Donnerstag, 28. März 2013

Test bestanden!!!

Juchee, juchoo juchaaa der ß-HCG-Wert lag heute bei 334!
Als ich heute morgen in der KiWu-Ambulanz die frohe Botschaft meines positiven Tests verkündet habe hatte ich schon fest damit gerechnet, daß da ein Feuerwerk der guten Laune zurückkommt, dass Korken knallen, Raketen gezündet werden und sich wildfremde Menschen weinend in den Armen liegen.
Weit gefehlt! Die einzige Reaktion war: "Na dann gehen sie doch mal gleich weiter nach nebenan zur Blutabnahme."
*Flunsch.*
Egal. Wir freuen uns, Ihr habt Euch mit uns gefreut (danke dafür!!!) und vor dem Rest der Welt werden wir unser Geheimnis noch eine Weile hüten, bis der Pränataldoc grünes Licht gibt. Vor diesem Termin habe ich jetzt schon Angst, gleichzeitig sage ich mir, die Wahrscheinlichkeit, daß es nochmal zu Fehlbildungen kommt, die statistisch betrachtet in einer Wahrscheinlichkeit von 1:100 000 auftreten, ist doch hoffentlich sehr gering.
Nächsten Donnerstag habe ich den ersten Ultraschall. Ich bin so gespannt! Hoffentlich kann man das Herz schon schlagen sehen. Ob es wohl eins oder zwei sind? Bei dem ß-HCG- Wert gehe ich mal von einem aus. Zwei wären natürlich super. Hach, wären zwei super.
Aber mal nicht so gierig werden, Emma :o)

Dienstag, 26. März 2013

Weiß gar nicht, wie ich das sagen soll ohne zu brüllen

Gestern nachmittag hatte ich frei. Ich fläzte so in der Wohnung herum und hatte so ein Gefühl. Gleichzeitig hatte ich P`s Worte im Ohr "nicht testen vor Donnerstag, bitte tu das nicht, das streßt Dich nur". Aber ich hatte Zeit. Und mußte alle 5min pinkeln. Und wollte erleben, wie es ist, wenn man schwanger ist und es von Auge zu Auge sagen kann. Nicht am Telefon nach dem Bluttest vor der Arbeit, "wie war´s?" "Negativ", "Ach, mist". Also dachte ich mir: WENN ich positiv sein SOLLTE, wenn ich es wirklich vorher wüßte und P. wüßte es noch nicht, könnte ich ihn überraschen. Mit kleinen Schühchen. Die er auspacken muß, mich ungläubig anschauen, es nicht fassen können und sich dann schrecklich freuen. Genauso hab ich mir das immer vorgestellt.
Tja, und was soll ich sagen: ich habe Montag mittag getestet. Nicht mit Morgenurin sondern mit 3-4 Portionen später. Zunächst war nichts zu sehen, sodass ich den Test schon frustriert weggelegt habe. Aber nach etwa einer Minute zeigte sich das:


Ungläubiges Staunen meinerseits!!! Ich konnte es nicht fassen, war glücklich und skeptisch zugleich. Immerhin hatte ich letzten Sommer schon einmal eine zweite Linie auf einem allerdings etwas billigeren Test gesehen, was sich dann als Verdunstungslinie oder falsch positiv herausgestellt hatte. Also habe ich versucht, meine Euphorie noch etwas zu zügeln. Ich wollte es P. erst sagen, wenn ich ansatzweise sicher sein konnte, also habe ich heute morgen nochmals getestet. Mit Morgenurin und dem Test, den wir aus unserem Frankreichurlaub aufgehoben hatten und den wir verwenden wollten, wenn wir sicher sind, dieses Wort darauf zu lesen:


Und heute in der Mittagspause habe ich Schühchen gekauft. Nicht für die Neugeborenen von Freunden. Für uns. Für unser Baby.
Und als ich das Päckchen heute abend P. überreicht habe war es genauso, wie ich es mir immer gewünscht habe.
Ein unbeschreiblicher Moment.

Die Alraune war´s. Da bin ich fest von überzeugt.

