Gegenbeweis, daß ich mich auch bei Schwangerschaft 3 bis 5 NICHT schonen werde. Dieses Mal bin ich auch dem Rat von Frau Brakebusch gefolgt, lediglich 5mg Prednisolon einzunehmen und nicht 15mg, wie von Frau Reichel- Fentz empfohlen. Ja, und nochmal: sollte es dieses Mal geklappt haben ist dies nun der Beweis (für mich ganz persönlich natürlich, das soll nicht für andere gelten), daß ich nicht aufschwemmen und ein Mondgesicht entwickeln muß, um schwanger zu werden. Ich spritze jeden Abend Heparin, das mache ich allerdings. Und das gibt mir auch ein besseres Gefühl, während ich beim Cortison - so logisch es ist, es bei Hashimoto einzunehmen - immer hin und her geschwankt habe, welche Dosis wohl die richtige sein mag.
Während ich auf den besagten Stich warte, häkele ich mir weiter einen Wolf. Im wörtlichen Sinne.


Noch ist er nicht fertig. Aber bis zum Geburtstermin meiner maladen schwangeren Freundin ist es ja noch ne Weile hin...

Freitag, 20. September 2013

IVF 5 Tag irgendwann

So. Drei sinds. Und die suchen sich jetzt gerade einen schönen Platz, und wie bei diesem Spiel, wo es einen Stuhl weniger gibt als Leute, die einen Stuhl brauchen (wie heißt das Spiel denn noch, verdammt?) werden von den Dreien Zwei übrigbleiben. So sieht´s nämlich aus. Beim Einsetzen habe ich noch rumgescherzt, bei unserem Glück werden es Drei. Dieser Witz ist mir im Anschluß noch etwas im Hals steckengeblieben. Aber wollen wir den Teufel mal nicht an die Wand malen!
Ich kann jetzt gar nichts mehr tun außer die Füße hochlegen, meine Utrogestmüdigkeit pflegen und vor mich hin stricken. Das geht nämlich noch ohne Kind. Heute habe ich übrigens wieder gearbeitet, zum Transfer bin ich einfach hoch in die Klinik gewetzt und dann direkt wieder an den Schreibtisch. So macht man das, als working mum. Aber das Wochenende passiert nichts. Rein gar nichts. Und das werde ich genießen!

Mittwoch, 18. September 2013

IVF 5 Tag 17

4 Eizellen konnten gewonnen werden, das ist für mich 'ne Menge und somit bin ich mehr als zufrieden! Morgen wird sich zeigen, wie viele sich haben befruchten lassen. Wenn es 3 sind, werde ich mir 3 einsetzen lassen, sollten es weiterhin 4 bleiben, werden 2 einziehen und 2 auf den nächsten Versuch warten. Ich habe das jetzt schon so oft mitgemacht und wiederhole mich jedesmal: der Dormicumflug. Jaja, der war großartig. Und ich steh ja drauf, für 2 Stunden einfach nichts zu "müssen", und nicht nur das, sondern auch nichts zu "sollen"! Stattdessen soll man auf einer ansatzweise gemütlichen Liege liegen und sich erholen. Während der Ehemann auf einem Hockerchen am Bettrand sitzt und auf seinen Einsatz wartet. Und ab und an ein Getränk rüberreicht. Es gibt Schlimmeres! Die Müdigkeit steckt mir jetzt noch ein bisschen in den Knochen, darum sitze ich auf der Couch, höre dem Regen zu und häkele einen Wolf. Je nachdem, wie vorzeigbar der wird, wird das das Geburtsgeschenk für die malade schwangere Freundin.
Noch ist übrigens nicht klar, wann der Transfer sein wird, entweder am Freitag oder am Montag. Ich soll am Freitag anrufen und dann wird es entschieden, je nachdem, wie weit die Krümelchen sind.

Montag, 16. September 2013

IVF 5 Tag 15

Ich könnte heute zum Yoga gehen und eigentlich habe ich mich sogar schon verabredet. Andererseits genieße ich gerade den beginnenden Herbst und freue mich darauf, zu Hause mit Kerze und Tee und dicken Socken rumlümmeln zu "dürfen" ohne schlechtes Gewissen. Außerdem knödeln meine Eierstöcke von den täglichen 4 Ampullen Menogon, und zwar ganz besonders links.
Und jetzt bitte mal Trommelwirbel: der rechte Eierstock hat mitgebrütet und 2 Follikel zu bieten, der linke 2 größere und einen kleinen. Ein Follikel auf der rechten Seite hatte bereits am Samstag 21mm, der ist bei der Punktion wahrscheinlich zum Ballon aufgebläht. Der Rat der Ärztin, die nun in die Fußstapfen der emotionslosen, in die arabische Welt entfleuchten Vor- Ärztin tritt lautete, noch zuzuwarten mit dem Auslösen, bis die kleineren Follikel nachziehen können. Die Punktion ist dann am Mittwoch, dem 17. Zyklustag. Ich habe jetzt schon furchtbares Brustspannen und bin mir fast sicher, daß mein natürlicher Eisprung schon rum wäre um diese Zeit, aber das soll unter Cetrotide ja nicht so schlimm sein.
Übrigens hat die gute Krankenkasse die Bewilligung zeitnah und ohne mit der Wimper zucken auf IVF abgeändert. Ich werde denen eine Geburtsanzeige schicken, das steht fest.
So. Und was mach ich nun mit Yoga?
Nö. Och nööö.

Montag, 2. September 2013

IVF 5 Tag 1

IVF 1 war - kurzfristig - erfolgreich, IVF 2 und 3 nicht. IVF 3 resultierte in 2 Kryoversuchen, horray. Aber auch die waren nix. IVF 4 wurde im Januar umgewandelt zur IUI, IVF 4 mit Transfer war erfolgreich, IVF 5 wurde zur ICSI. Irgendwann wird es kompliziert, die Übersicht zu behalten. Nach obigen Rechnungen fällt heute der Startschuss zur IVF 5.
Ich tendiere dazu, kurz vor dem Startschuss alle alten Fragen wieder hervorzukramen, die ich jedes verdammte Mal aufs Neue durchkaue und gleichzeitig doch weiss, dass diese Fragen eigentlich schon von den Ärzten beantwortet wurden und eigentlich auch nicht weiterführen. In der 1. Zyklushälfte ist es die Frage danach, wie man die Eizellanzahl verbessern könnte. Um die Punktion herum ist es die Frage, wie man verhindern kann, dass die Eichen frühzeitig springen. Und nach dem Transfer geht es natürlich gleich weiter mit der Frage: wie heiss darf ich duschen, wie eng darf der Hosenbund sein, wieviel darf ich tragen, soll ich ASS nehmen oder lieber doch nicht, was kratzt Würmchen Alkohol, wenn es noch nicht einmal an meine Blutversorgung angedockt ist und was schadet Würmchen potentiell mehr: zuviel Kaffee oder zuviel schlechte Laune durch Kaffee- Entzug?
Fragen über Fragen, die ich mir jedes einzelne Mal aufs Neue stelle und die doch nie beantwortet werden. Egal wieviel ich googlele. Dieses Mal nehme ich mir nun feierlich vor: ich werde versuchen, mich rein auf mein Bauchgefühl zu verlassen. Hierzu habe ich mir diese - Achtung, Vorurteil - schnulzige Meditations-CD von Birgit Zart bestellt. Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll, denn noch ist sie nicht da. Aber wenn ich anfange, den Finger Richtung google zu heben werde ich mir die Stöpsel in die Ohren stecken und meinetwegen auch über die Silberschnur nachdenken, die mich mit meinem zukünftigen Kind verbindet.
Ihr seht, ich bin voreingenommen. Aber gleichzeitig bin ich auch irgendwie empfänglich für sowas. Wir werden sehen.
Und ich werde berichten.
Heute ist also Tag 1. Yiiiiehaaaah!

Mittwoch, 28. August 2013

Komische Zeitverhältnisse

Habt Ihr auch das Gefühl, der August vergeht besonders langsam? Irgendwie scheint der so gar kein Ende zu nehmen. Vielleicht liegt es daran, dass ich soviel gearbeitet habe, vielleicht stimmt aber auch irgendwas nicht mit der Zeitschalte da oben. Morgen kommen die Medikamente aus Frankreich an, wenn ich mir die Nadel setze werde ich dann nicht mehr sagen "Autsch, verflucht" sondern "Zut alors, mon dieu". Klingt doch schon gleich viel besser. Kann ich direkt üben, wenn ich die Rechnung sehe. Sonst habe ich nicht viel zu erzählen gerade. Heute ist meine letzte Nachtschicht und dann bin ich zum Glück raus aus der Nummer. Da werd ich doch morgen gleich mal eine Kerze anzünden und einen Freudentanz aufführen! Bezüglich der anderen Stelle hab ich noch nichts entschieden. Eigentlich würde ich schon gern. Wenn die vielen Punkte nicht wären, die - zumindest in der KiWu-Zeit - dagegen sprechen. Und so wenig wie man sich davon beeinflussen lassen will so entspricht es doch nur der Realität, dass man es dann doch berücksichtigen muß.
Und sonst? Und sonst hoffe ich, dass die Krankenkasse die IVF bewilligt, und das so zügig, dass wir vor der Punktion den Zettel auf dem Tisch haben. Mitte des Monats haben wir den nächsten Termin mit unserer Adoptionsdame, da freue ich mich drauf. Und was gibts noch? Nüscht.
Doch. Ihr kennt das sicher, diese kleine, gemeine, fiese Hoffnung, die mit jedem Zyklus Einzug hält: was brauch ich ne IVF, klappt doch sicher auch so!!!? In ein paar Tagen werden wir es wissen. Wurschtegal, ob ich wirklich dran glaube, ich hoffe immer. Und immer. Und immer.

Montag, 26. August 2013

Entscheidungen getroffen.

So. Das Bauchgefühl wurde befragt und hat Folgendes ergeben: wir machen mit IVF weiter statt ICSI, sofern die Krankenkasse mitmacht und es noch vor Stimulationstart bewilligt. Da sie Geld spart sollte die Umbeantragung rein logisch eigentlich kein Problem sein.
Punkt 2: wir machen in diesem Zyklus keine Endometriumsreizung. Immerhin war ich auch ohne Reizung 2x schwanger, also hoffen wir (toitoitoi und 3x über den Tisch gespuckt) auch auf ein weiteres Mal.
Punkt 3: es wird Menogon statt Gonal, die Anforderung liegt auch schon bei der Apotheke Billmann auf dem Tisch.
Punkt 4: es bleibt dabei, daß wir uns bei der anderen KiWu- Praxis beraten lassen. Vielleicht haben die noch einen ganz anderen Ansatz und kommen nicht nur mit dem Satz "da gibt's keine Studien zu".
Und jetzt werde ich wieder versuchen, das Ganze einfach auf mich zukommen zu lassen und gut ist.

Donnerstag, 22. August 2013

Noch mehr Entscheidungen.

Heute hatte ich das Abschlußgespräch bei meiner KiWu- Ärztin. Das Gespräch war ihrerseits desinteressiert bis leicht genervt, aber vordergründig freundlich. Zur Frage, warum eigentlich ICSI bei unauffälligem Chroosomensatz, war ihre Antwort zuerst, hm, ja, also den Befund habe sie ja vorher nicht im System finden können weil falsches Datum blablabla, und dann meinte sie, man könne den Satz "unauffälliger weiblicher Chromosomensatz" ja auch so interpretieren, daß es sich um meine Zellen gehandelt habe und nicht um die des Kindes. Das könne man zumindest nicht ausschließen. Aber so oder so sei es im Wesentlichen meine Entscheidung. Vorteil der ICSI: man könne Fertilitätsprobleme umgehen (bei uns nicht der Fall, Befruchtungsrate war immer gut) und wenn es nur wenige Eizellen gebe, gebe es natürlich trotz alledem immer das Risiko der Doppelbefruchtung, und dann müsse man eine wegwerfen und alles doof. Andererseits gibt es bei der ICSI durch die Präparation der Eizellen das Risko, daß sie das nicht überstehen und degenerieren. Und die ICSI ist teurer. Und es findet eine Auswahl statt, die nicht die Natur bestimmt. Nur ein Spermium wird zugelassen und nicht alle. Und das Spermiogramm war immer super.
Auch die Frage nach Endometriumsreizung ja oder nein überließ sie meiner Entscheidung. Ich sei schon 2x schwanger geworden ohne Reizung, und da das Endometrium ja schon viermal gestresst worden wäre durch die Ausschabungen wäre sie vorsichtig. Aber klar sei die Reizung im letzten Zyklus vielleicht bissl zu früh gewesen. Man könnt es nochmal wiederholen zu einem späteren Zeitpunkt oder man läßt es eben.
Ob Menogon oder Gonal besser sei: keine Studien, die den Vorteil des ein oder anderen belegen.
Ob Predni ja oder nein: keine Studien.
Ob anderes Protokoll bei Low Respondern: keine Studien, keine Erfahrung.
Ob DHEA oder Testosteron: keine Studien.

Und was bleibt mal wieder? Mein Bauchgefühl. Mein Bauchgefühl tendiert zur IVF statt ICSI, muß ich nur der Krankenkasse irgendwie verklickern. In diesem Zyklus wird es keine Reizung geben.
Alles Weitere wird später entschieden.
Und das Allerbeste zum Schluß: sie geht in die Vereinigten Arabischen Emirate. Weiter weg geht wohl kaum.

Dienstag, 20. August 2013

Schwierige Entscheidung.

Auf der einen Seite mag ich meinen Job manchmal gar nicht. Wenn ich von Terminen fremdbestimmt werde z. B. Oder Klientengespräche unerfreulich verlaufen. Oder wenn ich nachts arbeiten muß. Oder ich das Gefühl habe, daß es totaler Quatsch ist, was ich da tue und völlig sinnentleert. Mir fehlt ein dynamisches Umfeld, Kreativität und mal was Neues. Auf der einen Seite.
Auf der anderen Seite war es ein harter Weg bis hierhin. Ich habe ein gewisses Standing dort, wo ich arbeite, man kennt mich und hält mich für fähig. Die Klienten kennen mich und ich kenne die Strukturen. Und, ja, auch das spielt gerade jetzt auch eine Rolle: ich verdiene ausreichend, um die Behandlungen zu bezahlen und kann dadurch, daß die Frauenklinik in direkter Nähe zu dem Laden ist, wo ich arbeite, die Untersuchungen so planen, daß es niemandem auffällt oder ich dauernd später kommen muß oder ausfalle.
Einerseits.
Andererseits würde sich mir jetzt die Möglichkeit bieten, den Ausstieg zu wagen, den ich mir nach meiner Prüfung eigentlich vorgestellt hatte. Die Arbeit, die auf mich warten würde, wäre eine neue Herausforderung, sie wäre kreativer und konzeptioneller. Nachteil: ich müßte eine Stunde hin- und herfahren. Ich könnte nicht 80% arbeiten. Ich würde deutlich weniger verdienen als jetzt. Und meine Kollegen wären etwa 10 Jahre jünger als ich, weil die meisten dort eben schon nach der Uni oder Ausbildung und nicht nach einigen Jahren im Job dort anfangen. Und ich hätte mit einem ganz anderen Menschenschlag zu tun, was ich mir ja einerseits auch gewünscht habe, andererseits kann es auch sein, dass mir die "dynamischen Kreativen" irgendwann gehörig auf den Nerv gehen werden. Und was wäre, wenn ich in der Probezeit schwanger würde (*hüstel*)? Dann wäre ich vielleicht recht zügig weg vom Fenster, und bei meiner Rückkehr wäre Teilzeit immer noch nicht möglich.
Wenn ich rein nach der Vernunft entscheiden würde, würde ich vermutlich am besten fürs Erste dort bleiben, wo ich bin.
Andererseits....

Samstag, 17. August 2013

Nachtarbeit ist Bäh-Arbeit.

Seit dem Telefonat mit der KiWu-Ärztin hänge ich durch. Ich bin müde, schlecht gelaunt und sauer, obwohl sich für uns im Prinzip ja nichts geändert hat. So oder so, es gibt eine nächste IVF oder ICSI. Trotzdem sitze ich wie festgenagelt auf dem Balkon und empfinde sogar den Weg zum Supermarkt als zu anstrengend. Es gibt doch diese elektronischen Muskel- Stimulationsdinger, die man um den Bauch schnallt und die dazu führen sollen, dass man wahnsinnig schlank wird. Genau so ein Ding wünsche ich mir gerade für meine Mundwinkel. Gsss- Stromstoß und RAUF mit den Mundwinkeln. Gssss- Stromstoß und NOCH EINMAL. Theoretisch könnte ich heute auch unfreundlich bleiben, allerdings muß ich heute noch arbeiten, und je nachdem, wer mir über den Weg läuft, sollte sich nicht fragen müssen, was denn mit der schlecht gelaunten Schrapnell da los ist.
Morgen werde ich mich in die Hängematte werfen und einfach ins Grüne starren. Vielleicht hilft das ein wenig.
Gsss- und RAUF mit den Mundwinkeln....

Mittwoch, 14. August 2013

Nö. Auch nicht besser heute.

Ich bin so empört, dass ich vor Wut heulen könnte. Und wieder einmal ist die verdammte Frauenklinik Ursache hierfür. Ihr erinnert Euch, dass ich mich nach meiner 3. Ausschabung schriftlich "beschwert" habe bzw. darum gebeten hatte, dass man mal ein Auge auf meine Behandlung haben solle, da es doch wohl kein Normalfall sein könne, wenn man nach jeder Ausschabung nochmal ausgeschabt werden muß wegen Plazentaresten. Nun gut, in diesem Brief habe ich vor allem von Vertrauen geredet und dass ich Vertrauen für extrem wichtig halte bei einer KiWu-Behandlung. Und um den Punkt Vertrauen geht es mir jetzt: da die KiWu-Tant ja nun das Haus verlässt habe ich für nächste Woche einen Gesprächstermin vereinbart, um mit ihr nochmal gescheit über meine zukünftige Behandlung zu reden (das Gespräch gestern war nur am Telefon möglich). Um noch abschliessende Fragen klären zu können habe ich einfach mal einen Blick in meine Akte geworfen. Und was springt mir da entgegen: ein Befund vom 17.5.13 aus der Pathologie, in dem von einem stinknormalen Chromosomensatz die Rede ist. Keine Triploidie, also auch keine Blasenmole. Woraufhin ich in der Pathologie angerufen habe, um mit dem Menschen zu sprechen, der die ganze Sache befundet hat. Und der mir nochmals bestätigte, dass anhand der Befundlage nichts, aber auch gar nichts für eine Blasenmole spricht, weder eine partielle noch eine komplette. Ich hatte sofort den Gedanken, eine Handgranate auf die Frauenklinik zu werfen, konnte mich aber gerade noch zügeln. Und da haben wir es wieder: wie soll ich einer Ärztin vertrauen, die mir noch im Juni auf meine Frage, ob es wirklich WIRKLICH eine Mole war und eine ICSI wirklich WIRKLICH sein müsse ins Gesicht sagt, klar, ausser ich wolle dasselbe durchmachen wie im April, nämlich eine Fehlgeburt durch doppelten Chromosomensatz nach doppelter Befruchtung. Ich weiß nicht, wie ich die Zeit bis Donnerstag nächster Woche rumkriegen soll, ohne dieser Dame vorher noch kräftig in den Hintern treten zu können. Entweder sie interessiert es einen alten Scheiß, was ich für eine Behandlung bekomme, oder sie hat den Befund vom 17.5. nicht mal gelesen. Beide Varianten sind absolut indiskutabel. Und ich sehe überhaupt nicht ein, was dann dafür sprechen sollte, im September eine ICSI zu machen statt IVF. Die zusätzlichen Kosten werde ich definitiv NICHT bezahlen.
Das ist doch dieselbe große Inkompentenz wie damals, als 2012 in meinem Befund von einem "Uterus myomatosus" die Rede war, und mein ambulanter Frauenarzt meinte, das stimme einfach nicht und er wisse nicht, wieso die Frauenklinik auf so eine Diagnose komme.
Ich bin so sauer, dass ich der Dame jetzt eine gepfefferte Mail schreiben muß, die sie meinetwegen auch ignorieren kann. Aber ich muß mir jetzt Luft machen, sonst platze ich.

Dienstag, 13. August 2013

Heute ist einfach nicht mein Tag.

Mir wär's wirklich sehr lieb, den Tag heute einfach mal aus meiner persönlichen Geschichte zu streichen. Ich bin heute müde, verpeilt und überhaupt nicht positiv gestimmt, ganz im Gegenteil. Heute mittag hab ich mit "meiner" KiWu- Ärztin telefoniert, wie es denn nun weitergehen soll. Müßt Ihr Euch eigentlich auch immer selbst melden? Irgendwie habe ich immer das Gefühl, wenn ich mich nicht melden würde zum neuen Zyklus, würde auch keiner nachfragen. Aber gut, hatte ich also meine Ärztin an der Strippe und sie meinte leicht zerstreut, dass wir doch mal 2 Zyklen abwarten sollten statt nur einen, damit sich meine Eierstöcke erholen könnten. Daraufhin meinte ich, daß das doch bisher nie einen Unterschied gemacht habe, und im Übrigen habe ich ja wegen der Fehlgeburt im April vor der ICSI im Juli eh schon 3 Monate gewartet und auch das hatte keinen positiven Effekt auf die Follikelanzahl. Sie blieb bei ihrer Empfehlung und meinte auch, ich solle dann im Zyklus vorher nochmal die Pille nehmen. Dann hab ich gefragt, ob sie denn nochmal zur Endometriumsreizung raten würde, die sie doch vor der letzten ICSI so hoch angepriesen hatte. Dazu meinte sie dann, nö, also dazu würde sie nicht raten wegen der Gefahr der Verklebungen (die ich bisher nicht hatte und wieso sollte es wegen so einer kleinen Reizung denn plötzlich Verklebungen geben? Warum raten denn dann alle anderen, die diese Reizungen machen, dazu?? Und wieso hat sie es dann bei mir gemacht, wenn sie nicht überzeugt ist? Und wieso eigentlich an Zyklustag 14 und nicht später??) Fragen, die sie mir nicht wirklich beantworten konnte. Dann meinte sie, sie würde wieder mit Gonal F stimulieren, aber mit einer höheren Dosis, wozu ich dann meinte, ich hätte das Gefühl, daß die Eizellqualität unter dem Menogon besser war, zumindest gab es keine reifen und unreifen nebeneinander. Das überließ sie dann gänzlich meiner Entscheidung, dazu gebe es keine Studien. Und wieso soll ich noch mehr Gonal auf meine spärlichen Eizellen donnern?? Davon werden die doch auch nicht zahlreicher. Und dann, ganz am Ende des Gespräches rückte sie dann damit raus, daß sie Ende des Monats die Klinik verlassen wird.
Womit mir ihre wurstige Egalhaltung plötzlich klar wurde.
Jetzt bin ich sauer und verunsichert, weil ich wieder das Gefühl habe, allein entscheiden zu müssen. Ich will nicht warten, weil ich das Gefühl habe, ohnehin nicht mehr als 2-3 Follikel zu produzieren, warum also warten?? Ich wünsche mir ein Konzept. Jemand, der sich dahinterklemmt und mit mir bespricht, was man noch versuchen kann. Nicht immer Schema F und immer gleich. Ich will, daß vor Stimu-Start ein Ultraschall gemacht wird, um Zysten auszuschließen und nach Antralfollikeln zu schauen. Und ich will auch, daß man mir mal Blut abnimmt, um zu prüfen, ob meine Hormonlage so ist, daß ein Transfer Sinn macht. Ich will nicht dauernd darum bitten müssen, daß man nicht nur TSH
bestimmt sondern auch fT3 und fT4 und ich will, daß die Schilddrüseneinstellung als relevant eingeschätzt wird.
Weil ich mich mit dieser wurstigen Egalhaltung nicht wohl fühle, habe ich jetzt in einer anderen Praxis einen Termin vereinbart. Und nochmal bei der alten KiWu angerufen, daß ich wirklich gern im September weitermachen möchte und nicht erst im Oktober. Was dann seltsamerweise ganz unproblematisch ging. Das Rezept für Menogon kommt mit der Post.
Trotzdem bin ich jetzt latent verunsichert, ob ich nicht doch besser warten und im Vorzyklus die Pille nehmen sollte. Andererseits hatte ich danach beim letzten Mal genau 2 Eizellen. Und eine Schwangerschaft, aber die ging ja in die Hose.
Irgendwie glaube ich mehr an die Statistik als daran, daß die Pille wirklich was nützt in meinem Fall.
Hm.
Mal was ganz anderes: hat schon mal jemand DHEA oder Testosteron genommen, um das Ansprechen auf die Stimulation zu verbessern?

Dienstag, 6. August 2013

Pausenzyklus Tag 1 (oder 2 oder 3?)

Hach jaaaaaaaaaaa. Doppelseufzend und ein wenig mit dem Kopf auf der Tischplatte aufschlagend: Tante Rosa ist da und der ß-HCG-Wert ist (ach was!) <2. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sehr man (oder ich zumindest) immer noch Hoffnung habe, dass es a)Einnistungsblutungen, b)Schmierblutungen, c)Einbildung sein könnten, obwohl ich bereits den ersten Tampon in der Hand halte und ich mir rein rational sicher bin, daß es einfach nur die blöde olle Tante Rosa ist.
Jetzt hab ich es schwarz und weiß und es gibt nichts daran zu deuteln: Frischversuch No 5 ist negativ. Um mich nicht noch mehr runterzuziehen zähle ich die beiden Kryos jetzt mal nicht mit.
Leider war meine KiWu-Ärztin heute nicht da, sie kommt erst nächste Woche aus dem Urlaub zurück, sodass ich sie erst dann fragen kann, wie es weitergeht. Vom Gefühl her würde ich mir das nächste Mal lieber wieder Menogon spritzen, auch wenn der Gonal-Pen in der Handhabung wesentlich komfortabler ist. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass die Eierchenqualität darunter besser war, es keine leeren Follikel gab und keine wilde Mischung als reif und unreif. Ich muss nochmal nachrecherchieren aber ich glaube, es war so. Darüber hinaus bleibt die Frage, ob eine Endometriumreizung nochmal Sinn macht. Nach Anfrage bei Dr. Peet aus Berlin, der das wohl schon seit vielen Jahren macht, wäre der optimale Zeitpunkt für diese Maßnahme eine Woche vor der Blutung gewesen (und mitnichten um den Eisprung herum wie bei mir geschehen). Erwähnte ich schon mal, dass es mich stinksauer macht, dass man sich um jede winzigkleine Information selbst kümmern muss? Nun ja, das sind jedenfalls die Dinge, die ich meine Ärztin noch fragen muß, damit alles geklärt ist, bevor es wieder losgeht.
Bissl geknickt bin ich schon. Andererseits hoffe ich auf die Zukunft, diese Hoffnung ist nicht totzukriegen, das das wundert mich selbst manchmal. Heute morgen habe ich noch darüber nachgedacht, dass es schon wieder nichts geworden ist und plötzlich fiel mir auf, daß ich einen Song aus dem Radio mitgesungen habe. Während ich eigentlich traurige Gedanken dachte. Bin ich vielleicht schon so abgestumpft, was das angeht? Vielleicht ist es mir auch einfach nur in Fleisch und Blut übergegangen, als wäre die latente Traurigkeit ein Teil von mir, den ich mittlerweile als Teil meines Lebens akzeptiert habe.

Sonntag, 4. August 2013

ICSI-Tag 31 ( Tag 11 in meinem Bauch)

Ich fühle es, Tante Rosa ist im Anmarsch. Natürlich fühlt sie sich noch ausgebremst durch das Utrogestgeschiebe, aber ich bin mir zu 80% sicher.
Das Leben ist heute trotzdem nicht nur schlecht und böse und gemein. Heute kommt nämlich P. zurück, der seit Dienstag mit Kumpels auf einem Festival weilte. Er wird erstmal sehr viel Schlaf nachzuholen haben und sich erstmal die 5-10 Schichten Dreck und Matsch aus dem Gesicht waschen wollen,  aber dann gehen wir essen und feiern das Wiedersehen.
Am 19.9. haben wir nochmal einen Termin bei unserer Adoptionsdame, die wissen will, wie wir DEN ANRUF erlebt haben und wie es uns ging, als es dann doch nichts wurde. Erwähnte ich schon, wie nett ich unsere Adoptionsdame finde? Bis dahin möchte ich unbedingt meinen Lebenslauf fertig haben, den haben wir nämlich bisher nicht abgeben müssen. P.hat seinen schon geschrieben, der alte Streber. Ich versuche gerade zu verhindern, daß aus meinem ein ganzer Roman wird.
Auf alles andere habe ich leider keinen Einfluß. Noch mehr Tee trinken und Kügelchen essen und Spritzen in mich hineinspritzen kann ich beim besten Willen nicht. Die Natur ist doch eine alte Zimtzicke. Gibt es jemanden unter Euch, der schon ein leibliches Kind hat und dann trotzdem noch adoptieren konnte? Dieser Gedanke hält mich gerade etwas über Wasser. Vielleicht will unser Schicksal, daß wir erst adoptieren, bevor es nochmal klappt? Zum Thema Adoption habe ich ein richtig gutes Gefühl. Und so herrlandsackalt sind P. und ich auch nicht, daß wir gar keine Chance hätten.