Samstag, 23. März 2013

Meine kleine Utrogest-Depression

Wir haben nun alles, was wir für die Adoptionsanmeldung brauchen, abgeschickt. Jetzt fehlt nur noch das Gespräch mit der Mitarbeiterin unserer Adoptionsdame und die Teilnahme an 2 Seminarabenden im Juni und Juli und schon sind wir in der Kartei und dürfen auf einen Anruf hoffen. Wie aufregend! Ich habe weiterhin ein sehr gutes Gefühl dabei und weiß einfach, daß wir ein adoptiertes Kind genauso lieben werden wie ein eigenes.
Bei der Auswahl der Fotos wurde ich ein wenig nostalgisch, irgendwie hatte ich das Gefühl, auf den Bildern bin ich noch viel lebensfroher, hoffnungsfroher (und v.a. schlanker) als jetzt. Was dachte ich noch vor ein paar Jahren, was ich alles für Möglichkeiten habe, egal was kommt, ich packe es an und natürlich ist alles zu schaffen. Jetzt sitze ich hier mit meinen Cortison-Speckröllchen, den Einschußlöchern am Bauch und meinem cortisonrunden Gesicht und habe das Gefühl, es tut sich nichts. Gar nichts. An allen Fronten nicht. Ich bin zurückgekehrt an einen Ort, an den ich nicht zurückwollte, der Liebe wegen und weil es damals, so schien es, nicht anders ging. Der Ort ist nett, unwohl fühle ich mich auch nicht wirklich, trotzdem ist es ein Ort, den ich nun jahrelang in- und auswendig kenne und der mich null inspiriert. Alles schon mal gemacht, überall schon oft gewesen. Ein Ort, der einem gefallen aber einen auch lahmlegen kann. Nächster Punkt: der Job, den ich habe, ist ok, gleichzeitig weiß ich, daß ich die Biege machen werde, sobald ich meinen letzten Abschluss habe, was hoffentlich im Sommer der Fall sein wird. Seit Monaten bemühen wir uns, woanders hin zu wechseln, aber auch dieses Vorhaben kommt nicht richtig in Gang, da es schwierig für P. ist, etwas Gutes zu finden in der Gegend, in der wir gern leben wollen.
Fazit: ich befinde mich in einer Warteschleife, nicht nur beim Thema Kinderwunsch sondern auch sonst. Nichts kommt so richtig aus dem Quark, egal, wie sehr wir uns bemühen. Das heißt nicht, daß es nicht auch Spaß und Freude gibt in dieser Wartezeit, aber das "nicht wissen wann, wohin und ob schwanger oder nicht" kostet Energie.
Jammere ich auf hohem Niveau? Wahrscheinlich. Bin ich gerade Utrogest-zugedröhnt und daher depressiver als ich sein müßte? Sicherlich. Wird sich irgendwann der Knoten lösen und werden sich am Horizont wieder Möglichkeiten zeigen? Hoffentlich.
Wovon ich träume: Kinder, ganz klar. Ein Häuschen am Stadtrand, mit Garten und altem Baumbestand, mit kleiner Garage oder Scheune, wo ich meine gewerkelten Sachen in einem Hofladen verkaufen kann. Das Häuschen sollte in der Nähe einer schönen Stadt stehen, in der wir im besten Fall Freunde oder Familie haben und die Möglichkeiten bietet für Kultur, kleine Lädchen hat, nette Cafés und viel Grün.
Ist das so unrealistisch?

PS: die frisch schwangere und malade Abkürzungs- Freundin ist übrigens gestern abend bereits wieder abgereist. Aus Angst vor Toxoplasmose. Dazu muß man sagen: unser Kater kackt nur draußen und das Katzenklo wird von P. täglich gereinigt. Aber das muß jeder selbst wissen.

Freitag, 22. März 2013

Unter Strom

Ich stehe gerade etwas unter Strom und das muß raus. Zum einen kam es wie befürchtet: die Abkürzungsfreundin ist ab sofort malad. Aber so richtig malad. Inklusive Seufzen und Stöhnen und hypochondrischen Ängsten. Wobei ich bei letzteren durchaus bei ihr bin. Wenn man eine so lange Wartezeit hinter sich hat darf man ruhig auch mal unsinnige Befürchtungen haben, was seine Gesundheit oder die Gesundheit des Krümels angeht. Auch alles andere darf man, sicher das. Aber es nervt mich, keine freudige Stimme sondern eine gedrückt-gehaucht-erschöpfte zu hören. Geht mir auf den Sack. Total auf den Sack. Momentan kommt es mir so vor wie: ooooooo weeeeh, da habe ich doch eine Million in Goldklumpen gewonnen und muß die auch noch selbst wegtragen. Oooooo jeeee. Bin ich ungerecht? Wahrscheinlich. Bin ich neidisch? Sicherlich. Wenn es doch einfacher wäre. Nun ja. Da sie uns heute besuchen kommen muß ich mich etwas zusammenreißen. Und nach der ersten Wut wird das auch sicherlich ein netter Abend werden. Ich werde den Kater von ihr fernhalten, damit sie ihn nicht anfassen muß und alles wird ganz easy-peasy.
Anderes Thema, was mich beschäftigt: mein erster Freund ist gestorben. Binnen weniger Wochen, an einem Lungenkarzinom. Als Nichtraucher. Ich hatte schon viele Jahre keinen Kontakt mehr zu ihm, trotzdem schockt es mich. Zumal er zwei Kinder hat. Und das, muß ich sagen, relativiert vieles von dem Frust, den ich gerade empfinde. Eigentlich ist es pille-palle. Und eigentlich sollte man sein Leben genießen, wie es ist. So lange wie es geht. So lange wie man noch kann. 

Mittwoch, 20. März 2013

Nimm 2 - Tag 7 in meinem Bauch (IVF Tag 24)

Meine Freundin, die auch eine lange KiWu-Zeit hinter sich hat, ist schwanger. Irgendwie habe ich es geahnt, da sie sich in den letzten Tagen so wahnsinnig bedeckt gehalten hat. Als ich sie fragte, ob wir Freitag Sushi essen gehen wollen kam es dann raus. Altes Thema, so oft erlebt: Freude, Neid, alles eng beeinander und alles völlig verdreht. Mit ihr konnte ich mich immer über die Abkürzungsdramen austauschen, jetzt bin ich leider übrig. Dieser Gedanke löst allerdings auch keine Traurigkeit mehr aus, eher eine Art Achselzucken. "Ist halt so". Was soll ich machen? Traurigkeit ändert an meiner eigenen Situation auch nichts. Ein ungutes Gefühl habe ich dahingehend, daß ich vorausahne, daß es in ihrem Fall echt schwer werden wird, in Zukunft mit ihr umzugehen. Sie wird in mich hineininterpretieren, daß es nun ganz furchtbar schlimm für mich ist, daß sie schwanger ist, daher wird sie mir von sich aus schon mal gar nichts erzählen. Sollte ich mal schlecht gelaunt sein, wird sie es auf sich beziehen. Und gleichzeitig wird sie mir gegenüber den Standpunkt vertreten "wird ja doch nix". Ein wenig so wie der Klassenstreber, der alles gelernt hat und eigentlich weiß, daß er eine gute Note bekommen wird, nach außen hin aber sagt "uuh, die Klausur hab ich verkackt". Natürlich hat sie Angst, insbesondere weil sie unsere Geschichte miterlebt hat. Aber trotzdem muß sie das "das wird doch eh nix" nun nicht vor sich her tragen, obwohl sie innerlich vielleicht doch etwas anderes erwartet und hofft. Denn dann drängt sie mich in die Rolle, sie vom Gegenteil zu überzeugen und Mut zuzusprechen. Aber dazu fehlt mir leider die Kraft. Freuen muß sie sich selbst, das werde ich nicht in sie hineinmotivieren. Ihr ß-HCG ist bei 600, nächste Woche hat sie Ultraschall. Wenn es Zwillinge werden sollten würde es mir einen Stich versetzen. In dem Gefühl, sie bekommt das, was ich will.
Ach ja. Vielleicht kommt dann doch Ndugu zu uns. Inklusive seiner Schwester Ndugi. 
Hallo Schicksal, denkst Du auch mal an P. und mich?

Montag, 18. März 2013

Nimm 2 - Tag 5 in meinem Bauch (IVF Tag 22) oder Das Geheimnis der Alraune

Das Ding, das P. gerade aufhebt, sieht aus wie eine verdreckte Wurzel. Es ist länglich, schrumplig, biegsam und voller Erde. Es riecht nicht unangenehm, sieht aber einfach seltsam aus. "Was willst Du mit der alten Möhre?", frage ich P. Denn genauso sieht es aus, wie eine alte, schrumplige Möhre, die ausgekeimt ist und Wurzeln gebildet hat. "Das ist keine Möhre", sagt P., "das ist eine Alraune". "Wfmp?", mache ich, ganz unromantisch. Und dann erklärt mir der beste Ehemann von allen, dass Alraunen magisch sind. Und fruchtbar machen. Und dass die Alraune schon Rahel geholfen habe, mit Joseph schwanger zu werden. Stehe in der Bibel. Könne man nachlesen. Alles echt. Wir albern noch ein bißchen herum und irgendwie hat der Moment wirklich etwas Magisches. Und natürlich könnte es auch einfach nur eine blöde alte Möhre sein, aber es könnte eben auch eine Alraune sein. Alles ist möglich.
Also wandert das Ding in P.´s Jackentasche bis zu uns nach Hause.
Und da liegt die Zauberwurzel jetzt unter dem Bett und verströmt ihre magischen Kräfte.
Bis Donnerstag.
Da kommt unsere Putzfrau....