Samstag, 3. August 2013

ICSI- Tag 29 (Tag 9 in meinem Bauch)

Ich werde ganz nervös, wenn mein Zyklus länger als 28 Tage dauert. Tag 28 ist eigentlich mein Stichtag, in der Regel kommt dann die Regel (harhar, dreimal auf die Schenkel geklopft!). Da die Punktion aber ja etwas nach hinten raus verschoben war kann es natürlich sein, daß sich auch die zweite Zyklushälfte dementsprechend nach hinten verschiebt. Und das Utrogest trägt sowieso dazu bei.
Leute, was würde ich um die Melonen geben, von denen Ihr nach dem Transfer oft schreibt! In dieser Region ist nicht mal annähernd was los. Allenfalls ein leichtes Ziehen.
We will wait and see.

Mittwoch, 31. Juli 2013

ICSI- Tag 27 (Tag 7 in meinem Bauch)

Nüscht. Außer der kleinen bekannten Utrogest- Nebenwirkungen.
Ich habe immer noch diese perfekten, über alle 4 Backen strahlende Zellchen vor Augen und kann mich nur wiederholen: hop on, little girl!

Dienstag, 30. Juli 2013

Warum ist das eigentlich so?

Ich erwähnte bei Gelegenheit ja schon des öfteren meine malade schwangere Freundin. Vorab muß ich erwähnen, daß es in den letzten Jahren sehr sehr viele schwangere Frauen in unserem Freundeskreis gab, wobei man allerdings sagen muß, daß meine engsten Freunde vorwiegend Männer sind und Männer einfach nicht so wahnsinnig mitgehen beim schwanger sein. Mit ihnen war es nicht krampfig und mit meiner besten Freundin auch nicht. Aber mit der Freundin, mit der ich nun seit 3 Jahren eine wirklich ermüdende Auf- und Abfahrt der Gefühle geteilt habe, die auch Warteschleifen und IVFs hinter sich hat und (unschwanger) verstehen konnte, wie schwierig es manchmal ist, ist nahezu komplett untergetaucht, seitdem sie schwanger ist. Kein Kontakt, den nicht ich herstellen muß. Kein Gespräch, was ich nicht durch mehrfaches Nachfragen in Gang halten muß. Und in den Kontakten kein wirklicher Austausch sondern ein Wechsel von kurzen Sätzen. Als ob mich ihr Leben nun nichts mehr angehen würde. Schon vorab habe ich ihr immer wieder gesagt, wenn sie schwanger werden sollte und ich nicht, daß ich mir wünschen würde, daß wir weiterhin unverkrampft Kontakt haben können. Daß sie nicht das Gefühl haben muß, sie könne mit mir nicht über ihre Schwangerschaft reden. Daß sie nicht denken soll, ich interessiere mich nur für das "nicht schwanger sein" und nicht auch für das "schwanger sein". Und nun ists doch krampfig geworden. Und alle Versuche meinerseits, die Lage wieder zu entkrampfen, schlagen fehl. Zuerst habe ich es für falsche Rücksichtnahme gehalten. Mittlerweile bin ich mir da gar nicht mehr so sicher, zumal ich wirklich tausendmal klargestellt habe daß sie keine Rücksicht nehmen muß, daß ich nicht in Trauer versunken bin oder Mißgunst, daß ich mir nicht ihr Kind wünsche sondern eines mit P. und daß ich gar nicht so hoffnungslos bin, daß auch wir mal eine Familie sein werden. Und irgendwann habe ich gedacht, vielleicht ist es gar keine Rücksichtnahme sondern einfach tatsächlich so, daß sie aktuell nur um sich selbst kreist und nichts anderes als ihre eigene Befindlichkeit wichtig ist. Aber daß gerade sie sich so verhält, obwohl wir doch vorher so wahnsinnig viel über genau das und wie sehr uns das nervt geredet haben, tut dann doch weh.
Wieso ist das eigentlich so? Auch wenn schwanger sein und Kinder haben schön und wichtig und zeitintensiv ist und überhaupt, und auch wenn wir alle den Schwangeren und Müttern das von Herzen gönnen: warum bleibt kein Blick übrig für andere Dinge, die vielleicht auch noch relevant sein könnten? Wieso ist keine Zeit und kein Sinn mehr dafür da, mal von sich aus anzurufen und sich einfach auch mal zu erkundigen, wie der Stand der Dinge ist und wie es um das Leben anderer bestellt ist? Ist das egoistisch oder zuviel verlangt, sobald jemand schwanger oder Mutter ist??

Freitag, 26. Juli 2013

Wenn man es so betrachtet....

Wenn man es so betrachtet: entgegen der geschätzten Meinung der Frauenklinik hatte ich keinen mit Myomen durchsetzten Uterus. Ich hatte -so vermute ich zumindest- auch keine Blasenmole. Vielleicht bin ich dann auch nicht "iatrogen infertil"? Vielleicht brauche ich einfach ein bißchen länger als andere Mädels? Obwohl ich 2 Schwangerschaften in 12 Monaten einen ganz ordentlichen Schnitt finde.
Gibt nix was es nicht gibt.
Also, mein liebes Mädelchen da unten in den tiefsten Tiefen meines Bauches: mach's Dir gemütlich. Für Getränke sorge ich dann.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Treffer und versenkt.

Aus einer hübschen reifen Eizelle und einer unreifen ist ein wunderhübscher vierzelliger Embryo geworden, der nun bebrütet wird. Der Wunsch ist hier sicherlich Vater des Gedankens, aber beim Blick in den Monitor und der begeisterten Labordame im Ohr hatte ich auch das Gefühl, daß dieser Embryo, jawohl dieser Embryo ganz besonders schön aussieht. Er hat weder Dellen noch Pünktchen noch sonst ebbes sondern strahlte an allen vier Enden. So und genauso soll es sein.
Gut. Ganz tief in meiner Anti- Esoteriker- Grabbelkiste ist mir bewußt, daß die Eizellen bei einer ICSI -vermutlich- anders aussehen als bei einer IVF, immerhin werden die ja entsprechend aufbereitet. Aber ich möchte mich an dieses formschöne, hübsche Bild erinnern und dem kleinen Häuflein alles Liebe wünschen. Du bist herzlich willkommen. Mach es Dir bequem. Und wenn Du andockst habe ich das Gefühl, daß Du ein Mädchen wirst. Und solltest Du andocken und ein Junge werden, dann liest Du vielleicht irgendwann mal diese Zeilen und wirst denken:"Die Mama mal wieder. Völlig gaga." Ich werde Dich trotzdem nicht hauen. Ich schwör.

Montag, 22. Juli 2013

1 bis 1 1/2

Der Dormicumflug war wieder einmal ein absolutes Highlight, die Ausbeute dann leider nicht so. Von den 4 1/2 Follikeln, die man im Ultraschall sehen konnte waren 2 leer. Aber AAABER es konnte eine schöne Eizelle gewonnen werden und eine etwas kleinere. Jetzt heißt es abwarten, ob sich beide schön befruchten lassen. Morgen wissen wir mehr.

Sonntag, 21. Juli 2013

Sommer, Sonne, Hoffnungsschimmern.

Lange, lange hab ich mich nicht mehr hingesetzt, um zu schreiben (obwohl ich dies auch nicht im Stehen getan habe und im Liegen schon gar nicht (hahahihihoho). Erst gestern bin ich auf der Suche nach Nagellack über meinen knallroten gestolpert, den ich als eine Art Trotzreaktion gegen das Universum, das Schicksal und den ganzen Rest im letzten Sommer getragen hatte, als es mir und uns gerade ganz besonders mies ging. Da wäre ein bißchen Psychotherapie vielleicht verhätnismäßiger gewesen als so ein furznormaler Nagellack? Mag sein. Aber meine Stimmung hat er gehoben für eine Weile. Und immer, wenn ich auf meine knallroten Zehen geblickt habe hatte ich das Gefühl, ich zeige dem Schicksal den Mittelfinger. Die Waffen eine Frau eben. Die einen fahren mit dem Panzer vor, die anderen tragen Nagellack auf. So sieht's aus. Metaphorisch betrachtet.
Wievel passiert ist seit diesem Nagellack ist unglaublich. Wir sind anerkannte Adoptivbewerber, haben eine weitere Schwangerschaft hinter uns und insgesamt 4 IUIs, 4 IVFs und 2 Kryos. Wir haben einen von hoffentlich vielen Anrufen unserer Adoptionsdame erhalten. Und von allem anderen, was nichts mit dem Kinderwunsch zu tun hat, ganz zu schweigen. Die Fehlgeburt im April hab ich ganz gut verpackt, es hat sich dann doch anders angefühlt, Ende der 7.SSW einen kleinen Punkt mit Herzschlag zu verlieren als ein winziges Baby mit Gesicht und strampelnden Armen und Beinen um die 12. SSW. Und daß ich durch die Lernerei abgelenkt war hat sein Übriges getan. 

Im Garten wird gerade Kindergeburtstag gefeiert, was mich an einen Spruch einer Freundin erinnert: "Kinder sind wie Irland. Wenn es mal nicht regnet, ist es wahnsinnig schön." 
Unten wird gebrüllt, geheult und mit riesigen Plastikteilen gespielt. Wer das größte Plastikteil sein Eigen nennen darf ist der Coolste, wer mit Sachen spielt, die nicht ihm gehören, wird angeplärrt. Das Geburtstagskind trug bereits im Babyalter einen Strampler mit der Aufschrift "mein Papa ist Arzt und fährt Porsche". Leider stimmt beides. Wundert einen da noch irgendwas? Ganz ehrlich und ohne "will auch Kinder haben"- Zynismus: solche Blagen muß ich nicht haben. 

Während ich hier so vor mich hin schreibe fällt mir auf, daß wesentlich mehr Nicht-Kind-Bezogenes in der Zwischenzeit passiert ist als Kind-Bezogenes. Kurz zusammengefaßt haben wir es uns wirklich gut gehen lassen. Der Urlaub war wahnsinnig schön, und im Sommer ist sowieso immer so viel zu tun! Gerade stecke ich schon mitten im nächsten Zyklus. Dieses Mal ist ja eine ICSI geplant, wegen der Blasenmole beim letzten Mal. Stimuliert habe ich wieder mit Gonal F und morgen ist Punktion! 
Beim Ultraschall waren 4 schöne Follikelchen auf der linken Seite zu sehen plus ein kleinerer, die rechte Seite pennt. Mit der Ausbeute bin ich hoch zufrieden, immerhin ist es doppelt soviel wie beim letzten Mal und schon oft hat sich ja nun gezeigt, daß die Menge nicht entscheidend ist.

Ich werde Euch berichten!!

Montag, 3. Juni 2013

Prüfung und Anruf

Prüfung bestanden!!! Jodeldidoo!!! Mann, was hab ich mir vorher für einen Kopp gemacht und im Endeffekt war alles halb so wild. Einer der Prüfer hat mir sogar einen Job angeboten... :0) Was sagt man dazu? Ich bin jetzt so platt, daß ich sofort 10 Stunden schlafen könnte. Machen wir aber nicht, jetzt wird gefeiert!!
Einen kleinen Dämpfer gibt es dann allerdings auch zu berichten: vor einer Woche kam DER Anruf von der Diakonie, sie hätten da eine Frau, die erst im 7. Monat gemerkt hätte, daß sie schwanger sei, hätte ab und an allerdings auch Alkohol getrunken, ob wir uns das trotzdem vorstellen könnten. Na klar! Nun gut, heute wurden dann der Dame 3 Paare zur Auswahl vorgelegt (Fotos und Steckbrief usw) und sie hat sich für eins entschieden. Und das sind leider nicht wir :0(
Frau R. meinte allerdings auch, daß die Mutter hochambivalent gewesen sei, ob sie das Kind überhaupt abgeben möchte. Sie hätte ihm schon einen Namen gegeben und spreche mit ihrem Bauch usw. Nu ja. Wäre ja besser für das Kind, wenn sie es behalten würde und eine Beziehung aufbaut. Trotzdem sind wir natürlich geknickt, zumal das, was sich die Mutter für ihr Kind gewünscht hat genau zu uns gepasst hat. Und überhaupt wäre das nach so kurzer Zeit und nach allem, was gewesen ist, natürlich fantastisch gewesen. Das hätte sowas Schicksalhaftes gehabt.
Aber et is wie et is und somit fahren wir wie geplant am Donnerstag in Urlaub! 

Donnerstag, 23. Mai 2013

Frust abzugeben, gern im Tausch

Grmpf. Das Wetter schlägt mir so langsam aufs Gemüt. Das ohnehin schon matschig ist von dem ganzen Unbill, der hinter uns liegt. Mögt Ihr auch so gern Wörter, die uralt und doch so schön sind? Unbill, darob, hanebüchen. Das ist ja mein absoluter Favorit. Hanebüchen. Klingt einfach toll. Hanebüchen ist übrigens, daß mir weiterhin keiner eine genaue Auskunft erteilen kann, ob es nun eine Blasenmole war oder nicht (ßHCG war am Mittwoch bei 5, also von wegen langsamer Abfall, das ist völlig normal!). Meine laienhafte Meinung dazu mittlerweile: schiebt Euch doch diese blöde Geschichte sonstwohin. Trotzdem will meine KiWu-Tant nun eine ICSI statt IVF. Obwohl P. und ich nix, aber auch gar nix haben, weder verklebte Eierstöcke (v.a. P. so ganz und gar nicht) noch fehlende Eisprünge noch ein schlechtes Spermiogramm. Ist doch völlig irre, mit Kanonen rumzuballern, wenn man nicht mal den Feind richtig sieht!
Hanebüchen ist auch, daß ich mich trotz Psychostress entschieden habe, diese blöde Prüfung, die noch ansteht, zu machen. Es fällt mir wahnsinnig schwer, mich zu konzentrieren, und den ganzen Schmus zu behalten fällt mir noch schwerer. Aber zum einen lenkt es ab und zum anderen kann ich den Puff, in dem ich jetzt arbeite, dann endlich mit einem guten Gefühl hinter mir lassen. Richtig richtig peinlich wäre es natürlich, die Prüfung nicht zu bestehen. Das bekommt mein Chef sicherlich mit und das wäre richtig richtig fürchterlich. Mag ich gar nicht dran denken.
Da ich es gerade so schlecht aushalte im Job habe ich mich vorsorglich schon mal woanders (aber in der Nähe) beworben. Und prompt ein Vorstellungsgespräch bekommen. Eigentlich macht es wenig Sinn, da P. sich ja bereits bewirbt und wir aus dem Pupskaff ja weg wollen, in dem wir momentan wohnen. Andererseits ist diese Warterei, bis sich etwas ergibt, unerträglich für mich und wird zunehmend unerträglicher. Und da ich ja nun nicht mehr schwanger bin kann mich auch keiner in der Probezeit rauskicken ohne triftigen Grund.
Na mal sehen. Momentan bin ich wirklich am Ende dessen, was ich emotional leisten kann. Am liebsten wäre mir ein Job, in dem ich in Ruhe vor mich hin brasseln kann. Kleines Team, nette Atmosphäre, überschaubare Arbeitszeiten. Zeit für einen Tee zwischendurch. Nicht ein Tag, der durchgetaktet ist, in dem ich weder Zeit habe, was zu essen noch was zu trinken, in dem ich von vornherein weiß, daß ich Überstunden machen muß, um alles, was mit Dokumentation zu tun hat, zu erledigen, weil zwischen den Terminen einfach keine Zeit dafür da ist, in dem ich in meinem Zimmer  hocke und einen Kunden nach dem nächsten abarbeite, ohne Kontakt zu den Kollegen. Weil auch die in ihren Zimmerchen hocken und den Tag durchhecheln.
Geht einfach nicht. Nicht mehr.

Dienstag, 14. Mai 2013

Ein bißchen nicht schwanger.

Mann, war ich nervös vor dem Kontrolltermin heute morgen. So ganz entspannt bin ich im Nachhinein immer noch nicht, aber ein bißchen beruhigter schon. Erstmal zum Ultraschall: es ist eine schöne Linie zu sehen, die am Ende etwas ausgefranst aussieht. Nach Meinung der KiWu-Ärztin sei die Schleimhaut dort "noch etwas rauh". Sie sei bei der letzten OP dabei gewesen und hätte "mitgeschaut". Und der Rest sei halt wohl sehr fest noch dringesteckt in seinem Tubenwinkel, sodass man schon etwas fester hätte kratzen müssen. Eklig. Sei aber nicht schlimm. Wieso guckt die Kuh dann immer so immens besorgt?? Mann, wenn ich die nicht ein wenig kennen würde und wissen würde, daß die immer so guckt, würde ich mir jetzt wieder einen Wahn-sinns-kopf machen. Harhar. Ich hoffe, die Ironie kommt rüber... ;0)
Der histologische Befund hat nix Spezifisches ergeben, somit bleibt die Blasenmole fraglich und ein Rätsel.
Und der ßHCG ist bei 16. Da war ich erstmal sehr unbefriedigt, weil ich mir eine Null erhofft hatte, andererseits habe ich bei den Werten vom letzten Jahr nochmal nachgeschaut, und die waren ähnlich.
Was bleibt jetzt noch zu tun?
Nix.
Der Wert wird nächste Woche nochmal kontrolliert und dann sehen wir weiter. So oder so sollen wir noch einen Zyklus abwarten, bis diese Endometriumsverletzung im Vorzyklus zur IVF gemacht wird.   Jetzt haben P. und ich lang hin und her überlegt und sind zu dem Schluß gekommen, daß wir dabei bleiben, im Juni Urlaub zu machen. Das bedeutet zwar, daß wir einen Zyklus länger warten (bis zum Vorzyklus), aber die Alternative, nun gar nicht wegzufahren, ist auch daneben. Wir haben beide das Gefühl, daß uns ein Tapetenwechsel gut tun wird. Und nichts hindert uns daran, es bis dahin ohne Hormone zu versuchen...

Samstag, 11. Mai 2013

Was ich wohl nie sagen werde...

"Ach übrigens, ich bekomme ein Baby. Bin zwar erst in der 8. Woche aber dachte, ich sag es Euch einfach schon mal."
"Ach übrigens, ich bekomme ein Baby. Wir haben so lange dafür geübt, bestimmt 6 Monate. Wir dachten schon, irgendwas stimmt nicht mit uns. Hahahihihoho."
"Ach übrigens, ich bekomme ein Baby. Ich bin schon in der 11. Woche und hab schon mal angefangen, Strampler zu besorgen."
"Ach übrigens, ich bekomme ein Baby."

Nee, nee, nee.

Stattdessen werde ich sagen:
"Juhu, ich bekomme ein Baby! Ach übrigens, ich bin in der 20. Woche. Bisher war alles gut."

Oder ich werde sagen:
"Darf ich vorstellen: das ist XY. Nö, schwanger war ich nicht. Sie/Er war einfach plötzlich da. Ein Wunder!!"

Freitag, 10. Mai 2013

Die Welt ist eine google...

...und das ist echt anstrengend. Ich will eigentlich überhaupt gar nicht googlen, und trotzdem kann ich es nicht lassen. Es sind immer dieselben Themen, die gegooglet werden, und meistens komme ich ohnehin zum Schluß, daß das, was für andere zutreffend war, nicht unbedingt auch auf mich zutreffen muß. Ich suche nach einem Handlungs- und Behandlungsplan, nach einer Seite, auf der steht: "Hallo, liebe Emma (auf diese Anrede würde ich Wert legen), genau so musst Du es machen. Alle anderen Alternativen sind völliger Quatsch und total sinnlos und reine Zeitverschwendung."
Und schon würde Klarheit herrschen und man könnte seine Zeit mit anderen Dingen füllen. Was ich z.B. gerade zum 100.000sten Mal gegooglet habe ist die Frage, ob man bei "Hashimoto und sonst nix" auch in den Übungszyklen ohne IVF/ICSI Prednisolon nehmen sollte. Und wenn ja, in welcher Dosis und auch wirklich über Monate hinweg, bis es denn wieder geklappt hat? Eine unter Euch hatte doch mal kommentiert, daß ihr das so empfohlen wurde, bzw. daß sie es so gemacht hat, allerdings wurde sie recht zügig schwanger, sodass ich nicht weiß, wie die Empfehlung wäre, wenn es nun über Monate nicht geklappt hätte? Mal 4 Wochen ja und mal 4 Wochen nein finde ich irgendwie so willenlos. Nachdem ich in allen Kryo- und IVF- Zyklen bis 15 mg Predni eingenommen habe, habe ich durchaus Nebenwirkungen, Speck am Bauch, wo vorher keiner war, und ein runderes Gesicht. Ist nicht tragisch und nehme ich gern in Kauf, wenn ich eben wüsste, daß das der richtige Weg ist. Ich vermute mal, daß wir nach der letzten Ausschabung nicht wie geplant und erhofft sofort weitermachen können, ich rechne mit 3 Zyklen Pause. Da wir ohnehin im Juni in den Urlaub wollen, wäre das schade mit der Warterei aber ok. Und tief in mir drin hoffe ich ja immer noch, daß es vielleicht doch mal auf natürlichem Wege klappt. Dagegen spricht eigentlich nichts, weder bei mir noch bei P. Außer der vermaledeiten Schilddrüse. Insofern wäre es doch grandios, wenn wir die 3 Monate nutzen, um es nochmal so zu probieren. Aber so ganz ohne Optimiererei kann ich wohl irgendwie nicht. Ich werde Fr. Brakebusch fragen, was sie zum Predni meint. Und lasse das googlen.
So.
Bißchen Angst habe ich auch vor der Kontrolle am Dienstag, insbesondere dem Histobefund. Warum mir das jetzt zu schaffen macht, weiß ich auch nicht. Wird schon. Genauso wie der ßHCG- Wert. Wird alles schon.

Dienstag, 7. Mai 2013

Ausgeschabt. Lobrede gehalten. Ins Bett gekippt.

Alles neu macht der Mai. Heute morgen waren noch zwei Notfälle vor mir dran, sodass ich nicht gegen halb 8 sondern gegen halb 11 in den OP kam. Danach war ich bis etwa halb 1 komplett stoned und habe - schon wieder- eine gelallte Lobrede auf die Anästhesie gehalten. Zumindest laut meiner amüsierten Bettnachbarin. Peinlich, peinlich. Wieso mache ich das jedesmal??
Das ßHCG ist nun bei 187 und ich soll nächsten Dienstag in die KiWu- Ambulanz zur nächsten Kontrolle kommen. Ob der Rest nun vollständig draußen ist, ist eine Frage, die mir dann wohl erst nächste Woche beantwortet werden wird. Jetzt sitze ich mit P. auf dem Balkon und grille. Kennt jemand Bruce? Bruce ist eigentlich ein Blumenkasten, der vorgibt, ein Grill zu sein. Und ist für kleine Balkone eine wirklich tolle Erfindung.
Herzlichen Glückwunsch an die Mama von M und A!!! Ich hoffe, sie und die Mama sind gesund und wohlauf.

Montag, 6. Mai 2013

Vielleicht ist morgen Tag Null

Morgen um 7:30 Uhr bin ich dran. Krasse Uhrzeit. Bin nervös.
Vielleicht ist morgen dann diese ganze Misere vorbei, vielleicht ist morgen Tag Null vom Rest meines Lebens.

Samstag, 4. Mai 2013

Wishin' and Hopin'

Noch habe ich ßHCG im Körper, vielleicht ist der totale Absturz daher noch nicht eingetreten. Vielleicht bin ich mittlerweile auch "abgehärtet", auch wenn das -eigentlich- ganz furchtbar wäre. Vielleicht bin ich resigniert und merke es nicht mal? Vielleicht sind die Ereignisse drumherum momentan auch ganz gut zur Ablenkung. Vielleicht ist es aber auch einfach so, daß ich mich nach der Zukunft sehne und daher keinen Blick auf die Gegenwart habe. Die Zukunft, in der dieses ganze Hin und Her, diese ganze Herumprobiererei und Warterei endlich ein Ende hat. Trotz des ganzen Haufens Streß, Komplikationen, Kummer und Mühe bin ich in den Tiefen meiner Seele davon überzeugt, eines Tages Kinder zu haben. Ihr merkt, sie spricht von KinDERN. Bekommt sie nie genug? 
Es gibt Phasen, da zweifle ich wieder daran, ob es jemals so sein wird, spätestens, wenn das nächste Negativ kommt wird es sicherlich wieder soweit sein, daß ich kaum daran glauben kann, daß diese ganze Plackerei irgendwann ein Ende haben wird. Aber dann vergehen ein Tag oder zwei, und schon ist diese Hoffnung wieder da, die sich manchmal sogar wie eine Gewißheit anfühlt. Von 4 IVFs war ich immerhin zweimal schwanger. Das sind doch gar keine so schlechten Voraussetzungen (die Jahre ohne Erfolg, die IUIs und Kryos lasse ich mal außen vor...). Nachdem nun einige Tage vergangen sind, glaube ich auch gar nicht mehr so recht an die Blasenmole. Sollte der Wert nach der Ausschabung rasch wieder bei Null sein, ist die Diagnose ohnehin vermutlich unwahrscheinlich. 
Was mir am meisten zu schaffen macht, ist die Ungeduld: wann können wir wieder starten? Wann werden wir wieder einen positiven Test in den Händen halten dürfen? Oder auch: wann kommt wohl der Anruf der Adoptionsstelle? Diese immerwährende Warteschleife geht mir auf den Nerv. Was mir aktuell erstaunlicherweise gar nicht auf den Nerv geht, ist die Schwangerschaft der besagten Freundin. Ich dachte, es würde mich traurig machen oder zumindest mit Bedauern erfüllen, daß ich bei ihr nun beobachten kann, was gewesen wäre, wenn. Tut es aber nicht. Ob in China ein Sack Reis umfällt oder 10 Leute um mich herum schwanger sind, fühlt sich momentan ähnlich wurstig an. Das 
Einzige, was mich diesbezüglich nervt ist, daß sie nichtmal angerufen hat. Ist schon heftig, wie wenig das direkte Umfeld mit dem Thema Fehlgeburt etwas anfangen kann. Ich habe dann immer dieses
Bild vor Augen, daß alle Freunde am Tisch sitzen und, adrett gekleidet, mit ihren Kinderchen zusammen Tee schlürfen, und P. und ich kommen total abgerissen und über und über mit Matsch verdreckt dazu, setzen uns an den Tisch, und der einzige Kommentar, der kommt ist "oh, indeed". Und schon wird weitergeschlürft.
Irgendwann werden die Ereignisse wieder mehr in den Hintergrund gedrängt sein und dann ist es auch wieder in Ordnung. Irgendwann. 

Freitag, 3. Mai 2013

Ende in Sicht. Hoffen wir mal.

Fortschritte in den letzten Tagen: ich habe nur noch einmal geheult, und zwar nach P.'s Kommentar. Ich weiß, er steht mir immer bei, egal ob er das zum Thema macht oder nicht, aber eben weil er diese Dinge nur ungern bespricht und eher Taten sprechen läßt, hat mich das umso mehr berührt.
Ansonsten habe ich das Gefühl, die Fehlgeburt ganz gut verpackt zu haben, vielleicht bin ich auch einfach abgelenkt von den Ereignissen drumherum. Die Ultraschallkontrolle heute morgen hat ergeben, daß der Geweberest recht unbeeindruckt ist vom Methergin. Da ich kaum Krämpfe und Blutungen hatte war dieses Resultat nicht wirklich überraschend. Überraschend ist, daß das ßHCG trotzdem fällt, zwar langsam aber trotzdem kontinuierlich, von 700 am Montag auf nun 329. Insgesamt ist es trotzdem langsamer als es sein sollte, und da ja offensichtlich ein Rest feststeckt ist der Wert auch eigentlich völlig lala. Insofern muß ich am Montag zur Vorbereitung (Anästhesieaufklärung) und am Dienstag wird eine Hysteroskopie gemacht. Sollte man einen Rest sehen wird er entfernt, sollte man nichts sehen wird nix gemacht. Wobei letzteres ja ohnehin unwahrscheinlich ist wg s.o. Und jetzt kommt's: der leitende Oberarzt macht den Eingriff, guckna!! Ist mir ja nun fast ein wenig peinlich, daß durch meine KiWu- Ärztin mehrfach betont wurde, sie habe mit dem operativen Team telefoniert und es sei klar, daß ich nicht "der Dienstbesetzung am WE" übergeben werde, sondern daß das jemand macht, der viel Erfahrung mit so einem Eingriff hat. Unseren Brief hat sie nicht erwähnt (der ging ja auch ans operative Team), ich bin aber überzeugt, daß der inzwischen die Runde gemacht hat. Eigentlich bin ich ja froh, daß nun wirklich kontrolliert wird, was gemacht wird, andererseits ist es mir schon wieder unangenehm, so a la feine Dame. Die ich nicht sein will. Ich will nur gescheit operiert werden, ob das der leitende Oberarzt macht oder der Hausmeister ist mir wurst, wenn das Resultat stimmt.
Sollte das ßHCG nach dem Uterusputzen schnell wieder bei 0 sein glaube ich einfach nicht an die Blasenmole. Im Histo- Befund steht lediglich etwas von "Herden mit deutlicher Trophoblastproliferation", explizit steht nichts drin von wegen "moliger Umwandlung" oder so ähnlich. Entweder wollte der Pathologe sich nicht festlegen oder "Trophoblastproliferation" ist immer mit "Mole" gleichzusetzen. Das wird zumindest von einem Forumsarzt angezweifelt. Die KiWu-Ärztin will ja nun im nächsten Schritt eine ICSI machen statt IVF, um eine nochmalige Mole zu umgehen. Bevor das passiert können wir den Befund ja nochmal durchkauen. Sicher ist nix.