Freitag, 15. März 2013

Blog-Award

OK, ich mag zwar gerade etwas maulfaul sein, habe aber trotzdem gerade herausgefunden, welche Fragen der Blog-Award beinhaltet. Danke nochmal, lieber Matt, für die Verleihung des eben solchen und ich kann nur wieder und wieder betonen, dass eigentlich Du einen Award dafür verdient hast, wie sehr Du Dich um Deine Frau und Euer Ziel bemühst.
Hier also die Fragen:

1. Was magst Du beim Kochen lieber? Nachtisch oder deftige Gerichte?
Hm, die Frage nach dem Kochen stellt sich gar nicht, da P. kocht. Und zwar so gut wie ausschließlich. Ich esse aber sehr gern, was P. gekocht hat und da esse ich sowohl Nachtisch als auch deftige Gerichte gern. Wie wär`s mit einem deftigen Gericht und danach nen Nachtisch? Da bin ich sofort dabei. Was essenstechnisch gar nicht geht: Grießbrei. Uäch.

2. Was ist Dir wichtiger an einer Person: Persönlichkeit oder Erscheinung?
Definitiv Persönlichkeit. Ich bin mir aber auch sicher, daß jemand mit Persönlichkeit auf seine Erscheinung achtet. Keine Nasenhaare bis zum Kinn, keine Fingernägel, die sich bereits rollen. So halt.

3. Wann hast Du deinen Blog gegründet?
Im Mai 2012.

4. Verfolgst Du viele Blogs?
Ja.  Sowohl Kinderwunsch-Blogs als auch Blogs, die mit Kreativität und DIY zu tun haben (Möbel restaurieren, Nähen, Werkeln)

5. Welche Person hat Dich inspiriert, in dieser Welt mit etwas Neuem zu beginnen?
Mein Mann, Eltern, Freunde, ich glaube, alle Bezugspersonen um mich herum haben das Potential, mich immer wieder zu inspirieren.

6. Kochst Du lieber, oder läßt Du Dich bekochen?
s. Frage 1

7. Welches Buch liest Du momentan?
 Die unglaublichen Ticks des Herrn Hval. Ich liebe Bücher über Menschen, die nicht der Norm entsprechen.

8. Welches Kleidungsstück hat bisher am längsten in Deinem Kleiderschrank überlebt?
 Eine uralte Jeans mit bereits vielen Löchern, die mich aber an sehr viele sehr schöne Ereignisse erinnert und deshalb niemalsnie weggeworfen wird. Irgendwie überleben die meisten Kleidungsstücke sehr lang in meinem Kleiderschrank. Das führte dazu, dass ich erst kürzlich ein türkises T-Shirt weggeworfen habe, was ich mit etwa 20 getragen habe und auf dem in roter Schrift "Kawumm" stand.

9. Was ist Dein Lieblingsrezept?
s. Frage 1. Was ich aber am liebsten esse, ist P.s Mango-Hühnchen. Mjamm. Dicht gefolgt von Lachs-Quiche, die gibt es heute, oder die Gerichte meiner Mutter oder oder oder...

10. Welche Eigenschaften sind Dir in einer Freundschaft wichtig?
Humor, Lebendigkeit, Lebensfreude, Authentizität, Loyalität, Offenheit, Fürsorge, Unkonventionalität, Kreativität... das Bauchgefühl muß stimmen.

11. Was ist Dein Lieblingsfilm
Ich liebe alte Filme, insbesondere die von Billy Wilder, ganz oben steht "Die Nacht vor der Hochzeit" mit Katharine Hepburn, Cary Grant und James Stewart.

Und jetzt tagge ich einfach in einem Aufwasch alle Blogs, die ich verlinkt habe!!! 