Dienstag, 30. April 2013

Erstaunlich, erstaunlich

Gerade hat einer der Oberärzte aus der Gyn angerufen in seiner Funktion als Leiter der operativen Abteilung. Alldieweil saß ich schniefend vor der Huldigungszeremonie von Wilhelm Alexander. Bin gerade sehr SEHR nah am Wasser gebaut. Nun gut, auf jeden Fall verlief das Gespräch ganz sachlich, er hat sich für den konstruktiven Brief bedankt und Verständnis gezeigt, daß wir vor dem nun 4. Eingriff, sollte er denn stattfinden, Sorge haben, nachdem er zweimal mißlungen war. Er hat gemeint, sie würden bei einer "jungen" Patientin mit Kinderwunsch eben nicht heftig im Uterus herumkratzen, sondern vielmehr sehr vorsichtig sein, darum könne es schon mal passieren, daß an schwer zu erreichenden Stellen Gewebe übrig bleibe. Warum ich das in meinem Umkreis bisher noch nie erlebt habe und schon gar nicht zweimal sei mal dahingestellt. Mir war wichtig, daß die Klinik weiß, daß wir nicht alles hinnehmen und darauf Wert legen, daß beim nächsten Mal besser hingeschaut wird, und das wird wohl der Fall sein, da beim nächsten Mal ein erfahrener Oberarzt den Eingriff machen wird unter hysteroskopischer Kontrolle und keiner der Assistenten. Der Name der Dame, die den Eingriff gemacht hatte, wurde mir im Übrigen auch genannt, ganz erstaunlich. Dabei hatte ich extra nochmals erwähnt, daß ich keinen namentlich beschuldigen wolle.
Aber sie haben sich gemeldet. Find ich fair.

Sei ein Schatz und spucks aus

Hm. HM. HM. HM. Mehr kann ich dazu eigentlich gar nicht sagen. Das ßHCG ist von Freitag auf Montag von 1305 auf 700 gefallen, der Geweberest hat sich laut meinem Gyn jedoch leicht vergrößert. Da er auch noch ordentlich durchblutet ist hat er mir ganz klar zur Ausschabung geraten, wollte den Sachverhalt aber nochmal mit meiner KiWu-Ärztin erörtern. Auf die Option Methergin angesprochen meinte er, das würde seiner Ansicht nach wahrscheinlich nichts bringen.
Danach bekam ich einen Anruf, ich solle zur KiWu-Ambulanz, zum Gespräch. Die Ärztin dort wiederum meinte, sie sei weiterhin sehr zurückhaltend mit einer weiteren Ausschabung, sonst hätten wir irgendwann nur noch Narbengewebe und überhaupt. - Schreck. Laß. Nach. - Wenn Ausschabung, dann nur unter Sicht mit Hysteroskop und auch dann nur das Fitzelchen, was übriggeblieben ist, nicht den Rundumschlag. Sie hat dann nochmal geschallt, den Kopf hin und her gewiegt und gemeint, sie würde empfehlen, es mit Methergin abbluten zu lassen. Sie hätte mit meinem Gyn darüber gesprochen und wisse, daß er davon nichts halte, wolle es aber trotzdem versuchen, denn mit "den paar Tagen" verschenke man sich nichts.
Heute nachmittag bekomme ich die erste Ampulle in den Popo und dann jeden Tag bis einschließlich Freitag.
Eigentlich wäre heute mein erster Arbeitstag nach dem Schrecken, das habe ich dann gleich wieder abgesagt, Ende offen. Ist doch alles zum Davonlaufen. Jetzt sitze ich hier und male mir aus, wie der Rest weiterwächst und weiterwächst, das Myometrium befällt und ich irgendwann den Uterus komplett entfernt bekommen muß. Ich bekomme Chemo, meine Haare fallen aus und ich kann nie wieder arbeiten gehen. Bei meinem Glück in der Hinsicht scheint alles möglich.
Ich muß jetzt mal einen Stop einlegen, rein gedanklich, sonst drehe ich noch vollends durch. Vielleicht lade ich mir einen Film runter und starre stumpf auf die Glotze.
Herrje.
Vielleicht klappt es auch, daß der Rest verschwindet, aber irgendwie glaube ich nicht dran. Vermutlich sinkt der Wert weiter, erreicht aber nicht Null. Und dann muß ohnehin geschabt werden. Gibts andere da draußen, die >3 Ausschabungen hatten? Hat das irgendwas Nachteiliges bewirkt?

Montag, 29. April 2013

Nicht einfach heißt schwierig.

Der ßHCG- Wert von Freitag ist 1305, demnach viel zu hoch für 14 Tage nach Ausschabung. Irgendwie wundert's mich auch nicht, nachdem noch ein ordentlicher Knödel im Uterus sitzt. Was mich verunsichert ist nun das Risiko der Entzündung, eine Antibiotikaprophylaxe habe ich bisher nämlich nicht erhalten. Und ich frage mich, ob es überhaupt wahrscheinlich ist, daß der verdammte Rest von allein schrumpft oder abgeht, wenn es wirklich eine Blasenmole war. Darüber hinaus ist es mir ein Rätsel, wie es unter kontrollierten Bedingungen zu einer Blasenmole nach IVF kommen kann, immerhin wurde ja die dritte Eizelle genau aus dem Grund der Doppelbefruchtung verworfen. Mich quälen Fragen über Fragen, die noch nicht beantwortet wurden, erst morgen ist mein nächster Termin beim Gyn. Das Wochenende war dementsprechend grauenhaft, P. und ich haben wie betäubt versucht, die Zeit totzuschlagen. Aus dem Ärger heraus, daß auch diese Ausschabung in die Hose ging und schon wieder ein Rest übriggelassen wurde haben wir ein Schreiben an den Klinikchef und den Chef des OP- Zentrums aufgesetzt. Höflich und sachlich. Darin habe ich all die Dinge beschrieben, die beim ersten Mal schon schiefgegangen sind (nachzulesen im Blog) und die ich beim ersten Mal noch mit einer gewissen Gelassenheit hingenommen habe (gut - zumindest nachdem die erste Wut verraucht war aber das müssen die ja nicht wissen). Und daß wir aufgrund der nun schon wieder fehlgeschlagenen AS einer voraussichtlich 4. OP dieser Art (ich halte es einfach nicht für realistisch, daß ich da drumherum komme ) mit sehr viel Sorge entgegenblicken und darum bitten, daß besonderes Augenmerk auf Behandlung und Nachsorge gelegt werden möge.
Alles ganz sachlich. Aber hoffentlich mit deutlicher Aussage. Mit ein Grund, warum wir diese "Rückmeldung" verfasst haben, war das Gefühl, etwas tun zu können und nicht schon wieder hilflos den Dingen ausgeliefert zu sein, die passieren. So. Jetzt bin ich gespannt, ob da eine Reaktion kommt.
Und nach gefühlt 10 Stunden google bin ich per Zufall auf einen Spruch von H. Hesse gestoßen:

Auf einfache Wege schickt man nur die Schwachen. 

Diesen Satz schicke ich jetzt mal in den Äther zu allen Abkürzungsdamen da draußen, die ähnlich beschissene Erfahrungen machen mußten.

Freitag, 26. April 2013

Verdammte dreckige Hurenbockscheiße.

Nein, mit dem Schicksal versöhne ich mich wohl, wenn überhaupt, erst später. Aus dem bunten Katalog der Unwahrscheinlichkeiten kommt nun wieder etwas dazu: die histologische Untersuchung des Materials, was bei der Ausschabung gewonnen werden konnte, ergab wohl den Verdacht auf eine Blasenmole. Der Gyn konnte mir nicht wirklich viel dazu sagen, nur, daß der ßHCG- Wert in diesem Falle deutlich langsamer sinkt und engmaschig kontrolliert werden muß. Die Gefahr bestünde, daß das Plazentagewebe vor sich hin wuchert, im schlimmsten Fall könne es auch entarten. Damit ging es dann weiter zur US- Untersuchung, wo auch für mich eindeutig klar war, daß mitnichten - und wieder  einmal - nicht alles entfernt wurde. Der Gyn meinte, es könne daran liegen, daß der Rest einfach "so schwer zu entfernen gewesen sei" oder/ und der Rest gewuchert hat, wie bei einer Mole wohl der Fall sei. Ich soll nun am Montag zur nächsten ßHCG- Kontrolle kommen und am Dienstag erneut zum US, in der Hoffnung, daß das Ganze vielleicht schon kleiner geworden sein könnte.
Nach einem Telefonat mit der KiWu- Ärztin bin ich leider auch nicht schlauer. Sie meinte, sie würde vor einer 2. Ausschabung ( die meine 4. wäre) zuwarten, vielleicht sei es ja auch nur ein Koagel (sah nicht so aus, zumal der Doppler eindeutig durchblutete Areale gezeigt hatte). Die Schleimhaut sei nach einer Ausschabung so empfindlich, daß sie Sorge habe, daß ich irgendwann gar keine Schleimhaut mehr hätte.
Immer, wenn es wieder etwas bergauf geht, kommt die nächste Hiobsbotschaft. Was soll das??? Haben wir ein Arschkarten- Dauerabo?!
Mein Uterus ist leicht gekippt. Hätte ich denen das vor der OP nochmal sagen sollen? Verdammte Hacke, daran hatte ich gar nicht mehr gedacht.
Nach google ist nun vieles möglich: ßHCG sinkt trotz Rest. Halte ich für unwahrscheinlich. ßHCG stagniert oder steigt: dann führt wohl kein Weg an einer erneuten AS vorbei. Alternative wäre vielleicht noch ein Medikament, was die Reste zum Ausstoß bringt. Supergau wäre MTX (Methotrexat, eine Art Chemotherapie), danach müßte ich bis zu einem Jahr warten, bis wir es wieder versuchen könnten.
Der einzige Trost ist, daß es, wenn es eine Mole war, wohl am ehesten eine partielle war, denn bei der kompletten hat man eigentlich keine fetale Anlage und schon gar keinen Herzschlag. Demnach ist das Risiko der Entartung wohl nicht so hoch.

So oder so ist das alles ein Riesenscheiß. Und so langsam frage ich mich: was stimmt eigentlich nicht mit uns??

Donnerstag, 25. April 2013

Das ging aber mal flott!

Nur ganz kurz: wir kommen gerade von unserem letzten Adoptionsgespräch zurück, es war wieder äußerst nett, insbesondere die Rückmeldungen waren äußerst nett und durchweg positiv. Wir hätten so eine gesunde Emotionalität und hätten ein Gespür für die relevanten Fragen. Hach danke, das geht doch runter wie Öl :o) Jetzt fehlt eigentlich nur noch die Teilnahme an den beiden Seminarabenden und schon sind wir in der Kartei. Dachten wir. Heute hieß es dann aber, wir seien ab sofort schon drin! Daß das so schnell geht, hätten wir nicht erwartet und freut uns natürlich ungemein. Es tut unglaublich gut, daß es zumindest in diesem Punkt vorwärtsgeht und man das Gefühl hat, etwas tun zu können. Wäre ich noch schwanger gewesen beim heutigen Gespräch, hätte ich es gesagt. Alles andere hätte sich unehrlich angefühlt. Sollten wir "den Anruf" bekommen, wenn ich schwanger sein sollte, werden wir es ebenfalls offen ansprechen, genauso wenn ich es irgendwann vielleicht mal über die 12. SSW schaffen sollte. Davon, daß wir ab sofort zu verhüten haben war nicht die Rede, was ich der Adoptionsdame hoch anrechne. Sie hat das KiWu- Thema bei unserem ersten Gespräch nur kurz angeschnitten und dann gemeint, alles andere sei unsere Privatsache. Ein Hoch auf empathische und vernünftige Menschen!! Ganz anders als die blöde Nuß vom Jugendamt, die nur Horrorszenarien vor uns entwickelt hat von wegen jedes Adoptivkind sei schwer gestört und traumatisiert, 40 Jahre sei eigentlich Obergrenze und eigentlich traue sie ohnehin kaum jemandem genug Empathie zu, mit einem Adoptivkind umzugehen. Überspitzt formuliert, aber so kam sie rüber.
Wenn jetzt noch ein Stück doppelt gesalzene Lakritze vom Himmel fällt bin ich mit dem Schicksal schon fast wieder versöhnt.

5 Nasen, 8 Meinungen und das Bauchgefühl

"Haben Sie manchmal Lidödeme?" "Ja." "Haben Sie Längsrillen an Ihren Fingernägeln?" "Ja." "Fehlen die Halbmonde an den kleinen Fingern und Ringfingern?" "Krass, ja". "Dann tendieren Sie zur Unterfunktion." Hammer. Kann diese Frau durchs Telefon sehen?! Mit "dieser Frau" meine ich Frau Brakebusch. Gestern Abend hat sie direkt zurückgemailt und eben haben wir telefoniert. Sie wirkt sehr nett und sehr patent und scheint sich bei Hashimoto gut auszukennen. Sie ist der Ansicht, daß meine Schilddrüse, entgegen der Auffassung der KiWu-Ärztin, der Hausärztin und des bornierten Endokrinologen, mitnichten gut eingestellt ist. Wie schon vermutet ist mein fT3-Wert zu niedrig, er sollte bei um 70% sein, das fT4 an der Oberkante bis leicht drüber und der TSH unterhalb der Norm. Ist schon heftig, wie unterschiedlich die Auffassungen hierzu sind. Des Weiteren empfiehlt sie, Heparin komplett wegzulassen, wenn dann tendenziell eher ASS, zum Prednisolon gingen die Meinungen auseinander. Sie ist der festen Überzeugung, daß ich auf natürlichem Wege schwanger werden kann, wenn meine Schilddrüse gut eingestellt ist. Da hätte sie schon ganz andere Fälle erlebt. Und überhaupt sei ich ja noch jung (wenn sie mich vorher nicht gehabt haben sollte, ab diesem Zeitpunkt war ich ihr komplett verfallen :o)...)
Das einzig Befremdliche war, als sie meinte, Hashimoto bzw. Schilddrüsenerkrankungen könnten ansteckend sein. Sie habe einige Patientinnen mit M. Basedow, wo dann plötzlich auch das Haustier einen Basedow entwickelt habe. Ich solle doch auch meiner Schwester Bescheid geben, daß man bei ihr auch mal auf SD-Erkrankungen testet. Hm. Und die Erkrankung könne auch mit dem EBV-Virus zu tun haben (der Virus, der Pfeiffersches Drüsenfieber verursacht). Hatten sowohl P. als auch ich.
Ich bin beeindruckt von ihrem Schwung und der Hoffnung, die sie verbreitet, auf der anderen Seite bin ich erschüttert, wie wenig Ahnung alle anderen Ärzte haben, mit denen ich diesbezüglich zu tun hatte. Und ich bin wirklich von Pontius zu Pilatus gerannt, weil Hashimoto die einzige Schraube war, an der man drehen konnte bzgl Kinderwunsch.
DANKE EUCH ALLEN FÜR DIESEN SUPER- TIPP!!!

Kommen wir zu Meinung No2: Fr. Reichel- Fentz empfiehlt, das ASS wegzulassen und Heparin in jedem Fall zu verwenden, auch wenn Blutungen eintreten. Frau Brakebusch ist ja der Ansicht, wenn
überhaupt dann eher ASS, da Heparin wohl auch Plazentaablösungen verursachen könne. Sei bei ihr der Fall gewesen. Narürlich habe ich sofort einen Schreck bekommen, ob das Heparin nun Schuld an der Fehlgeburt war, andererseits hatte ich es ja viele Tage vorher bereits abgesetzt, insofern kann es daran eigentlich nicht gelegen haben. Laut Frau RF müsse die Gerinnungsdiagnostik nicht wiederholt werden, man könne aber nochmal die Auto- Antikörper, die Phospholipidantikörper und den Immunstatus überprüfen. Das werde ich mal an meine KiWu-Ärztin weitergeben.

Zusammenfassend gibt es nun 3 Meinungen: kein Heparin, kein ASS, kein Prednisolon  (KiWu-Ärztin), kein Heparin aber vielleicht ASS, vielleicht Prednisolon, wenn die SD gut eingestellt ist brauchen Sie vermutlich gar nichts von alldem (Dr. Brakebusch), kein ASS aber in jedem Fall Heparin, in jedem Fall Prednisolon ( Dr. Reichel- Fentz).

Bleibt mein Bauchgefühl. Zu ASS habe ich kein gutes Gefühl, immerhin hatte ich in der ersten Schwangerschaft auch schon ein Hämatom. Als ich Heparin weggelassen hatte, hat die Schwangerschaft beim ersten Mal trotzdem gehalten, also kann es so entscheidend nicht gewesen sein. Vielleicht macht es Sinn, Heparin bis zum positiven SST zu verwenden und dann wieder abzusetzen. Zu Prednisolon hatte ich immer schon ein ungutes Gefühl, weil es eben in so viele Dinge eingreift und NW hat, trotzdem ist es das, was mir am meisten einleuchtet und vermutlich am meisten Sinn macht. Das werde ich also weiternehmen.
Fr. Brakebusch hat noch Mönchspfeffer empfohlen, 1 Tbl. am Abend. Vor etwa 2 Jahren hatte ich das schon mal ausprobiert, damals hat es meinen Zyklus verkürzt. Ich hatte es aber auch nur über 2 Zyklen eingenommen. Vielleicht probiere ich es einfach nochmal.

Eine Wissenschaft für sich.

Dienstag, 23. April 2013

Termine, Termine

Heute war ich beim - wie soll ich's nennen - Nachgespräch mit der KiWu-Ärztin. Die meinte im Wesentlichen, daß ich schwanger werden könne, jawohl, daß ich aber nun schon so viel mitgemacht hätte, daß sie auch jetzt schon weitere Untersuchungen machen wolle, warum es möglicherweise zur Fehlgeburt gekommen sein könnte. Dazu gehöre eine Gerinnungsdiagnostik und eine Chromosomenanalyse (was wir aber beides in einem Anfall von Aktionismus schon Ende 2011 auf eigene Faust über Fr. Reichel- Fentz haben machen lassen und was beides unauffällig war außer den bekannten Schilddrüsenproblemen). Konsequenz wäre Heparin, was ich aber ohnehin schon verwende (auf Empfehlung von Fr. Reichel-Fentz), allerdings abgesetzt hatte auf Empfehlung der KiWu, als leichte Blutungen einsetzten. Hm. Beim nächsten Mal werde ich es bis zum Ende der 12. SSW spritzen, egal ob ich blute oder nicht. Könnte es daran gelegen haben? Es wäre grauenvoll, wenn ich es so einfach hätte verhindern können. Aber das werden wir wohl nie herausfinden.
Auch wenn nun - da vorab schon geklärt - nicht viel übrig bleibt, was man abklären könnte, bin ich dankbar, daß sie jetzt schon mal intensiver hinschauen will und nicht erst wartet, bis ich womöglich meine 3. Fehlgeburt hatte. Was sie noch empfohlen hat war eine Hysteroskopie, um Verwachsungen nach der Ausschabung auszuschließen, dabei wolle sie eine Art kleine Wunde in die Schleimhaut stechen, was die Einnistung im nächsten Zyklus verbessern solle.
Demnach müssen wir noch etwa 7 Wochen warten, bis es weitergeht. Wir könnten es natürlich auch noch ein paar Monate auf natürlichem Wege probieren, immer in der Hoffnung, daß eine Einnistung nach einer Fehlgeburt wahrscheinlicher sein könnte. Aber das ist Theorie. Theoretisch könnten wir durchaus auf natürlichem Wege schwanger werden, nur hat das in der Praxis leider noch nie geklappt. Da ich die Wartezeit unerträglich finde, wäre ich dafür, sobald wie möglich wieder zu starten.

Glück im Unglück: wie es aussieht, wird meine KK wohl auch noch die nächsten 3 Versuche bezahlen! Entweder ist das ein echt netter Zug, oder es war einfach eine andere Sachbarbeiterin, die die Vorgeschichte nicht ganz geblickt hat. Wie auch immer, so steht es schwarz auf weiß in meinen
Unterlagen.

Montag, 22. April 2013

Ganz sachte geht`s aufwärts.

Durchgeschlafen.
Heute nur einmal geheult.
Eure Kommentare wieder und wieder durchgelesen.
Lakritz gegessen.
Viiiiel Wein getrunken.
Gelacht.

Samstag, 20. April 2013

Wutstarre.

Heute ist schon wieder alles ganz anders. Ich bin innerlich gelähmt und gleichzeitig wütend. Vermutlich ist das der schon erwartete Hormonabfall. Ich bin wütend auf das Leben, auf's Schicksal, auf mein Umfeld, was nicht die richtigen Worte findet, auf mich, weil ich auf mein Umfeld wütend bin obwohl ich weiß, es sind keine Worte zu finden, die mich besänftigen könnten (und damit meine ich nicht Eure Kommentare, bei Euch habe ich das Gefühl, Ihr wißt, wovon ich rede und könnt es nachvollziehen, weil Ihr vielleicht schon dasselbe durchgemacht habt). Ich bin wütend auf P., weil ich auch mit ihm nicht "wirklich" darüber reden kann. Doch was hieße es, "wirklich" darüber zu reden? Vielleicht würde es mir helfen, wenn da jemand wäre, der mit mir brüllt. Der auch wütend ist, der vielleicht mit mir weint. Momentan habe ich das Gefühl, ich sitze allein da mit meiner Trauer. P. meint, ich zerschlage Geschirr, was bringt das, laß uns auf die Zukunft konzentrieren. Hoffnung auf Besserung ist ja da, ich bin nicht völlig resigniert. Und aufgeben werde ich auch nicht. Aber laßt mir meine Wut. Laßt mir meine Tränen. Und dann stehe ich wieder auf und mache weiter.

PS. Die malade schwangere Freundin hat mir Blumen geschickt. Über Fleurop. Ohne weiteren Kommentar. Ist nett gemeint, ich weiß. In meiner Wut halte ich es für gönnerhaft, alternativ für Grabschmuck. Beides ist nicht sonderlich förderlich für meine schlechte Laune. Ganz ehrlich? In meinem Freundeskreis hatte ich eher die Rolle derjenigen, die für die anderen da ist, ihnen zugehört hat, wenn was schiefgelaufen ist, sich Ablenkung ausgedacht, Survival-Pakete verschickt hat usw.
A) ich finde es zum Kotzen, daß ich nun die tragische Figur in meinem Freundeskreis bin und
B) ich halte mich - ganz unbescheiden - für empathischer. Meinen engsten Freunden habe ich von der Fehlgeburt erzählt, und der Satz, der immer kam, war "o je, ich weiß gar nicht, wie ich Dir helfen kann".  Was soll man dazu sagen??! Ihr sollt mir nicht helfen, Ihr sollt mit mir aufs Leben wütend sein. Für eine Weile zumindest. Und dann mach ich schon von alleine weiter.

Übrigens. Zum Thema Empathie fällt mir die Ärztin vom Dienstag wieder ein. So gegen 5 trafen P. und ich in der Klinik ein, etwa eine Stunde später waren wir dran und die - gefühlt 15jährige - Ärztin meint, sie habe ja schon von der Ambulanzschwester gehört, was passiert sei, aber: was führt Sie zu mir. Na gut. Ich habe also nochmals erzählt, wie das so vor sich ging, daraufhin nestelt sie ewig in meiner KiWu- Akte herum, liest den Brief meiner KiWu- Ärztin an die Krankenkasse, blättert und blättert (völlig wahllos, sagt oder fragt aber nichts dazu) und fragt mich dann, wie groß ich sei. Und ob ich Allergien hätte. Das schreibt sie dann akribisch auf ihrem Anamnesebogen auf (gibt es nicht wichtigere Fragen?? Sowas wie "wie geht's Ihnen jetzt" oder "haben Sie Schmerzen"???) und bittet mich zur Untersuchung. Dort stellt sie dann mit ihrem Spekulum fest, daß es immer noch stark blutet (ach was) und daß die Fruchthöhle leer ist (ach was). Sie will aber sicherheitshalber nochmal eine Kollegin "draufschauen" lassen. Also warten P. und ich 3 Stunden auf die Kollegin. Die bestätigt, daß der Embryo nicht mehr vorhanden ist (o-Ton der 15jährigen: ja, ne, ich hatte auch nichts mehr gesehen) und daß eine Ausschabung notwendig ist. Grrrrr.

Donnerstag, 18. April 2013

Abschließen und ein neues Kapitel aufschlagen.

Vielleicht hilft es mir, darüber zu schreiben. Seit heute Abend bin ich bei meinen Eltern, in der Hoffnung auf etwas Ablenkung, mit ihnen darüber sprechen kann und will ich nicht. Ich glaube, für meine Mutter ist es zu abstrakt, und auch für meinen Vater ist es glaube ich schwierig, die richtigen Worte zu finden. Sie signalisieren uns, daß sie für uns da sind, und das ist in Ordnung so. Vom Gefühl her ist es dieses Mal, zumindest gestern und heute, weniger schlimm als im letzten Jahr. Gewöhnt man sich an so etwas? Ich denke nicht, aber dieses Mal fühlt es sich irgendwie "natürlicher" an, so blöd wie das klingt. Ich mache mir auch jetzt Gedanken, ob ich etwas falsch gemacht haben könnte, aber die "Schuldfrage" ist diesmal nicht so sehr im Vordergrund. Es ist von sich aus gegangen und nicht, weil wir die Entscheidung darüber getroffen haben. Das, was jetzt passiert ist, passiert überall auf der Welt und auch in unserer unmittelbaren Umgebung immer und immer wieder und nicht mit einer Wahrscheinlichkeit von gefühlt 1:1 000 000 000.
Das Schlimmste diesmal ist dieses Splatter-Movie-Bild, was ich nicht aus dem Kopf bekomme. Ich hoffe, das legt sich irgendwann. Und der Gedanke, daß jetzt womöglich wieder eine lange Wartezeit auf uns zukommt. Vielleicht auch nicht, die Hoffnung springt schon wieder auf und ab wie ein Gummiball. Doing, doing, ich hoffe, sie behält Recht!
Hm. Die Alraune arbeitet für uns. Ich werde nur Zeit und Geld in Dinge investieren, zu denen ich ein gutes Gefühl habe und dann nimmt das Schicksal wieder Anlauf. Aller guten Dinge sind drei.
Und wenn das Leben Dich nervt, streu Glitzer drauf.
Darum gehe ich morgen zum Friseur und lasse meine dunkelbraune Trauermähne wieder etwas blonder werden. Man tut, was man kann.
So, und jetzt genug gefloskelt.

Mittwoch, 17. April 2013

Einfach so.

Einfach so, ohne irgendein körperliches Anzeichen vorher, hatte ich gestern gegen 16:00 eine Fehlgeburt. Die Details möchte ich vergessen. Heute muß ich zur Ausschabung. Habe ich etwas falsch gemacht? Hätte ich Heparin nicht absetzen sollen? Hätte ich Prednisolon langsamer reduzieren sollen? Sofort ist wieder diese Schuldfrage da. Und die Frage: warum ziehen immer wir die A- Karte? Warum nicht, ist die Frage, das kann jeden treffen, das weiß ich. Aber nach allem, was wir durchmachen mußten glaube ich langsam, daß da oben jemand sitzt und grinst, uns permanent den Stinkefinger zeigt und sich fragt, was denn noch auf der Liste fehlt. Totgeburt in der 24. SSW? Kann sie haben. Gar nicht mehr schwanger werden? Kann sie haben. Jetzt kann ich am Baby meiner Kollegin schön die Fortschritte "meines Kindes No1" bewundern und am kommenden Baby meiner Freundin die Entwicklung des "Kindes No2" (beide waren bzw sind genau gleichzeitig schwanger).
Willkommen, Warteschleife. Du grauenhafteste aller grauenhaften Zeitverschwendungen.