Nimm 2 - Tag 2 in meinem Bauch (IVF Tag 19)

Ich bin gerade etwas maulfaul, was den Blog angeht, was vielleicht daran liegt, dass es mir gut geht. Seit der Punktion bin ich krankgeschrieben (inklusive heute) und genieße den Tag. Die erste Sonne, den tauenden Schnee, keine Termine, niemand, der an mir herumzerrt. Sehr, sehr schön. Und es könnte ruhig so weitergehen!
Bauchtechnisch gibt es nichts Neues zu berichten, Utrogest macht mich ein wenig rammdösig und der Frauenmantelkraut-Tee schmeckt wieder mal wie Katzenpipi. Mit etwas Honig ist´s übrigens besser.
Ich bleibe dabei: Ihr zwei beide, es ist Eure Entscheidung. Aber wir würden uns sehr SEHR freuen, wenn Ihr bleibt.
Ich halte mich gerade an das folgende Bild, und sei es noch so banal: da sind 2 "geordnete" Chromosomensätze zusammengetroffen und nun entsteht Chaos. Gutes Chaos, Zellen teilen sich und was weiß ich was da noch so alles passiert. Und das Chaos, was gerade entsteht und sich vielleicht Schwangerschaft nennt, kann ich nicht beeinflussen, egal, wie sehr ich mich auf den Kopf stelle. Kinder kommen, wenn SIE wollen, nicht wann wir wollen. So. Und Mama entspannt sich.

Donnerstag, 14. März 2013

Nimm 2 - Tag 1 in meinem Bauch (IVF Tag 18)

Der Drops ist gelutscht, beide Embryos befinden sich nun sicher in meinem Bauch. Ich kann nicht beeinflussen, ob sie bleiben oder nicht, nur darauf hoffen.
Kinder kommen, wann sie wollen.
Bitte wollt. Ihr werdet es gut haben bei uns, ganz ganz sicher.

Mittwoch, 13. März 2013

IVF Tag 16- nimm zwei

Da sich eine Eizelle wieder hat doppelt befruchten lassen bekomme ich morgen 2 statt 3 wunderhübsche Embryonen zurück. Wir haben nun zwei Chancen, dass es klappt. Das ist doch was!
Morgen hole ich die beiden ab. Und dann ist Entspannung angesagt. Obwohl ich keine Überstimulation hatte (offensichtlich nicht bei 3 EZ) pieksen und ziehen die Eierstöcke ganz schön. Bin ich von den Malen davor gar nicht gewohnt. (Hat sie daneben gestochen? Hat das was zu sagen? Sollte ich vielleicht doch noch eine halbe Stunde googlen?) N- E- I- N.
Stattdessen habe ich für Montag früh einen Massagetermin ausgemacht. Jetzt wird nur noch Geld ausgegeben für etwas, was direkt und nachvollziehbar was bringt.

Dienstag, 12. März 2013

Der Schlüssel zum Glück ist ein schlechtes Gedächtnis.

Punktionstage fangen für mich immer bereits einen Tag früher an. Ich stelle mir vor, wie es sein wird, mache mir Sorgen, ob nicht doch das ein oder andere Ei (als hätte ich so viele!) vorzeitig springt, versuche mir nicht auszumalen, wie es rein technisch vor sich geht, dass da ein Metalldingens von der Scheidewand gefühlt quer durch den Bauchraum in Richtung Eierstock vorgestoßen wird und frage mich wieder und wieder, ob es wirklich korrekt war, schon 36 Stunden vor der Punktion auszulösen.
Als wäre es mein erstes Mal.
Ich denke, ich weiß, woran es liegt: unabhängig davon, dass die ganze Sache hochemotional und natürlich immer wieder aufregend ist bekomme ich jedes Mal ein Medikament namens Dormicum gespritzt. Ich glaube, ich erwähnte bereits, welch großer Fan ich bin und sehe mich durchaus als gefährdet, bei einfacherer Verfügbarkeit mal ein Näschen oder Venchen davon zu nehmen. Was für eine Wirkung! Alles wird weit, alles ist völlig wurst, ich fange an, merkwürdiges Zeug zu brabbeln und verhalte mich ganz furchtbar peinlich. Laut P. zumindest. Denn das Gute ist: nach dem Rausch weiß ich NICHTS mehr von alledem. Nada. Ich kann mich weder an die Punktion erinnern, noch an etwaige Schmerzen oder an die verbrabbelte Unterhaltung währenddessen. Ich fühle mich wohlig, müde und reif fürs Bett. Wie nach einer ausgiebigen Badewannensitzung.
Genauso auch heute. Ein weiterer Glücksmoment: es konnten statt 2 nun doch 3 Eizellen gewonnen werden. Jetzt müssen die sich nur noch schön befruchten lassen und dann bekomme ich am Donnerstag schon alle 3 wieder zurück.