Dienstag, 16. April 2013

8. Woche. Paralysiert.

Ich mache es kurz. Der Ultraschall heute morgen hat ergeben, daß der Herzschlag des Embryos unregelmäßig und zu langsam ist. Also wurde ich an die Pränatalmedizin verwiesen, zu demselben Arzt, der die Untersuchung letztes Jahr gemacht und uns zu einem Abbruch geraten hatte. Same procedure as every year. Es war sogar im gleichen Monat. Der hat dann mit unbeweglicher Miene vor sich hin geschallt und gemeint, ja, das Herz schlage unregelmäßig und etwas zu langsam, man könne aber noch nichts sagen. Ob es auf eine Fehlgeburt hindeute oder auf was auch immer blieb somit im Ungewissen. Ich soll am Montag wiederkommen.
Seither bin ich wie paralysiert vor Angst. Wieso kann nicht einfach mal alles gut gehen? Warum ist das Kinder- Thema mit soviel Schmerz verbunden? Vielleicht soll es einfach nicht sein. Natürlich hoffe ich weiter, aber so langsam stellt sich der Zweifel ein.

Montag, 15. April 2013

Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil

Alle Häme in Bezug auf Schwangere, die sich malad durch den Tag quälen, sei hiermit offiziell zurückgenommen. Seit ein paar Tagen verursacht alles, was weich und labbrig ist, Übelkeit, was nicht heißen soll, daß mein Tag damit gelaufen ist, nur, daß es schwierig wird, etwas zu finden, was ich reinbekomme. Ganz oben auf der Ekelliste stehen Getränke, insbesondere Wasser. Was wirklich blöd ist, da ich durch die Blutungen nun auch kein Heparin mehr spritze und ich mir einbilde, daß es nun noch notwendiger wäre, viel zu trinken, um einen hübsch ausreichenden Blutfluß zu gewährleisten. Ich versuche es nun mit verschiedenen Tees, aber auch das ist nicht der Hit, genausowenig wie Saftschorlen. Was gut geht ist Malzbier oder Ginger Ale, allerdings will ich auch keine Tonne werden. Suppen gehen gar nicht gut, gut geht getoastetes Brot mit harten Kanten und würzigem Käse. Ansonsten geht es mir gut, kein Brustspannen, kein nichts. Freitag und Samstag kam es noch zu leichten Blutungen, die sind aber seit Sonntag weg. Morgen ist die nächste Kontrolle und schwuppdiwupp sind Ndugu und ich in der 8. Woche.
Ich nehme übrigens Wetten an, was es wird. P. und ich sind davon überzeugt, daß es ein Mädchen wird. Genauso, wie wir davon überzeugt waren, daß es im letzen Jahr ein Junge war. Was wir nicht wissen, da wir uns das Geschlecht nicht haben nennen lassen, aber wir waren davon überzeugt.

Freitag, 12. April 2013

Nimm 1 und sei zufrieden

Gestern kam Blut. Blut und Gewebe. Es hat nicht nachgeblutet, ging nicht mit Krämpfen einher und war nicht sonderlich viel, war aber trotzdem fürchterlich. Von einer Fehlgeburt bin ich nicht ausgegangen, dafür war es zu wenig und es hat auch nicht so tropfend vor sich hin geblutet, wie man sich eine Fehlgeburt vielleicht vorstellt. Nun ja, Ihr wolltet die Geschichten aus der Unterhose ja hören. Jedenfalls bin ich heute morgen gleich in die KiWu- Ambulanz gefahren, die Ärztin hat sich meine Geschichte angehört, sorgenvoll geblickt und nachgesehen. Und alles ist gut. Wieder einmal. Die vermeintlich zweite Fruchthöhle hat sich leider nicht weiterentwickelt, was natürlich schade ist. Aber abgegangen ist sie auch nicht. Somit habe ich einen  wunderhübschen Embryo, der aussieht wie eine kleine Bohne mit schlagendem Herzen, und einen kleinen Punkt. Was immer das ist. Ein Hämatom war zum Glück nicht zu sehen, somit bleibt unklar, was da geblutet hat. Jetzt soll ich mich schonen und am Dienstag zur nächsten Kontrolle kommen. Bis dahin bin ich erstmal wieder krank geschrieben.
Geht es Euch auch so, daß es Euch furchtbar unangenehm ist, bei der Arbeit zu fehlen? Da ich wegen der Erkältung in dieser Woche bereits gefehlt habe und wegen der Blutungen auch nicht weiß, wie es mit den Fehlzeiten weitergeht, habe ich meiner Vorgesetzten nun erzählt, was Sache ist. Und sie hat wirklich wahnsinnig nett reagiert. Jetzt sind meine Termine in der nächsten Woche verschoben und wir schauen, wie es weitergeht.
Ach ja. Ich sollte mir ein Loch in den Bauch freuen, daß alles gut ist. Momentan fühle ich mich nur irritiert, ängstlich und in der Matrix verschoben.

Mittwoch, 10. April 2013

7. Woche

Daß die Zeit rast, kann ich nun nicht behaupten, aber Schritt für Schritt nähern wir uns schneckenlangsam der magischen Zahl 12...
Meine Erkältung ist schon ein bißchen besser, auch wenn ich mich noch anhöre wie im Stimmbruch. Von der Schwangerschaft merke ich kaum etwas, zumindest körperlich. Ab und an ist mir leicht übel und ich habe Aversionen gegen fettes Essen, außerdem wache ich morgens gegen 6 auf und muß ganz fürchterlich dringend auf die Toilette, aber das war's auch schon. Und noch etwas ist seit der Untersuchung am Montag leider wieder vorhanden: leichte Schmierblutungen. So ein attraktives Wort und genauso mies und fies fühlt es sich an! Es ist nicht viel und eher dunkles Blut, und obwohl ich mir immer wieder versucht habe einzureden, daß das - ganz ganz sicher - von der Untersuchung kommt (von wegen empfindlichem Muttermund und so), habe ich gestern doch mal sicherheitshalber in der KiWu- Ambulanz angerufen. Sie waren derselben Ansicht. Ich solle mir keine Sorgen machen, das sei bei Ektopie ganz normal. Und wieder durchatmen. Trotzdem ist nun jedes Mal, wenn ich zur Toilette wandere (sind diese Geschichten aus der Unterhose eigentlich zuviel für einen Blog??) die Sorge mit an Bord. Hoho, und ne Buddel voll Rum. Schön wär's...
Am liebsten würde ich die nächsten 5 Wochen einfach überspringen, dann wüsste ich bereits, ob es gut geht und ob es eins oder zwei sind. Die Zeit vergeht wirklich laaaaangsam. Der nächste Ultraschall- Termin ist erst wieder am Montag, der Folgetermin (diesmal bei meinem "normalen" Gyn, juchee!!) dann 2 Wochen später. Und das ist ja auch noch wirklich oft! Ich weiß gar nicht, wie das andere Frauen aushalten, die nicht durch IVF schwanger wurden und im 1. Trimenon vielleicht ein- oder zweimal zum Ultraschall gehen.
Würde mich vermutlich wahnsinnig machen.
Und noch eine Bemerkung am Rande: was, verdammt nochmal, ist eigentlich mit dem Wetter los?! Wir haben April, nicht November!!

Montag, 8. April 2013

SSW 5 + 6

Ich komme gerade vom Ultraschall, jedes Mal bin ich aufgeregt und in Sorge, ob wohl wirklich alles in Ordnung ist, nichts verrutscht ist oder wackelt. Alles ist wunderbar in Ordnung, die Fruchthöhle ist sichtbar und genau so, wie sie sein sollte, entspricht von der Größe her sogar 6 + 1. Die KiWu - Ärztin meinte, man könne bereits den Herzschlag erahnen, und tatsächlich war ein kleines Vibrieren am Rand der Fruchthöhle sichtbar.
UND - kleiner Trommelwirbel - man sah sogar eine zweite Fruchthöhle, allerdings noch viel kleiner als die erste, so in etwa wie sie in der letzten Woche war, nämlich 6 mm!! Ich bin ganz baff und freue mich wahnsinnig. Es kann natürlich sein, daß sie sich nicht weiterentwickelt oder weiterhin zurückbleibt, aber es kann ebensogut sein, daß es zwei bleiben!! Der Oberknaller!!!!
Zur Feier des Tages werde ich mich jetzt wieder ins Bett legen, ich bin total erkältet...

Mittwoch, 3. April 2013

Danke, Ihr lieben Süßen!

Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich und allerherzlichst bei Euch allen da draußen bedanken, die die Daumen für uns drücken und - obwohl sie selbst womöglich noch im Versuch stecken- trotzdem bei uns mitfiebern. Das weiß ich sehr zu schätzen, insbesondere weil ich weiß, wie schwierig es ist und wie wenig selbstverständlich, sich mitzufreuen, wenn man selbst gerade im tiefsten Loch steckt, voller Frust auf einen blütenweißen Schwangerschaftstest starrt oder sich gerade die erste Spritze setzt.
Ich bin also zutiefst dankbar für Eure lieben und aufmunternden Worte und kann Euch versichern, daß ich ebenfalls an Euch denke und die Daumen drücke!!!
Am liebsten würde ich Euch allen zurufen: gebt nicht auf!!!
Egal, wie Euer Weg sein wird, am Ende wird alles gut. 
Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende.

3 Jahre und ein bißchen KiWu-Zeit, 4 IUIs, 4 IVS, 2 Kryos und einen Schwangerschaftsabbruch später kann ich voller Inbrunst behaupten:

Jawollja.

Emma sieht rot oder: 5 + 1

Gestern haben leichte Blutungen eingesetzt, was meiner Freude sofort und unverzüglich einen satten Dämpfer verpaßt hat. Es war nicht viel, nur ein paar Tropfen, und trotzdem hat es mich so beunruhigt, daß wir unseren ersten Ultraschalltermin von Donnerstag auf heute morgen verschoben haben. Und was soll ich sagen: alles ist bestens! Man sieht eine schöne runde Fruchthöhle von 0,64cm, was genau dem Zeitpunkt entspricht, an dem wir jetzt sind, sogar ein bissl drüber. Drumherum ist ein Saum intakter Schleimhaut zu sehen, sodass es von dort eigentlich nicht geblutet haben könne, meinte die Ärztin heute morgen. Vielleicht war es auch bloß der Muttermund vom Utrogest-Geschiebe, wer weiß das schon.  Sie hat mir nun geraten, das Heparin wegzulassen, was ich auf Empfehlung von Frau Reichel-Fentz gespritzt habe und wofür es in meinem Fall ja ohnehin keine "harte Indikation" gibt. Zumindest keine Gerinnungsstörung. Man soll wohl Heparin spritzen, um Mikrothromben, die durch die Antikörper bei Hashimoto ausgelöst werden könnten, zu vermeiden. Diese Mikrothromben können wohl Fehlgeburten auslösen. Allerdings hatte ich bisher ja auch keine Fehlgeburt, sodass man auch nicht von "Fehlgeburtsneigung" sprechen kann. Insofern ist es vielleicht tatsächlich in Ordnung, das Heparin wegzulassen. Trotzdem habe ich ein komisches Gefühl dabei. Das Prednisolon nehme ich weiter, werde es aber langsam runterfahren. 

Ich muß ruhiger werden! Alles wird gut!!!

Montag, 1. April 2013

SSW 4 + 6

Ostern war anstrengend aber schön. Wir hatten Besuch von meiner Schwester mit den Kindern, sodass wirklich immer was los war. Ich habe mich bemüht, mir nicht allzu viele Sorgen zu machen und trozdem waren sie ab und an vorhanden. War es jetzt gut, die 11 kg Kind herumzuschleppen? Soll ich wirklich Steine kloppen, auf den Spielplatz gehen, mich mehrfach nach runtergefallenen Dingen bücken, auf hügeligen Matratzen schlafen, gleichzeitig den Frauenmanteltee absetzen etc.pp? Wieso spannen die Brüste nicht? Wieso ist mir nur ab und an und auch dann nur ganz leicht übel? Hat das was zu sagen oder mache ich mich absolut unnötig verrückt? Gut war, daß wir durch die Familie so eingespannt waren, daß ich mich nicht in jede Sorge vertiefen und googlen konnte. Jetzt ist die Familie wieder auf dem Weg nach Hause und P. und ich hängen ermattet auf der Couch herum. Zum Glück habe ich morgen noch frei, sodass ich mich noch ein bißchen erholen kann.
Nach dem Kalender bin ich jetzt bei 4 + 6. Am Donnerstag ist der erste Ultraschall und ich bin schon so gespannt! Hoffentlich ist alles gut.
Frohe Ostern noch an alle da draußen!!!

Donnerstag, 28. März 2013

Test bestanden!!!

Juchee, juchoo juchaaa der ß-HCG-Wert lag heute bei 334!
Als ich heute morgen in der KiWu-Ambulanz die frohe Botschaft meines positiven Tests verkündet habe hatte ich schon fest damit gerechnet, daß da ein Feuerwerk der guten Laune zurückkommt, dass Korken knallen, Raketen gezündet werden und sich wildfremde Menschen weinend in den Armen liegen.
Weit gefehlt! Die einzige Reaktion war: "Na dann gehen sie doch mal gleich weiter nach nebenan zur Blutabnahme."
*Flunsch.*
Egal. Wir freuen uns, Ihr habt Euch mit uns gefreut (danke dafür!!!) und vor dem Rest der Welt werden wir unser Geheimnis noch eine Weile hüten, bis der Pränataldoc grünes Licht gibt. Vor diesem Termin habe ich jetzt schon Angst, gleichzeitig sage ich mir, die Wahrscheinlichkeit, daß es nochmal zu Fehlbildungen kommt, die statistisch betrachtet in einer Wahrscheinlichkeit von 1:100 000 auftreten, ist doch hoffentlich sehr gering.
Nächsten Donnerstag habe ich den ersten Ultraschall. Ich bin so gespannt! Hoffentlich kann man das Herz schon schlagen sehen. Ob es wohl eins oder zwei sind? Bei dem ß-HCG- Wert gehe ich mal von einem aus. Zwei wären natürlich super. Hach, wären zwei super.
Aber mal nicht so gierig werden, Emma :o)

Dienstag, 26. März 2013

Weiß gar nicht, wie ich das sagen soll ohne zu brüllen

Gestern nachmittag hatte ich frei. Ich fläzte so in der Wohnung herum und hatte so ein Gefühl. Gleichzeitig hatte ich P`s Worte im Ohr "nicht testen vor Donnerstag, bitte tu das nicht, das streßt Dich nur". Aber ich hatte Zeit. Und mußte alle 5min pinkeln. Und wollte erleben, wie es ist, wenn man schwanger ist und es von Auge zu Auge sagen kann. Nicht am Telefon nach dem Bluttest vor der Arbeit, "wie war´s?" "Negativ", "Ach, mist". Also dachte ich mir: WENN ich positiv sein SOLLTE, wenn ich es wirklich vorher wüßte und P. wüßte es noch nicht, könnte ich ihn überraschen. Mit kleinen Schühchen. Die er auspacken muß, mich ungläubig anschauen, es nicht fassen können und sich dann schrecklich freuen. Genauso hab ich mir das immer vorgestellt.
Tja, und was soll ich sagen: ich habe Montag mittag getestet. Nicht mit Morgenurin sondern mit 3-4 Portionen später. Zunächst war nichts zu sehen, sodass ich den Test schon frustriert weggelegt habe. Aber nach etwa einer Minute zeigte sich das:


Ungläubiges Staunen meinerseits!!! Ich konnte es nicht fassen, war glücklich und skeptisch zugleich. Immerhin hatte ich letzten Sommer schon einmal eine zweite Linie auf einem allerdings etwas billigeren Test gesehen, was sich dann als Verdunstungslinie oder falsch positiv herausgestellt hatte. Also habe ich versucht, meine Euphorie noch etwas zu zügeln. Ich wollte es P. erst sagen, wenn ich ansatzweise sicher sein konnte, also habe ich heute morgen nochmals getestet. Mit Morgenurin und dem Test, den wir aus unserem Frankreichurlaub aufgehoben hatten und den wir verwenden wollten, wenn wir sicher sind, dieses Wort darauf zu lesen:


Und heute in der Mittagspause habe ich Schühchen gekauft. Nicht für die Neugeborenen von Freunden. Für uns. Für unser Baby.
Und als ich das Päckchen heute abend P. überreicht habe war es genauso, wie ich es mir immer gewünscht habe.
Ein unbeschreiblicher Moment.