Und noch etwas Erfreuliches:
Vielen lieben Dank, lieber Matt, für den Blogaward! Eigentlich hättest Du einen Award allein dafür verdient, wie sehr Du Dich um Deine Frau kümmerst. Was muß ich denn da jetzt machen? Muß ich überhaupt irgendwas machen oder darf ich mich einfach still freuen? Fragen über Fragen. Wißt Ihr weiter?

Donnerstag, 7. März 2013

Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana.

Lang ist`s her, dass ich geschrieben habe und das aus gutem Grund: ich hatte einfach keine Kraft und Lust mehr, mich mit dem Thema zu befassen und habe darum die Pillenpause als Auszeit genutzt. Nicht in die Apotheke rennen müssen und nicht zum Ultraschall, nicht an Spritztermine, Kügelchen oder Tee zu denken hat mir gut getan. Trotzdem hat sich was getan an der Kinderwunschfront: im Februar hatten wir den Hausbesuch unserer netten Adoptionsdame. Ich war rasend aufgeregt vorher, bin wie der Wind durch die Wohnung gefegt und habe aufgeräumt und gefeudelt, während P. uns ein zauberhaftes Fingerfood- Mahl zubereitet hat. Immerhin kam die Dame um 13 Uhr, sodass wir davon ausgegangen sind, dass sie ordentlich Hunger mitbringt. War dann nicht so und das Ganze vielleicht zu streberhaft, aber wäre auch doof gewesen, wenn sie sich mit uns unterhält und sich währenddessen magenknurrend vor Hunger selbst verdaut.
Und was soll ich sagen: hach, war das wieder nett mit der Dame. Eigentlich hatte sie nur 3 Stunden eingeplant, war dann aber bis zum Abend da. Das Gespräch war herzlich, witzig und durchweg positiv und ich glaube, sie mag uns. Einen Lebenslauf müssen wir nun gar nicht mehr schreiben, außer wir bewerben uns noch woanders. 2 Seminartermine liegen noch vor uns, an denen mit anderen Bewerbern, Adoptierten und Adoptiveltern über Adoption allgemein und im Besonderen gesprochen werden soll und wir sollen noch ihre Mitarbeiterin kennenlernen, das war`s. Dann sind wir in der Kartei und dürfen hoffen. Das ging doch wesentlich fixer und komplikationsloser als gedacht! Aber ganz ehrlich und unbescheiden: warum auch nicht, verdammich??
Für die, die sich über neue Geschichten aus der Unterhose freuen: im Pillenzyklus hatte ich übrigens nonstop Schmierblutungen. Hat mich verunsichert (Tatsache), hat mich dazu gebracht, mich in der Kinderwunschambulanz rückzuversichern, ob das so in Ordnung ist oder ob nicht doch mal weitere Untersuchungen gemacht werden sollten (Lüge, es waren 2 Anrufe) und hat dazu geführt, dass die Arzthelferinnen dort mich für hysterisch hielten (Vermutung). Im Endeffekt hätte ich das auch der Wand erzählen können (Tatsache), denn die Konsequenz war gleich null (ebenfalls Tatsache). "Ist normal". Das war der ganze Kommentar dazu.
Mit Absetzen der Pille war dann auch das nächste Rezept im Briefkasten, diesmal allerdings nicht wie gewohnt über Menogon sondern Gonal F. 250 IE. Hätten die doch auch mal mit mir besprechen können, oder etwa nicht. Also wieder angerufen, warum jetzt Gonal F und nicht mehr Menogon. "Ist richtig". Keine weitere Erklärung. Ärztin nicht da. Nun ja, dachte ich mir, hat sich die Ärztin wohl hoffentlich was dabei gedacht und habe lustig begonnen, mir das Zeug zu spritzen. Resultat am Dienstag: mindestens 3 Follikel. Resultat heute morgen: 2. Genau 2. Trotzdem soll die Punktion stattfinden, immerhin ist eine kleine Chance da. Eine klitzekleine Chance. Und wenn es nicht klappen sollte wäre es vielleicht an der Zeit, mal länger zu pausieren als 1 Monat. Wobei wir ja bei den Kryos auch nicht wirklich stimuliert haben und die Ausbeute danach war auch mies. Aber man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.
Im übrigen: es wird Frühling!!! Die Bäume schlagen aus, das Leben kommt wieder in die Gänge!!! Wenn das nix wird.