Die Alraune war´s. Da bin ich fest von überzeugt.

Samstag, 23. März 2013

Meine kleine Utrogest-Depression

Wir haben nun alles, was wir für die Adoptionsanmeldung brauchen, abgeschickt. Jetzt fehlt nur noch das Gespräch mit der Mitarbeiterin unserer Adoptionsdame und die Teilnahme an 2 Seminarabenden im Juni und Juli und schon sind wir in der Kartei und dürfen auf einen Anruf hoffen. Wie aufregend! Ich habe weiterhin ein sehr gutes Gefühl dabei und weiß einfach, daß wir ein adoptiertes Kind genauso lieben werden wie ein eigenes.
Bei der Auswahl der Fotos wurde ich ein wenig nostalgisch, irgendwie hatte ich das Gefühl, auf den Bildern bin ich noch viel lebensfroher, hoffnungsfroher (und v.a. schlanker) als jetzt. Was dachte ich noch vor ein paar Jahren, was ich alles für Möglichkeiten habe, egal was kommt, ich packe es an und natürlich ist alles zu schaffen. Jetzt sitze ich hier mit meinen Cortison-Speckröllchen, den Einschußlöchern am Bauch und meinem cortisonrunden Gesicht und habe das Gefühl, es tut sich nichts. Gar nichts. An allen Fronten nicht. Ich bin zurückgekehrt an einen Ort, an den ich nicht zurückwollte, der Liebe wegen und weil es damals, so schien es, nicht anders ging. Der Ort ist nett, unwohl fühle ich mich auch nicht wirklich, trotzdem ist es ein Ort, den ich nun jahrelang in- und auswendig kenne und der mich null inspiriert. Alles schon mal gemacht, überall schon oft gewesen. Ein Ort, der einem gefallen aber einen auch lahmlegen kann. Nächster Punkt: der Job, den ich habe, ist ok, gleichzeitig weiß ich, daß ich die Biege machen werde, sobald ich meinen letzten Abschluss habe, was hoffentlich im Sommer der Fall sein wird. Seit Monaten bemühen wir uns, woanders hin zu wechseln, aber auch dieses Vorhaben kommt nicht richtig in Gang, da es schwierig für P. ist, etwas Gutes zu finden in der Gegend, in der wir gern leben wollen.
Fazit: ich befinde mich in einer Warteschleife, nicht nur beim Thema Kinderwunsch sondern auch sonst. Nichts kommt so richtig aus dem Quark, egal, wie sehr wir uns bemühen. Das heißt nicht, daß es nicht auch Spaß und Freude gibt in dieser Wartezeit, aber das "nicht wissen wann, wohin und ob schwanger oder nicht" kostet Energie.
Jammere ich auf hohem Niveau? Wahrscheinlich. Bin ich gerade Utrogest-zugedröhnt und daher depressiver als ich sein müßte? Sicherlich. Wird sich irgendwann der Knoten lösen und werden sich am Horizont wieder Möglichkeiten zeigen? Hoffentlich.
Wovon ich träume: Kinder, ganz klar. Ein Häuschen am Stadtrand, mit Garten und altem Baumbestand, mit kleiner Garage oder Scheune, wo ich meine gewerkelten Sachen in einem Hofladen verkaufen kann. Das Häuschen sollte in der Nähe einer schönen Stadt stehen, in der wir im besten Fall Freunde oder Familie haben und die Möglichkeiten bietet für Kultur, kleine Lädchen hat, nette Cafés und viel Grün.
Ist das so unrealistisch?

PS: die frisch schwangere und malade Abkürzungs- Freundin ist übrigens gestern abend bereits wieder abgereist. Aus Angst vor Toxoplasmose. Dazu muß man sagen: unser Kater kackt nur draußen und das Katzenklo wird von P. täglich gereinigt. Aber das muß jeder selbst wissen.

Freitag, 22. März 2013

Unter Strom

Ich stehe gerade etwas unter Strom und das muß raus. Zum einen kam es wie befürchtet: die Abkürzungsfreundin ist ab sofort malad. Aber so richtig malad. Inklusive Seufzen und Stöhnen und hypochondrischen Ängsten. Wobei ich bei letzteren durchaus bei ihr bin. Wenn man eine so lange Wartezeit hinter sich hat darf man ruhig auch mal unsinnige Befürchtungen haben, was seine Gesundheit oder die Gesundheit des Krümels angeht. Auch alles andere darf man, sicher das. Aber es nervt mich, keine freudige Stimme sondern eine gedrückt-gehaucht-erschöpfte zu hören. Geht mir auf den Sack. Total auf den Sack. Momentan kommt es mir so vor wie: ooooooo weeeeh, da habe ich doch eine Million in Goldklumpen gewonnen und muß die auch noch selbst wegtragen. Oooooo jeeee. Bin ich ungerecht? Wahrscheinlich. Bin ich neidisch? Sicherlich. Wenn es doch einfacher wäre. Nun ja. Da sie uns heute besuchen kommen muß ich mich etwas zusammenreißen. Und nach der ersten Wut wird das auch sicherlich ein netter Abend werden. Ich werde den Kater von ihr fernhalten, damit sie ihn nicht anfassen muß und alles wird ganz easy-peasy.
Anderes Thema, was mich beschäftigt: mein erster Freund ist gestorben. Binnen weniger Wochen, an einem Lungenkarzinom. Als Nichtraucher. Ich hatte schon viele Jahre keinen Kontakt mehr zu ihm, trotzdem schockt es mich. Zumal er zwei Kinder hat. Und das, muß ich sagen, relativiert vieles von dem Frust, den ich gerade empfinde. Eigentlich ist es pille-palle. Und eigentlich sollte man sein Leben genießen, wie es ist. So lange wie es geht. So lange wie man noch kann. 

Mittwoch, 20. März 2013

Nimm 2 - Tag 7 in meinem Bauch (IVF Tag 24)

Meine Freundin, die auch eine lange KiWu-Zeit hinter sich hat, ist schwanger. Irgendwie habe ich es geahnt, da sie sich in den letzten Tagen so wahnsinnig bedeckt gehalten hat. Als ich sie fragte, ob wir Freitag Sushi essen gehen wollen kam es dann raus. Altes Thema, so oft erlebt: Freude, Neid, alles eng beeinander und alles völlig verdreht. Mit ihr konnte ich mich immer über die Abkürzungsdramen austauschen, jetzt bin ich leider übrig. Dieser Gedanke löst allerdings auch keine Traurigkeit mehr aus, eher eine Art Achselzucken. "Ist halt so". Was soll ich machen? Traurigkeit ändert an meiner eigenen Situation auch nichts. Ein ungutes Gefühl habe ich dahingehend, daß ich vorausahne, daß es in ihrem Fall echt schwer werden wird, in Zukunft mit ihr umzugehen. Sie wird in mich hineininterpretieren, daß es nun ganz furchtbar schlimm für mich ist, daß sie schwanger ist, daher wird sie mir von sich aus schon mal gar nichts erzählen. Sollte ich mal schlecht gelaunt sein, wird sie es auf sich beziehen. Und gleichzeitig wird sie mir gegenüber den Standpunkt vertreten "wird ja doch nix". Ein wenig so wie der Klassenstreber, der alles gelernt hat und eigentlich weiß, daß er eine gute Note bekommen wird, nach außen hin aber sagt "uuh, die Klausur hab ich verkackt". Natürlich hat sie Angst, insbesondere weil sie unsere Geschichte miterlebt hat. Aber trotzdem muß sie das "das wird doch eh nix" nun nicht vor sich her tragen, obwohl sie innerlich vielleicht doch etwas anderes erwartet und hofft. Denn dann drängt sie mich in die Rolle, sie vom Gegenteil zu überzeugen und Mut zuzusprechen. Aber dazu fehlt mir leider die Kraft. Freuen muß sie sich selbst, das werde ich nicht in sie hineinmotivieren. Ihr ß-HCG ist bei 600, nächste Woche hat sie Ultraschall. Wenn es Zwillinge werden sollten würde es mir einen Stich versetzen. In dem Gefühl, sie bekommt das, was ich will.
Ach ja. Vielleicht kommt dann doch Ndugu zu uns. Inklusive seiner Schwester Ndugi. 
Hallo Schicksal, denkst Du auch mal an P. und mich?

Montag, 18. März 2013

Nimm 2 - Tag 5 in meinem Bauch (IVF Tag 22) oder Das Geheimnis der Alraune

Das Ding, das P. gerade aufhebt, sieht aus wie eine verdreckte Wurzel. Es ist länglich, schrumplig, biegsam und voller Erde. Es riecht nicht unangenehm, sieht aber einfach seltsam aus. "Was willst Du mit der alten Möhre?", frage ich P. Denn genauso sieht es aus, wie eine alte, schrumplige Möhre, die ausgekeimt ist und Wurzeln gebildet hat. "Das ist keine Möhre", sagt P., "das ist eine Alraune". "Wfmp?", mache ich, ganz unromantisch. Und dann erklärt mir der beste Ehemann von allen, dass Alraunen magisch sind. Und fruchtbar machen. Und dass die Alraune schon Rahel geholfen habe, mit Joseph schwanger zu werden. Stehe in der Bibel. Könne man nachlesen. Alles echt. Wir albern noch ein bißchen herum und irgendwie hat der Moment wirklich etwas Magisches. Und natürlich könnte es auch einfach nur eine blöde alte Möhre sein, aber es könnte eben auch eine Alraune sein. Alles ist möglich.
Also wandert das Ding in P.´s Jackentasche bis zu uns nach Hause.
Und da liegt die Zauberwurzel jetzt unter dem Bett und verströmt ihre magischen Kräfte.
Bis Donnerstag.
Da kommt unsere Putzfrau....

Freitag, 15. März 2013

Blog-Award

OK, ich mag zwar gerade etwas maulfaul sein, habe aber trotzdem gerade herausgefunden, welche Fragen der Blog-Award beinhaltet. Danke nochmal, lieber Matt, für die Verleihung des eben solchen und ich kann nur wieder und wieder betonen, dass eigentlich Du einen Award dafür verdient hast, wie sehr Du Dich um Deine Frau und Euer Ziel bemühst.
Hier also die Fragen:

1. Was magst Du beim Kochen lieber? Nachtisch oder deftige Gerichte?
Hm, die Frage nach dem Kochen stellt sich gar nicht, da P. kocht. Und zwar so gut wie ausschließlich. Ich esse aber sehr gern, was P. gekocht hat und da esse ich sowohl Nachtisch als auch deftige Gerichte gern. Wie wär`s mit einem deftigen Gericht und danach nen Nachtisch? Da bin ich sofort dabei. Was essenstechnisch gar nicht geht: Grießbrei. Uäch.

2. Was ist Dir wichtiger an einer Person: Persönlichkeit oder Erscheinung?
Definitiv Persönlichkeit. Ich bin mir aber auch sicher, daß jemand mit Persönlichkeit auf seine Erscheinung achtet. Keine Nasenhaare bis zum Kinn, keine Fingernägel, die sich bereits rollen. So halt.

3. Wann hast Du deinen Blog gegründet?
Im Mai 2012.

4. Verfolgst Du viele Blogs?
Ja.  Sowohl Kinderwunsch-Blogs als auch Blogs, die mit Kreativität und DIY zu tun haben (Möbel restaurieren, Nähen, Werkeln)

5. Welche Person hat Dich inspiriert, in dieser Welt mit etwas Neuem zu beginnen?
Mein Mann, Eltern, Freunde, ich glaube, alle Bezugspersonen um mich herum haben das Potential, mich immer wieder zu inspirieren.

6. Kochst Du lieber, oder läßt Du Dich bekochen?
s. Frage 1

7. Welches Buch liest Du momentan?
 Die unglaublichen Ticks des Herrn Hval. Ich liebe Bücher über Menschen, die nicht der Norm entsprechen.

8. Welches Kleidungsstück hat bisher am längsten in Deinem Kleiderschrank überlebt?
 Eine uralte Jeans mit bereits vielen Löchern, die mich aber an sehr viele sehr schöne Ereignisse erinnert und deshalb niemalsnie weggeworfen wird. Irgendwie überleben die meisten Kleidungsstücke sehr lang in meinem Kleiderschrank. Das führte dazu, dass ich erst kürzlich ein türkises T-Shirt weggeworfen habe, was ich mit etwa 20 getragen habe und auf dem in roter Schrift "Kawumm" stand.

9. Was ist Dein Lieblingsrezept?
s. Frage 1. Was ich aber am liebsten esse, ist P.s Mango-Hühnchen. Mjamm. Dicht gefolgt von Lachs-Quiche, die gibt es heute, oder die Gerichte meiner Mutter oder oder oder...

10. Welche Eigenschaften sind Dir in einer Freundschaft wichtig?
Humor, Lebendigkeit, Lebensfreude, Authentizität, Loyalität, Offenheit, Fürsorge, Unkonventionalität, Kreativität... das Bauchgefühl muß stimmen.

11. Was ist Dein Lieblingsfilm
Ich liebe alte Filme, insbesondere die von Billy Wilder, ganz oben steht "Die Nacht vor der Hochzeit" mit Katharine Hepburn, Cary Grant und James Stewart.

Und jetzt tagge ich einfach in einem Aufwasch alle Blogs, die ich verlinkt habe!!!